Hallo Maryza,

Cholecalciferol und Calcitriol sind definitiv nicht das gleiche. Das Problem bei der Unterscheidung sind die chemischen und gebräuchlichen Benennungen, die leider oftmals munter durcheinandergehen.

Vitamin D in handelsüblichen Tablette (auch Drogerien) ist Cholecalciferol.

Wikipedia:Cholecalciferol (auch Colecalciferol oder kurz Calciol; Vitamin D3 oder ungenau Vitamin D)

Calcitriol wird durch Umwandlung von Cholecalciferol in Calcidiol (in der Leber) und anschließende Umwandlung in den Nieren zu Calcitriol vom Körper hergestellt.

Wikipedia: Calcitriol, auch 1α,25(OH)2-Cholecalciferol (1α,25(OH)2Vitamin D3) oder kurz 1,25(OH)2D3

Die chemische Umwandlung wird mit den Zahlen beschrieben, ist aber in ihrer Folge extrem wichtig: Nur Calcitriol (manchmal zur Präzisierung auch „Vitamin-D-Hormon“ genannt) fördert die Calciumaufname im Darm, so wie es bei der Behandlung des Hypopara erforderlich ist.

Früher versuchte man den Hypopara mit sehr hoch dosiertem Cholecalciferol (10000 I.E. und mehr täglich) zu behandeln. Davon ist man aber inzwischen weitgehend abgekommen, weil einerseits die Umwandlung in Calcitriol ohne ausreichendes PTH nicht stattfinden kann und andererseits die Wirkung sehr hoch dosierten Cholecalciferols ohne PTH-Kontrolle zu andauernden und gefährlichen Hypercalciämien führen kann.
Cholecalciferol wirkt nämlich – wenn überhaupt – mit wochenlanger Verzögerung auf den Calciumspiegel, vor allem aber hört die Wirkung nach dem Absetzen dann erst mit vielen Wochen Verzögerung auf. Wenn also zu hoch dosiert wurde (und man kann im Einzelfall die benötigte Dosis ja nur durch Ausprobieren herausfinden) ist es oftmals zu schwerwiegenden Folgen gekommen, bevor man den Calciumspiegel wieder in den Normbereich herunterbekommen hat. Man sagt:Das Medikament ist sehr schlecht steuerbar. Insofern kann es wirklich nur noch in Ausnahmefällen als Notlösung gelten.

Ich hoffe es findet sich für dich, Maryza, eine bessere Lösung!

Viele Grüße
Frauke