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miesekroete
pap. SD-Ca. pT1a N0 Mx

Antwort auf: Melatonin und L-Thyroxin

| Beitrags-ID: 382036

Lieber Schlittenhund,

nun hast Du wieder so eine kniffelige Frage und ich kenne die Antwort nicht :nixweiss: , hatte aber den ganzen Tag schon vor, dazu ein bisschen zu recherchieren, aber leider keine Zeit gefunden. Bislang finde ich nur etwas widersprüchliche Infos zu eventuellen Wechselwirkungen:

Im Beipackzettel von L-Thyroxin (beispielhaft die Fachinformation von Sanofi für L-Thyroxin Henning® 25 – 200 werden diese Substanzen nicht aufgeführt, aber auf die Verstoffwechselung von L-Thyroxin in der Leber hingewiesen, was durch manche Pharmaka gesteigert wird, sodass das L-T4 zu schnell abgebaut wird dann im Blut erniedrigt vorliegt:

Enzyminduzierende Arzneimittel:
Barbiturate, Rifampicin, Carbamazepin, Phenytoin und andere Arzneimittel mit leberenzyminduzierenden Eigenschaften können die hepatische Clearance von Levothyroxin erhöhen und zu einem erniedrigten Plasmaspiegel führen.“

Ich bin mir nicht sicher, ob Melatonin hier ebenfalls in der Leber das L-Thyroxin stören könnte. Der Wikipedia-Eintrag zu Melatonin sagt:

„90 % des Melatonins werden nach der Leberpassage durch Biotransformation mittels Cytochrom P450-Monooxygenasen zu 6-OH-Melatonin metabolisiert und in Form von sulfatierten (60–70 %) oder glucuronidierten (20–30 %) Derivaten über den Urin ausgeschieden.“

Die Deutsche Apotheker Zeitung weiß auch was zu enzymatischen Verwicklungen mancher Medikamente und pflanzlicher Stoffe in der Leber, hier erwähnt werden z. B. Baldrian und Johanniskraut. Aber ehrlich gesagt ist mir das, gerade zu vorgerückter Stunde, etwas zu hoch. Vielleicht kapierst Du es ja: Interaktionen mit CYP3A4

Mir fällt noch ein: Vielleicht hast Du einen fitten Apotheker/-in, den Du dazu mal befragen könntest? Die sind bei dieser Frage wahrscheinlich schlauer als die meisten Ärzte …

Liebe Grüße

miesekröte

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