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Antwort auf: hoher tg-wert 54,9 ng/ml

| Beitrags-ID: 382152

Moin Rick,

TSH 4,84 bei der Tg-Bestimmung unter Thyroxin ist ja auch noch recht reichlich. Bei supprimiertem TSH im Zielbereich von ca. 0,1 sähe der Wert vermutlich auch nochmal anders aus.

Ein MRT, das keine wesentlichen Erkenntnisse bringt, ist ja hinsichtlich Belastung kein Ding, außer das die Kasse halt einiges bezahlen muss.

CTs sollte man aber nur dann machen, wenn wirklich wesentliche Information zu erwarten ist. Zwar sind die Strahlenbelastungen in letzter Zeit bei modernen Geräten geringer geworden, aber sie sind immer noch ganz erheblich höher als bei einer Röntgenaufnahme. Mir wurden auch schon CTs nahegelegt und auch durchgeführt, bei denen ich im nachhinein Zweifel hatte , ob sie für de vorgesehenen Zweck sinnvoll waren (gerade die zweifelhaften im Zusammenhang mit dem SD-Karzinom in der Vorgeschichte). Da ist inzwischen einiges (bei anderen Baustellen überwiegend sinnvolles) zusammengekommen, seit der Diagnose im Schnitt einmal pro Jahr, und ich werde zunehmend kritischer, wenn wieder mal eins angedacht ist. So mal zum Vergleich:

0,01–0,03 mSv: Röntgenaufnahme des Brustkorbs
0,1 mSv: Flug von Deutschland nach Japan „durch Höhenstrahlung“
2–3 mSv: jährliche Dosis aus natürlichen Quellen
10–20 mSv: Dosis während einer Ganzkörper-Computertomographie
20 mSv: Grenzwert „für beruflich strahlenexponierte Personen“
Ein CT des Abdomens (Klärung Raumforderungen in der Leber z.B.) liegt mit „nur“ 7-14 MSv etwas niedriger als ein Ganzkörper-CT.

Wenn ich die CTs vom Kopf entsprechend niedriger ansetze, hab ich im Schnitt pro Jahr in etwa die halbe zulässige Dosis für beruflich strahlenexponierte Personen abbekommen und eben nicht nur in einem Jahr, sondern jedes Jahr seit 2009. Daneben etliche Röntgenaufnahmen, die dabei allerdings kaum ins Gewicht fallen.

Also wenn schon Belastung durch ein CT, dann vielleicht doch besser ein PET-CT, das zwar teurer ist aber auch im Hinblick auf einen eventuellen Verdacht auch mehr Information bringt.

Wenn der Verdacht dann doch nicht so ernst ist, spricht eigentlich nach den vorliegenden Informationen aus der Ferne(!) und aus meiner Sicht wenig gegen zunächst Abwarten der Entwicklung.

Vielleicht kann man auch in 6 Monaten oder so nochmal einen Tg-Wert unter Stimulation mit rhTSH (Thyrogen) machen (ohne RJD). Wenn dann der Vergleich mit den vorherigen Werten Anlass für einen Verdacht gibt, kann man immer noch weitere Diagnosen mit Bildgebung machen. Für ein PET-CT würde man übrigens auch stimulieren.

Viele Grüße
Karl

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