Achtung

Ratschläge auf der Website können keinen Arztbesuch ersetzen
Okay
Solidus
Papilläres Schilddrüsenkarzinom pT1b pN1

Antwort auf: Radiojodtherapie in der Strahlenklinik Osnabrück

| Beitrags-ID: 335643

Hallo Harald,

danke für die nette Begrüßung und die guten Wünsche. Die Unterlagen sind angekommen und ich habe auch schon einen Teil davon gelesen.

Hier ein paar Erfahrungswerte aus der Paracelsus-Klinik Osnabrück:

Ich bin am Montag in der Strahlenklinik um kurz nach 09.00 Uhr angekommen.
Ein eigenes Parkhaus ist direkt nebenan. Parkgebühren an sich pro Tag 10,– Euro. Als ich mich bei der Patientenaufnahme anmelde, erfahre ich aber erfreulicherweise, dass man bei längerem stationärem Aufenthalt nur 10,- Euro für die gesamten Tage bezahlen muss. Ein entsprechendes Ticket gibt es bei der Information. Das habe ich mir auch anschließend geholt und hat auch gut geklappt.

Anschließend ging es auf die Station der Nuklearmedizin. Hier fand auch ein netter Empfang statt. Ich wurde freundlich begrüßt, ein Fragebogen wurde gemeinsam mit der Schwester ausgefüllt und mir wurde der Blutdruck gemessen und Blut abgenommen.
Manchmal denke ich, im Krankenhaus arbeiten nur Vampire und die wollen nur mein Blut :-)

Der nächste Schritt war zur Röntgenabteilung zwecks Röntgen des Thorax und anschließend das Erstgespräch mit dem behandelnden Arzt. Der machte auch einen souveränen und fachlich kompetenten Eindruck.

Was mir bis dahin speziell auffiel war, dass ich bei der Patientenaufnahme gefragt wurde, was ich für Tabletten nehme (wurde in der EDV erfasst), bei der Schwester auf der Station wurde ich ebenfalls danach gefragt. Dies wurde in dem Fragebogen notiert und der behandelnde Arzt fragte auch danach und schrieb es sich auch auf. Das könnte man vielleicht auch schlanker gestalten ;-) (Hab ich denen auch als Feed-back im Fragebogen am letzten Tage hereingeschrieben.)

Nach dem das alles gelaufen ist und die Ergebnisse der Blutwerte vorlagen und in Ordnung waren, ging es gegen 13.00 Uhr in den abgeschotteten Bereich der Station und das Zimmer wurde bezogen. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist dieser Krankenhausflügel vor ca. 3-4 Jahren neu entstanden und machte auch einen dem entsprechenden modernen Eindruck.
Das Zimmer war ein Zwei-Bett-Zimmer, hell und freundlich und man hatte hier im vierten Stock auch einen angenehmen Ausblick. Die Fenster ließen sich öffnen, aber es gab leider keinen Balkon. Ein Bad mit Dusche und WC war mit dabei. Die Schwester erklärte mir die technischen Anlagen im Zimmer, einen kleinen Mini-Fernseher gab es bei jedem Bett und wies mich auch in die Besonderheiten des Telefons ein. Insgesamt gibt es im abgeschotteten Bereich acht Betten.

Ein Mittagessen gab es leider keins, da man ja mindestens 3 Stunden vor Beginn der Radiojodtherapie nichts essen darf und mindestens ein Stunde nachher auch nichts. Gegen 15.00 Uhr bekam ich dann das Radiojod. Abendessen kam dann um 18.00 Uhr. Endlich, ich fühlte mich schon total schwach :-)

Am nächsten Tag fand um 08.00 Uhr eine kurze Arztvisite statt. Alles soweit in Ordnung. Ein Trimm-Dich-Fahrrad gibt es auf der Station auf dem Gang, aber was nützt dies, wenn man das Zimmer während der ganzen Zeit nicht verlassen kann. Sonst passierte an dem Tage nichts mehr.

Am Mittwoch bei der Visite, teilte mir der Arzt mit, dass heute noch meine (Aus-)Strahlung :-) gemessen wird, um festzustellen, ob ich am kommenden Tag entlassen werden kann. Dies passierte dann am Nachmittag. Der Strahlenwert war schon soweit herunter, dass ich am nächsten Tage entlassen werden konnte. GROSSE FREUDE!!!

Am Abend wurde noch das Abschlußgespräch mit dem Arzt geführt. Normalerweise wird dies am Entlassungstag gemacht, aber da er am Donnerstag erst später kommen würde und ich nicht Stunden noch unnötig dort verbringen wollte, haben wir uns darauf verständigt, dies am Mittwoch Abend noch zu führen. Er stellte mir den weiteren Verlauf dar, erklärte mir, dass ich vorerst L-Thyroxin 150 nehmen soll. Nach 6 Wochen möchte der Hausarzt bitte die aktuellen Schilddrüsenwerte messen.

In 6 Monaten muss ich allerdings noch einmal stationär aufgenommen werden, damit im Rahmen der Tumornachsorge ein Jod-Ganzkörperszintigramm gemacht werden kann. Dazu soll 4 Wochen vor dem Termin das L-Thyroxin durch Thybon 20 ersetzt werden. Dies geschieht 2 Wochen lang und anschließend soll gar kein Medikament mehr genommen werden, damit ich wieder in die Schilddrüsenunterfunktion komme. Sobald dann der TSH – Wert über 30 liegt, werde ich wieder aufgenommen und das Ganze geht noch einmal von vorne los. Oha!!

Am Donnerstag morgen wurde dann noch ein Jod-Ganzkörperszintigramm gemacht. Ich konnte noch auf der Station frühstücken und man bat mittels eines Fragebogens noch um ein Feed-Back. Anschließend konnte ich wieder nach Hause. Juhu !!!

Insgesamt war es ganz gut dort organisiert. Das Essen war auch o.k., allerdings kam leider nicht immer das, was im Vorfeld bestellt war. Da muss noch daran gearbeitet werden.

Als Fazit kann ich sagen, dass ich mich dort gut aufgehoben fühlte, kompetent behandelt wurde und auch immer wieder hingehen würde!

Viele Grüße!

Solidus