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Antwort auf: nächtliche Angst- und Panikattacken nach Thyreodektomie

| Beitrags-ID: 365185

Hallo,

nach zwei Wochen Hormoneinnahme haben sich die Werte auf keinen Fall bereits soweit stabilisiert, dass anhand derer eine Dosisänderung entschieden werden sollte. Das dauert mindestens 6 Wochen. Nach jeder Dosisänderung und eben auch nach dem Beginn der Einnahme überhaupt sollte diese Zeit eigentlich abgewartet werden, bis eine neue Kontrolle erfolgt, insbesondere über eine Dosiänderung entschieden wird. Auch das Befinden braucht eine längere Zeit, bis es sich stabilisiert hat.

Außerdem ist ein Sprung von 75µg auf 150µg m.E. zu hoch. Wenn eine Rest-SD vorhhanden ist, schleicht man das Thyroxin üblicherweise ein, das ist aber bei Dir offenbar nicht der Fall. In diesem Fall wird mit einer über den Daumen geschätzten Dosis begonnen, die nach jeweils 6-8 Wochen überprüft und ggf. angepasst wird, wobei nicht allein nach den Werten sondern auch nach dem Befinden des Betroffenen zu handeln ist.
Bei einem nicht bösartigen Befund muss das TSH ja nicht unterdrückt sein, es reicht, wenn es irgendwo im Normalbereich ist, und da gibt es individuell sehr unterschiedliche Wohlfühlbereiche.

Wenn die Empfehlung zur Dosisänderung vom Hausarzt stammt, ist anzunehmen, dass er sich mit der Einstellung von SD-Losen nicht besonder gut auskennt. Ggf. würde ich dann einen Termin bei einem Nuklearmediziner oder einem Endokrinologen jeweils mit SD-Schwerpunkt ausmachen.

So früh und so stark an der Dosis zu schrauben macht m.E. keinen Sinn.

Und ja, es kann in der Einstellungsphase durchaus zu solchen Schwierigkeiten kommen. Mir ist auch nicht ganz klar, warum man erst so spät nach der OP mit dem Thyroxin begonnen hat, die Zeit ohne Hormone reichte schon aus, um in eine leichte Unterfunktion zu rutschen, aus der Du jetzt erst wieder raus musst. Der histologische Befund st doch in der Regel, wenn es nicht zu kompliziert ist, schon spätestens 48 Stunden nach der Op da. Und wenn das klar ist, sollte eigentlich spätestens mit der Einnahme begonnen werden.

Im Moment würde ich für Abwarten plädieren, ggf. einen SD-kompetenten Facharzt aufsuchen und bei Fortbestehen der Symptome einen Internisten konsultieren, der evtl. mal auf Herz-Kreislauf schaut.

Wurde eigentlich das Calcium nach der OP mal überprüft? st sicher, dass die Neben-Sd einwandfrei funktionieren?

Viele Grüße
karl

Ich muß mit der Gewohnheit brechen, ehe sie mich gebrochen hat.
G.C.Lichtenberg

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