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Claudine
Hypopara nach pap. SD-Ca

Antwort auf: Nebenschilddrüsen aktivieren

| Beitrags-ID: 389127

Hallo, Tänzerin,

nach längerer Abwesenheit treibe ich mich mal wieder im Forum rum.
Meine Vorgeschichte: postoperativer Hypopara seit 1998, vermehrte Calcium-Ausscheidung im Urin über Jahre mit ggr. bis mgr. Niereninsuffizienz als Folgeschaden, festgestellt im Oktober 2018. Seitdem Versuch der Reduktion von Calcium und Calcitriol.

Ich habe festgestellt, dass eine Reduktion bei mir nur ganz, ganz, ganz langsam funktioniert.

Zunächst habe ich innerhalb von 5 Monaten das Calcium von 1250 mg auf 500 mg pro Tag reduziert und hatte anfangs ziemlich starke Hypocalcaemie-Symptome (diese wurden etwas besser, nachdem eine metabolische Alkalose und ein niedriger Kalium-Spiegel festgestellt wurden – seitdem bekomme ich täglich eine Kapsel Kalinor).

Zusätzlich habe ich anfangs etwa alle 2 Wochen an einem zusätzlichen Tag pro Woche 0,25 µg Calcitriol weglassen (hatte viele Jahre pro Tag 1,0 µg genommen, also in der Woche 7,0 µg). Inzwischen bin ich nach nunmehr 1,5 Jahren bei einer Dosis von nur noch 2,0 µg pro Woche angelangt, nehme also Montags noch 0,5 µg und die anderen Tage 0,25µg). Nach jeder Reduktion (die ja wirklich minimal ist) habe ich Symptome einer Unterfunktion! Nach einiger Zeit normalisiert sich der Zustand, dann warte ich ca 2 Wochen und reduziere weiter. Inzwischen kann ich nur noch alle 8-10 Wochen reduzieren, und wie gesagt auch nur an einem Tag in der Woche um 0,25 µg, aber es geht immer weiter runter, und der Körper passt sich an, mein Calcium-Spiegel im Blut bleibt immer gleich bei 2,4 mg/dl (Parathormon war bis vor einem Jahr immer leicht unter der unteren Norm).

Ich habe inzwischen die leise Hoffnung, dass ich in 2-3 Jahren vielleicht ganz von den Medikamenten wegkomme.

Das funktioniert sicher nicht bei jedem, aber ich hätte vorher nie gedacht, dass so etwas bei mir möglich ist – nach so langer Zeit unter der hohen Dosis. Aber es erfordert einen langen Atem – und am Anfang, als ich noch schneller reduziert habe, auch häufige Blutkontrollen. Ich habe mir eine Excel Tabelle gemacht, wo ich pro Kalenderwoche die Medikamentendosis und ggf. die Blutwerte eintrage.

Liebe Grüße

Claudine