Achtung

Ratschläge auf der Website können keinen Arztbesuch ersetzen
Okay
rick77
pap. SD-Karzinom

Antwort auf: hoher tg-wert 54,9 ng/ml

| Beitrags-ID: 382154

Vielen Dank, für deine Worte Amanda. Ich laufe jetzt auch langsam wieder normal. Ich war heute im Krankenhaus (Pius-Oldenburg) zur BE und hatte anschließend ein sehr ausführliches Beratungsgespräch mit meinem Arzt. Dieses war sehr aufschlussreich und es konnten viele Fragen beantwortet werden. Zunächst einmal, und das beweist Größe hat er sich bei mir entschuldigt. Man hätte mich nicht mit den Worten „Sie sind geheilt“ entlassen sollen. Darüber war er sehr verärgert und konnte nun auch besser verstehen, warum ich nach Erhalt meines Entlassungsbriefes so am Rad gedreht habe.
Dann sprach er mit mir alles durch und hat alle Fragen beantwortet. Ich versuche das mal wiederzugeben.

Frage: Was bedeutet mein TG-Wert unter Thyrogen von ca. 50?
Nach seiner Auffassung deutet dies darauf hin, dass noch Restgewebe da ist. Dies kann normales Gewebe sein, nicht speicherndes Gewebe oder auch Metastasen/Mircometastasen.

Nun beginnt für ihn das Ausschlussverfahren. Er möchte zunächst ein CT vom Oberkörper, weil er damit vor allem Lungenmetastasen ausschließen will. Anschließend würde ein Kernspind erfolgen, um das Gehirn zu überprüfen.
Es kann aber auch sein, dass er nichts feststellen wird. Dann würde er den TG beobachten und bei Bedarf ein PET-CT anregen. Die Kosten des PET-CT sind ihm egal. Entschuldigung, wenn ich das jetzt so schreibe – da ich Privatpatient bin, kann er fast alles abrechnen was er will.
Frage: Ist mein TG-Wert (50) ein Todesurteil?
Nein, es deutet nur auf o.g. hin. Ernst würde es für erst werden, wenn ich beispielsweise bei 500-1000 wäre (dazu unten mehr).
Frage: Sterbe ich an den Metastasen- besonders im Hirn? Hinweis: meine Mutter starb an einem Hirnkarzinom, daher ist das Thema für mich ein rotes Tuch!!
Nach seiner Auffassung sind fast alle Metastasen (Metas) gut behandelbar. Auch an einzelen Metas im Gehirn würde ich nicht sterben müssen. Teilweise werden Metas auch nur beobachtet. Wenn es keine Veränderungen gibt, ist eventuell auch kein Handlungsbedarf.
Fazit: Ich bin noch am Anfang mit meiner Krankheit.Somit stehen mir auch noch alle therapeutischen Wege offen. Möglicherweise werde ich ganz geheilt, möglicherweise nicht. Es bestehen aber auch bei vorhandensein von Metas gute Chancen für ein langes und „gesundes“ Leben. Damit kann man alt werden.
Bin ich jetzt beruhigt?
Ja, ich mag es zu wissen woran ich bin. Sollte ich noch „Krebs haben“, werde ich lernen, damit umzugehen. Es muss mich nicht umbringen und ich sollte es als meine Erkrankung akzeptieren.

P.S.: Ich entschuldige mich für die Länge. Als ich am Freitag meinen Entlassungsbrief erhalten habe, hatte ich bis heute Angst, ja Todesangst, die Angst das ich an diesem Krebs bald sterbe. Im Forum habe ich tolle Antworten und Ratschläge erhalten. Vielleicht stolpert mal jemand über meinen Betrag und es kann ihn dann ein bisschen beruhigen.

Ich danke Euch und werde Euch über meine Ergebnisse in Kenntnis setzen.

Einen schönen Tag, Boris

Ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag. (Charlie Chaplin)

4 Nutzer*innen haben sich für diesen Beitrag bedankt.