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Herkulessa
pT3 N1a pap. Sd-Ca. - foll. Variante

Antwort auf: Östrreich Schwerbehinderten Ausweiß?

| Beitrags-ID: 340364

Hallo Roswitha!

Ich wohne in Linz, hab seit letztem Jahr den Behindertenpass mit 60 %. Dieses Jahr hab ich einen „Verschlimmerungsantrag“ gestellt, mal sehen, was da rauskommt.

Du gehst einfach auf die Seite des Bundessozialamts (www.bundessozialamt.gv.at). Dort wird eigentlich alles erklärt. Du kannst dir dort auch die benötigten Formulare runterladen. Du kannst aber auch beim Bundessozialamt in Linz (zuständig für ganz OÖ) anrufen und sie dir schicken lassen. Auf dem Formular führst du deine Krankheiten auf – am besten recht genau. Auch andere Krankheiten, an die man so gar nicht denkt, kannst du da auflisten (z.b. Diabetes, Bandscheibenvorfälle, starke Sehschwäche, Depressionen,…). Dazu legst du die ärztlichen Unterlagen (Befunde) bei.

Ich wurde dann etwa 3 Monate später zu einer ärztlichen Begutachtung „vorgeladen“. Dort ist nicht mehr viel passiert. Die Ärztin war nett, aber sachlich. Sie ist mit mir noch die Befunde durchgegangen, hat ein paar Bewegungstests gemacht.

Insgesamt dauert es von der Beantragung bis zur Ausstellung des Passes etwa 6 Monate.

Wie viel Prozent man bekommt, hängt von den Krankheiten ab.

Bei uns sind sie etwas strenger mit den Prozenten.
In Deutschland hätte ich für das Karzinom mit den Lymphknotenmetas 80 % bekommen. Bei uns bekommt man dafür 50 %. Ich hab dann noch zusätzlich 10 % bekommen wegen Bandscheibenvorfälle, die aber schon ein paar Jahre her waren.

Der Pass zahlt sich für mich jedenfalls aus, denn daran ist ein bestimmter Fixbetrag gekoppelt, den ich bei der Arbeitnehmerveranlagung abschreiben kann. Außerdem kannst du dann alle Therapiekosten (die halt zusätzlich anfallen – Massagen, Homöopathie,…) abschreiben, ohne dass ein Selbstbehalt berechnet wird. Ich hab dann heuer einige 100 Euros von der Steuer zurückbekommen.

Aber ab 50% kannst du einen Antrag stellen, als „Begünstigter Behinderter“ in der Arbeitswelt zu gelten. D.h. du bist dann nicht mehr so leicht kündbar (Arbeitgeber muss sich vorher mit Bundessozialamt absprechen) und hast, glaube ich, eine Woche länger Urlaub – für Untersuchungen.
Wenn du aber grad auf Arbeitssuche bist, musst du gut abwägen, was du machst. Denn nicht jeder stellt „behinderte“ Arbeitnehmer ein, aber manche schon. Denn in Österreich muss ja der Unternehmer ab einer gewissen Firmengröße „Behinderte“ einstellen, damit die Firma keinen Abschlag zahlen muss.

Das ist natürlich schon eine heftige Geschichte mit 3 Krebsarten. Da hast du es wirlich nicht leicht!

Wie gehts dir denn?

Liebe Grüße
Herkulessa