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Antwort auf: Komplette linke häfte derSD entfernen lassen oder abwarten?

| Beitrags-ID: 375134

Zunächst herzlich willkommen im Forum.

Ich bin kein Arzt und was ich schreibe hat keinen Anspruch auf Richtigkeit 😉. Aber ich lebe ohne Schilddrüse, hab (hatte) einen bösartigen Knoten und bin zweimal an der SD operiert worden, also kann ich vielleicht ein paar Fragen beantworten.

Leider kann man Gewissheit tatsächlich nur durch eine OP erlangen. Trotzdem muss nicht immer sofort operiert werden. In erster Linie gibt der Ultraschall Aufschluss darüber, ob ein Knoten verdächtig ist oder nicht. So wie ich es gelesen habe, sieht dein Knoten suspekt aus, was also tendenziell für eine OP spricht. Vielleicht holst du noch mal eine zweite Meinung ein? Der Knoten ist (noch) sehr klein, also könnte man ihn vielleicht auch noch eine Weile beobachten. ich hab über ein Jahr gewartet, bis ich mich dazu entschlossen habe ihn entfernen zu lassen. Ich würde hier darauf vertrauen, was ein Spezialist dir anhand des Befundes rät. Wenn dir auch ein weiterer Arzt sagt, dass er keine Alternative zur OP sieht, dann raus damit. Letztlich kann auch ein jetzt noch gutartiger Knoten irgendwann bösartig werden.

Vor der OP selbst hatte ich auch Angst, obwohl ich schon einige hatte, aber es war im Vergleich mit Abstand die „angenehmste“. Nur geh bitte auch hier in ein auf SD spezialisiertes Krankenhaus. Die OP ist erstaunlich schmerzfrei.man kann am gleichen Tag aufstehen, essen, trinken… alles ohne Probleme. Ich hatte bei beiden OPs keine relevanten nach- oder Nebenwirkungen. Narkosen sind heutzutage auch kein Problem mehr. Ergo: vor der OP musst du wirklich keine Angst haben. Sollte sich beim schnellschnitt herausstellen, dass der Knoten (wie übrigens in den meisten Fällen) gutartig sein, dann verbleibt ein SD-Lappen drin. Bei deinem Alter kann es sehr gut sein, dass dieser völlig ausreicht und du nicht mal Tabletten nehmen musst. Für den Fall, dass der Knoten bösartig ist, wird die ganze Schilddrüse entnommen, dann musst du tatsächlich für den Rest deines Lebens ltyroxin nehmen. Ich fand die Vorstellung auch furchtbar, aber mittlerweile ist es mir in Fleisch und Blut übergegangen und stört mich nicht mehr. Die Tabletten selbst entsprechen zu 100 % dem natürlichen Hormon, sind also echtes wunderzeug 😉. Sobald du ordentlich eingestellt bist mit der Dosis, haben sie also keinen Einfluss auf das Gewicht. Ansonsten gilt: überfunktion-Gewichtsabnahme, Unterfunktion=Gewichtszunahme. Jetzt weiß jetzt nicht, in welche Richtung deine essstörung geht, aber die kann man ja gut berücksichtigen. Im Falle der Bösartigkeit wird man in der Regel zunächst hoch dosiert, was bei mir 10 kg Gewichtsverlust bedeutet haben, über die ich nicht unglücklich bin. Mittlerweile bin ich gut eingestellt, da eine vollständige remmision vorliegt und mein Gewicht ist absolut konstant (außer vielleicht die nächsten Tage 😉). Von der Dosierung hängt tatsächlich auch die konzentrationsfähigkeit etc. ab. Ich war lange überdosiert und war wie der durazell-Hase unterwegs (omg kennst du den überhaupt in deinem Alter? 🤔). Also überfunktion ist grob gesagt etwas hyperaktiv, Unterfunktion das Gegenteil. Insofern fand ich das gar nicht so schlecht höher anzufangen und runter zu dosieren, bis es passt. In der Regel lässt sich das alles sehr gut einstellen.

In Ergebnis: OPs habe ich super überstanden, die Tablettennebenwirkungen haben mich nicht negativ beeinträchtigt, mittlerweile habe ich keine mehr. Täglich eine Tablette zu nehmen lies sich sehr gut in meinen Alltag integrieren uns stört mich gar nicht.

Zweitmeinung immer gut! Ob du operierst oder nicht, würde ich davon abhängig machen. Findet auch der zweite Arzt, dass das Ding raus muss, dann weg damit. Danach bist du dann wenigstens schlauer!

Dir auch ein frohes Fest 🎁🎄

LG CAT