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Antwort auf: RJT mit oder ohne rhTSH

| Beitrags-ID: 326332

Hallo,

habe gerade hier auf das Thema geantwortet:
Ist hier wer in Heide in Behandlung zur RJT/RJD?.

Zur Kostenerstattung:
Wird rhTSH bei einer Ablation (RJT zur Entfernung von Schilddrüsenrestgewebe), RJD oder auch experimentell bei eine RJT (Therapie von Metastasen) angewendet, so muss rhTSH über die Klinik abgerechnet werden und auch von der Krankenkasse erstattet.
(Der Hausarzt darf gar nicht ein Rezept dann ausstellen).

Wird rhTSH ambulant zur Kontrolle des TG-Werts eingesetzt, dann wird dies eben über den niedergelassenen Arzt (in der Regel ein Facharzt und kein Hausarzt) abgerechnet und erstattet.

Keine Klinik kann gezwungen werden rhTSH einzusetzen, aus was für Gründen auch immer.
Wenn die Klinik jedoch sagt, sie machen es, wenn der Patient es privat bezahlt, so ist ganz klar, dass hier keine medizinischen Gründe Ausschlag gebend sind, sondern finanzielle Gründe der Klinik. Das Problem ist, dass die Klinik zwar formal die Kosten von rhTSH erstattet bekommt, da es jedoch ein Klinik-Budget gibt, werden die Kosten von den Personalkosten hin zu den Medikamentenkosten verschoben, und das mag niemand, der in einer Klinik beschäftigt ist.

Damit wir und Du gegen derlei gebaren vorgehen können, lass es Dir am Besten schriftlich geben, dass sie es mit rhTSH machen, wenn Du die Kosten privat übernimmst, oder nimm jemanden als Zeugen mit, so dass nicht Aussage gegen Aussage steht.
Ansonsten arbeiten wir natürlich als Verein an diesem Thema, um den Ärzten klar zu machen, dass sie eine Aufklärungspflicht haben. Hier versuchen wir jedoch eher allgemein, das Denken bei den Ärzten zu verändern:
Offener Brief an die NuklearmedizinerInnen.
Im letzten Jahr Nachsorge-Workshop, dieses Jahr Broschüre „Sachgerechte Patientenaufklärung“ und Sympsosium auf Nuklearmediziner-Kongress in Leipzig

Zur Problematik mit den Lymphknoten:
siehe auch noch den http://www.sd-krebs.de/phpBB2/viewtopic.php?p=62669#62669 von Beate (13.8.08).

Auf dem Internationalen Schilddrüsenkongress in Toronto wurde von den amerikanischen Ärzten eher heftig diskutiert, ob eine RJT (mit Unterfunkton) bei Lymphknotenmetastasen überhaupt Sinn macht, und es manchmal nicht besser sei, auch einfach zu warten. Die TSH-Unterdrückung sei ja auch eine Form der Therapie, so das Krebs am Wachstum gehindert wird.

Viele Grüße
Harald