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InSeNSU
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Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: PTH nicht (mehr) nachweisbar – Kalzium im Harn über Normbereich

| Beitrags-ID: 399109

Hallo Guxi,

PTH ist sehr empfindlich auf Laborfehler. Hat die Messung immer das gleiche Labor gemacht?

Rocaltrol und ein normwertiges Calcium stellen auch nicht gerade einen Anreiz zur PTH-Bildung für das verbliebene Nebenschilddrüsengewebe da. PTH wird vor allem gebildet, wenn Calcium im Blut und Calcitriol knapp sind.

Nimmst du Calciumtabletten? Diese sollten ggfs nicht zu hoch dosiert und in kleinen Portionen über den Tag verteilt genommen werden, also nicht etwa nur morgens eine 1000er und den Rest des Tages nichts. Je höher die Einzeldosis, desto größer die Gefahr erhöhter Ausscheidung im Urin.

Schließlich wäre es gut, auch einmal zusätzlich Albumin zu messen und das korrigierte Calcium auszurechnen. Womöglich liegt das höher als das einfache Gesamtcalcium. Von typischen Calcium-Mangelbeschwerden wie Kribbeln oder Krämpfen berichtest du ja nicht.

In Sachen Nephrocalcinose wäre sehr wichtig auch noch der Phosphatwert im Blut. Der neigt beim Hypopara nämlich dazu, eher zu hoch zu sein, zumal Rocaltrol leider nicht nur die Calciumaufnahme sondern auch die Phosphataufnahme fördert. Das entsprechende Kommando an die Nieren zu mehr Phosphatausscheidung im Urin durch PTH fehlt andererseits durch den Hypopara. Ein schlechtes Ca x PO4-Produkt fördert Weichteilverkalkungen.

Auf ein besseres Verhältnis zwischen Calcium und Phosphat im Blut kann man über die Ernährung einwirken. Hierfür findest du ausführliche Erklärungen und Tabellen in unserer Broschüre:

https://hypopara.de/cms/neue-broschuere-ernaehrung-beim-hypoparathyreoidismus/

Und bei  HCT -Einnahme ist es wichtig, regelmäßig auch die anderen Elektrolyte zu kontrollieren, insbesondere das Kalium. Mit der durch HCT geförderten Flüssigkeitsausscheidung kann da zu viel verloren gehen und muss ggf auch per Tablette ersetzt werden. Schau mal hier:

https://www.med4you.at/laborbefunde/lbef2/lbef_kalium.htm

Sogar ein Natriummangel kann auftreten, vor allem bei salzarmer Kost. Trinkst du genug, um den erhöhten Flüssigkeitsverlust auszugleichen? Das HCT ist ja ein Diuretikum und die Erhöhung von Calcium im Blut nur ein in diesem Fall erwünschter Nebeneffekt.

HCT wird normalerweise vor allem zur Senkung des Blutdruckes gegeben. Ein niedriger Blutdruck macht auch müde. Auch hier sollte öfter kontrolliert werden. Zwar wird ein niedriger Blutdruck als gesundheitlich eher gut angesehen, aber zu niedrig sollte er auch nicht ständig sein.

Soweit erst mal das, was mir zu deinem Bericht einfällt. Vielleicht kann ja etwas zur Problemlösung beitragen.

Alles Gute wünscht dir

Frauke

P.S. Schau doch auch noch mal in unsere FAQ im Unterforum Calcium und bestell dir unsere schriftlichen Informationen:

https://hypopara.de/cms/#merkblaetter

 

 

 

 

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  • Diese Antwort wurde geändert vor 2 Jahre, 9 Monaten von InSeNSU.