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Antwort auf: Wie kann ich meine halbe Schilddrüse retten?

| Beitrags-ID: 333081

Liebes Forum,
nach längerer Pause melde ich mich heute noch einmal zu diesem Thema, um meine Geschichte abzuschließen (inzwischen habe ich mich auch registriert).

Zu Erinnerung: ich wurde im Juni 2010 operiert. Bei mir war eine Totaloperation vorgesehen, weil in beiden SD-Hälften Knoten vorhanden waren – links kalte und rechts etwas kleinere, im Szintigtamm normal speichernde. Die Ärzte, an die ich geraten bin, haben ziemlichen Druck auf mich ausgeübt und ich habe mich diesem Druck gebeugt, weil ich dachte, ich hätte keine andere Wahl.

Als unter der OP eine Recurrensparese auftrat, wurde nach Entfernung der linken Seite die Sache abgebrochen. Noch am selben Tag – ich war noch gar nicht wieder ganz da – hat man mir erklärt, was passiert war, dass die rechte Seite unbedingt auch noch raus müsste und dass „das mit der Stimmbandlähmung garantiert wieder passieren“ würde.

In den Wochen nach der OP, als mir langsam klar wurde, was für eine massive körperliche und auch psychische Belastung so eine Stimmbandlähmung ist, habe ich mich gefragt, ob es nötig ist, dass ich mir das noch einmal antun soll oder ob es nicht noch andere Alternativen gibt.

Mein Hausarzt hat mich dann zu einem Endokrinologen geschickt, der die verbliebenen Knoten überwachen sollte. Dort war ich jetzt vor kurzem zum dritten Mal. Beim ersten Mal lautete die Diagnose so: Schilddrüsenvolumen re: 13 ml mit zentralem eher echoreichen scharf begrenzten, nicht binnenperfundiertem Knoten mit 19x19x28 mm. Derzeit keine akute OP-Indikation. Das war im September 2010.

Und vor zwei Wochen, also anderthalb Jahre später, stand folgendes im Arztbericht: normaler Rest rechts, Vol. 9 ml, echonormales Echomuster, keine Knoten abgrenzbar.

Das heißt also, dass die Knoten unter der Medikation von 75 µg Thyronajod (mit einer Pause pro Woche) verschwunden sind und die halbe SD sich auf ein normales Volumen verkleinert hat! Das ist mehr, als ich je zu hoffen gewagt habe. Es war also die richtige Entscheidung, die Notwendigkeit einer zweiten Operation erst mal zu hinterfragen.

Und da die histologische Untersuchung der operierten linken SD-Hälfte auch keinen Krebsbefund brachte, werde ich die Frage nicht los, ob ich ein Einzelfall bin oder ob bei uns in Deutschland nicht doch zu oft und zu vorschnell operiert wird. Das war ja das Thema der ganzen Diskussion zuvor.

Ich wünsche allen, die in einer ähnlichen Situation sind wie ich, viel Glück, so wie ich es hatte!

Helga