Als Antwort auf: warmer Knoten-Grund zur Sorge? geschrieben von Sebastian am 24. Juli 2001 20:02:36:
>Hallo,
>Letzte Woche wurde bei mir die SD untersucht und festgestellt, dass ich szintigraphisch einen warmen knoten hätte. Der Ultraschall ergab einen 9x14 mm großen komplexen Knoten mit Kalkablagerungen. Die T3,T4 und TSH basal waren ok. Nur der Calcitoninwert lässt auf sich warten.Mittlerweile habe ich mich näher über SD-Erkrankungen informiert und beginne mir ernsthafte Gedanken zu machen um was es sich bei mir handeln könnte. Ich weiss, dass es sich nach Aussage der Ärztin nicht um ein autonomes Adenom handelt.Sie empfahl mir auch den Knoten auf kurz oder lang operieren zu lassen, ausserdem sei eine Biopsie hier nicht angbracht, da der Knoten sehr klein wäre.Bei meinen Erkundigungen las ich, dass Kalk Hinweise auf bösartige Entartungen geben kann.Ich wäre sehr dankbar um ein paar Ratschläge und Informationen.
>Viele Grüße von Sebastian
Lieber Sebastian,
an Deiner Stelle würde ich mich nicht operieren lassen, sondern die Knoten beobachten. Ich hatte zwei sogenannte warme Knoten, jeweils etwa einen Zentimeter groß. Auch mir riet man wegen angeblichen Krebsverdacht zur Operation. Dabei entfernten mir die Ärzte nicht wie vereinbart die Knoten, sondern die gesamte Schilddrüse, bis auf einen winzigen Rest. Sie beschädigten Stimm- und Kehlkopfnerven, die Nebenschilddrüsen (für den Calciumhaushalt zuständig), den Nerven accessorius und den Armplexus, vor allem Ulnaris, so dass ich wegen meiner Stimmschwäche meinen Beruf verloren habe und schwere Ausfallerscheinungen im linken Arm habe.
Ich bereue die OP. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass meine Knoten harmlose Kropfknoten aus normal funktionierenden Schilddrüsengewebe waren, also nicht krebsverdächtig. In Deutschland raten die Ärzte sehr leichtfertig zu Schilddrüsen-Operationen: Es wird weltweit am häufigsten an der SD operiert (100 000 SD-OP's pro Jahr fünfmal so häufig wie in den USA gemessen an der Bevölkerungsdichte)und nehmen die Gesundheitsschäden in Kauf. Eine Schilddrüsen-OP kann sogar tödlich verlaufen.
Andrea
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