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Julian
Moderator

Antwort auf: Verdächtiger Knoten? Wie geht es weiter?

| Beitrags-ID: 453456

Guten Abend Julia,

das ist eine verzwickte Situation. Mikrokalk ist ein auffälliges Zeichen, sodass du wahrscheinlich bei einem oft bestehenden dunkleren (vermindert echogen) Knoten sowie eher festen Eigenschaften (solide) bei TIRADS 5 landen würdest und eine Abklärung gerechtfertigt ist.

Ich persönlich tendiere deutlich zu eine Feinnadelpunktion, da ich diese selbst als wenig unangenehm empfunden habe und weiterhin leider manchmal die Schilddrüse unnötig operiert wird. Je nach Lage am Isthmus fällt eine OP-Entscheidung mit dem Ausmaß der Entfernung auch schwer. Dies könnte der endokrinologische Chirurg ggf. ähnlich sehen und diese auch bei dir durchführen.

Dein Hausarzt scheint sich therapeutisch ja schon festgelegt zu haben und dir eine EINweisung für die OP ausgestellt zu haben? Dennoch wird in der Regel erstmal ein Sono durch den Chirurgen durchgeführt und nicht „blind“ operiert. Als Option besteht im Verlauf eine „Zweitmeinung“ (i.d.R. eine ÜBERweisung, keine Einweisung) , welche patientenrechtlich definiert ist und dir vor einer OP zusteht. Malignome sind aber teilweise von dieser Regelung ausgenommen, da man unnötige Verzögerungen vermeiden will, allerdings ist das meines Wissens nach für die Schilddrüse nicht genauer definiert, sodass ich den Hausarzt hierum bitten würde, sofern du ein ungutes Gefühl hast.

Liebe Grüße

Julian

 

P.S.: Im übrigen glaube ich der Zahl von 3 SD-Operationen pro Jahr nicht. Im St. Josefskrankenhaus gibt es eine eigenständige endokrinologische chirurgische Abteilung. Du darfst beim Arztkontakt durchaus fragen, wie häufig eine solche Operation durchgeführt wird und ich empfehle dir nach einem „Neuromonitoring“ zu fragen, bei dem während der Operation der Stimmlippennerv aufgesucht und geschont wird.

  • Diese Antwort wurde geändert vor 6 Monaten, 4 Wochen von Julian. Grund: Nachtrag