Achtung

Ratschläge auf der Website können keinen Arztbesuch ersetzen
Okay
InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: 3 Jahre nach Total-Entfernung: starke Angstzustände

| Beitrags-ID: 387536

Hallo zusammen,

bei unklaren Angstzuständen in Zusammenhang mit Schilddrüsen-OPen sollte man immer auch prüfen, ob die Nebenschilddrüsen funktionieren (PTH-Wert) und dadurch der Calciumwert im Blut auch in Ordnung (mindestens 2,1 mmol/l) ist. Calciummangel, der durch geschädigte Nebenschilddrüsen nach OP vorkommt, zeigt sich unter anderem und oft zuerst als unerklärliche Ängstlichtkeit, oft gefolgt von Kribbelgefühl im Gesicht, in Händen und Füssen und erhöhte Neigung zu Muskelkrämpfen bis hin zur Tetanie.

Andererseits kann eine Überversorgung mit Calcium den Kreislauf belasten und diverse unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Magen-Darm-Beschwerden und Kopfschmerzen auslösen. Wer wegen Nebenschilddrüsenunterfunktion Calcium und Rocaltrol oder ähnliches nimmt (oder auch hoch dosiertes Vitamin D) muss insbesondere im Sommer/Urlaub (hohe Sonneneinstrahlung) auf diese Symptome achten. Evtl. muss die Medikation angepasst werden.

Abgesehen von den Schilddrüsenhormonen und der Psyche sollte der Calciumwert im Blut (morgens nüchtern gemessen) im Zweifelsfall immer auch in Betracht gezogen werden.

Viele Grüße
Frauke