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Antwort auf: RJ als Injektion?

| Beitrags-ID: 320850

Ich denke, da liegst Du ungefähr richtig.
Das Jod der RJT ist in erster Linie ein Beta-Strahler mit Reichweiten im mm-Bereich. Das ist für die Umgebung nur sehr begrenzt schädlich. Man sollte allenfalls intensiven Kontakt mit Kleinkindern (stundenlang auf dem Arm knuddeln) meiden.
Außerdem ist ein weiterer Anteil der Stahlung Gamma-Stahlung (die letzlich bei der Scintigrafie gemessen wird). Diese hat eine deutlich größere Reichweite aber auch deutlich niedrigere Intensität, die allerdings bei den eingesetzten Aktivitäten immer noch groß genug ist, um über den erlaubten Grenzwerten des deutschen Strahlenschutzes zu liegen.
Wenn sich im selben Raum 2 Patienten befinden, die mit Gamma-Strahlern behandelt werden, bestrahlen sie zunächst mal sich selbst und natürlich auch den jeweils anderen. Das ist aber selbstverständlich immer der Fall, ob sie nun beide mit Jod oder einer mit einem anderen Gamma-Strahler behandelt werden.
Die Gamma-Strahlenbelastung für den Einzelnen ist immer höher, wenn er mit einem weiteren Patient im gleichen Raum ist, als wenn er allein ist, und zwar um so höher, je näher sich die beiden sind.
Insgesamt ist aber das, was man an GAMMA-Strahlendosis abbekommt immer noch sehr gering, im Vergleich zu dem, was lokal und spezifisch die evtl. verbliebenen Schilddrüsenzellen an Beta-Strahlung abbekommen, und auch insgesamt relativ gering, da sich das Ganze ja wg. der kurzen Halbwertzeiten im Bereich weniger Tage abspielt. Für das Personal sieht die Sache natürlich ganz anders aus, da dieses ja ständig mit den Radionukliden und den strahlenden Patienten umgehen muss, da könnte sich das dann über die Jahre schon ganz schön aufsummieren. Daher die bei uns relativ strengen Stahlenschutzmaßnahmen.