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Antwort auf: Melatonin und L-Thyroxin

| Beitrags-ID: 382038

Hallo Schlittenhund,

obwohl dieser Begriff immer wieder im Zusammenhang mit Psychopharmaka herumgeistert: Antidepressiva machen nicht „süchtig“ oder abhängig im klassichen Sinne, im Gegensatz zu etlichen Sedativa insbesondere Benzodiazepinen. Auch bei anderen, kurz wirksamen Schlafmitteln (z.B. Zolpidem als Einschlafhilfe) ist eine echte Abhängigkeit möglich, deren Gefahr allerdings von meinem damit sehr vertrauten Arzt für relativ gering eingeschätzt wird, solange sie nicht als Dauermedikation sondern nur in besonderen Situationen angewendet werden. Nur das trifft nicht auf Antidepressiva zu.
Aber: Praktisch bei allen Psychopharmaka und somit auch bei Antidepressiva treten mehr oder weniger starke ausgeprägt Absetzphänomene auf. D.h., bei Absetzen, insbesondere bei appruptem Absetzen, können die Probleme, wegen derer diese Medikamente angesetzt wurden, verstärkt wieder auftreten.
Dessen sollte man sich bewusst sein. Ansonsten finde ich, dass diese Medikamente durchaus ein Segen sein können, und dass man vor ihnen keine Angst haben muss.

Ich persönlich profitiere mehr vom kurz wirkenden Zolpidem in geringer Dosierung, maximal für wenige Tage (1-4) und in Situationen angewendet, wo ein vernüftiger und ausreichender Schlaf dringend nötig ist. Ein schlafförderndes AD wurde ausprobiert und wieder abgesetzt, da die Wirkung insgesamt und die Nebenwirkungen unbefriedigend waren. Das kann aber bei anderen Konstellationen auch anders sein.

Gleichzeitig sollte man aber nach Möglichkeit versuchen die Ursachen von Schlafstörungen zu erkennen und zu beseitigen.

Viele Grüße
Karl

Ich muß mit der Gewohnheit brechen, ehe sie mich gebrochen hat.
G.C.Lichtenberg

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