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tina50
Pap. SD-Ca, follikuläre Variante mit Ausbreitung in SD-Gewebe, seit 08/08 chron. Ohrspeicheldrüsenen

Antwort auf: Wechsel auf Prothyrid

| Beitrags-ID: 352756

Hallo zusammen,

ich habe eure Beiträge gelesen und möchte hierzu auch etwas sagen.
Grundsätzlich hängt unser „gesamtes“ System von „den Hormonen“ ab, d.h. sie steuern und regulieren eigentlich ALLES.
ich hatte ähnliche Probleme, hab sie zeitweise noch, nehm sie aber hin wie sie sind, arrangiere mich damit.
Nachdem ich vor 5 1/2 jahren meine SD wegen entfernt bekam (SD-Ca.) spielte mein Körper ganz schnell verrückt, ich war damals 49 und war von null auf gleich mitten in den Wechseljahren. knapp 2 jahre später hatte ich eine Total-OP und mir ging es 6 Monate – gefühlte hundert Jahre – total schlecht. Ich hatte alles Mögliche, Panickattacken, Hyperventilation, Schweißausbrüche,Schlafstörungen usw. .- es ging mir mies und ich bin von Arzt zu Arzt gerannt. Zudem hatte ich mit kaputten Speicheldrüsen zu kämpfen und dachte ich komme aus dieser MÜhle nie wieder raus.
Das problem war dass sich jeder Facharzt nur mit seinem „Fach“ gut auskannte und ich von mir aus recherchiert habe und für die Kommunikaton untereinander sorgen musste.

Bei mir wurden alle möglichen Hormone ausprobiert, um ein einigermaßen akzeptables wohlfühlgefühl zu erreichen. angefangen von hormonpflaster über tabletten, gel und zuletzt bekam ich knapp 2 Jahre ein Gynokadin Depotinjektionen vom Gyn. damit ging es dann relativ schnell besser. mittlerweile habe ich umgestellt, die HET reduziert und bin auf ein minimum eingestellt. OHNE gehts überhaupt nicht.

Es hat alles in allen weit über 1 Jahr gedauert bis es mir soweit wieder gut ging.

SD Hormone und HE-Ersatz hab ich mir sagen lasst beeinflusst sich zwar nicht direkt gegenseitig, ABER es die Hormone „docken“ an den gleichen Rezeptoren im Gehirn an und das ist das eigentlich Problem.

In meinem Fall ist es ja so, dass der KOMPLETTE Hormonhaushalt sozuagen von außen gesteuert wird und immer gleich ist.

Ich habe auch Vitamin-D, Calciummangel und mittlerweile auch Eisenmangel, was m. E. in erster Linie auf die Wechseljahre zurückzuführen ist. Zudem habe ich seitdem ich keine SD mehr habe (vielleicht auch schon vorher ohne es zu wissen) eine Fettstoffwechselstörung, d.h. Cholesterin baut sich nicht mehr selbst ab und ich muss jetzt seit kurzem auch noch ne weitere Pille einwerfen. FREU…!!, die Cholesterinwerte waren extrem noch. Also richte ich jedes Wochenende meine Pillenbox und nehm die Tabletten.

Ich bin auch jemand der immer alle Beipackzettel liest und neige auch dazu mich in manche Dingen hinein zu steigern, hab mich mittlerweile aber ganz gut im Griff, hab Abstand genommen zur Krebserkrankung als solches und arrangiere mich mit meiner Befindlichkeit, die zeitweise von einer Minute auf die andere anders sein kann. Planen kann ich oft nicht so wie ich es gerne möchte.

Herz-Kreislaufprobleme habe ich eigentlich eher weniger, ich betätige mich sportlich, d.h. ich jogge täglich und ernähre mich gesund.

ich habe sehr lange gebraucht bis ich richtig eingestellt war und wie schon erwähnt harte Zeiten hinter mir. Ich denke dass gerade bei Menschen die keine SD mehr haben oder allgemein SD-Probleme haben die Problematik mit den Wechseljahren und die Kombination mit diversen anderen Wehwehchen schon eine relativ schwierig zu lösende Geschichte ist.

Eigentlich will man ja nichts anderes als dass es einem gut geht und dass man eine gewisse Lebensqualität besitzt. Die Ansprüche der Menschen variieren natürlich diesbzgl.schon sehr. Oft steht man auch vor der Frage….Nutzen und Risiko abzuwägen. ich wollte nie Hormonersatzpräp. einnehmen, schon allein wegen dem erhöhtem brustkrebsrisiko. ich bin diesbgl. famililär vorbelastet (Mutter, Tanten und Cousinen..) – schon heftig – ABER ich hatte keine andere Wahl. ich bin das Risiko eingegangen.

Es hat mir immer sehr geholfen auf meinen Körper zu hören, einen „guten Bezug“ zu ihm herzustellen, Dinge zu akzeptieren wie sie sind und mich zu arrangieren damit. Das klingt vielleicht banal, aber ich habe eine Basis gefunden wie ich klarkomme.

Ich setze jetzt Vitamin D bald ab sobald es wettermässig wieder besser wird, bewege mich viel an der frischen luft und lass den Wert dann mal im sommer wieder checken.

Wechseljahrebeschwerden habe ich mal mehr mal weniger. ich könnte eine Reihe von Symptomen aufzählen, die mal mehr mal weniger mal überhaupt nicht auftreten. Ich hätte das auch so nie für möglich gehalten, dachte immer man nimmt was pfanzliches und nach 2 – 3 jahren ist der zauber vorbei. Wenn ich unspezifische Beschwerden habe, egal ob Muskel-/Gelenkschmerzen, mal wieder tagelang schlecht schlafe und meine Stimmung von jetzt auf gleich kippt „schiebe ich alles die Wechseljahre“ und fertig.

Ich hoffe sehr für Dich dass es Dir bald besser geht und Du einen Weg zusammen mit Deinem Arzt findest damit Du wieder sagen kannst: „Hurra, es geht mir besser und ich lebe gerne und gut“.

Lieber Gruß und schönen Sonntag wünscht Dir Martina