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Julian
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Antwort auf: Gut leben mit einem metastasierenden Mikrokarzinom? (Video: Interview mit Prof. Goretzki 20216)

| Beitrags-ID: 456984

Hi an alle,

ich möchte zur Diskussion noch folgendes Ergänzen:

Unabhängig von der pathologischen Einteilung sind Krebserkrankungen dadurch definiert, dass unkontrolliertes Zellwachstum über die natürliche Barriere (Basalmembran) hinausgeht und somit ein Potential zu Streuung entlang der Lymphe und des Blutes besteht, was die Prognose entsprechend verschlechtert.

Ein NIFTP kann erst nach einer vollständigen Entfernung diagnostiziert werden, da bei den Ausschlusskriterien die gesamte Kapsel begutachtet werden müsste. Streng genommen zeigen sich also verändertes Zellwachstum nach aktueller Kenntnis ohne Potential zur Streuung. NIFTP haben übrigens eine häufige Assoziation mit Mutationen im RAS-Molekül und was wiederum mit weiteren Krebserkrankungen assoziiert sein kann.

Finden sich also Lymphknotenmetastasen ohne sonographisch suspektem Knoten kann ein NIFTP hierfür nicht ursächlich sein. Hier wird dann das weitere Risiko (Streuung, Metastasen) gegen die OP (Narkose, Hormonsubstitution etc) gegeneinander abgewogen. Sollten aber bereits Schilddrüsenzellen in Lymphknoten gestreut haben sollte man die Schilddrüse im Ganzen entfernen.

Liebe Grüße

Julian

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