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Einordnen Uptake

| Beitrags-ID: 458026

Hallo, ich habe eine Frage zur Interpretation des Uptake- Wertes und würde mich hier über eure Einschätzung und Erfahrungen freuen. Mir wurde am 01. Oktober 2023 die Schilddrüse aufgrund eines Karzinoms (follikuläres Karzinom pt1a, V0 N0 M0 R0 L0, aber aufgrund der Lage bereits Schilddrüsenkapsel überschreitend) entfernt. Am 10. Oktober begann bereits die Radiojodtherapie und hier hatte ich nach der Probekapsel einen Uptake von 1,05%. Nun fand diese Woche die Radiojoddagnostik statt. Gestern hatte ich eine Untersuchung am Hals (Dosimetrie ?) 48h nach Kapseleinnahme bei der ein Uptake von 0,35% festgestellt wurde, danach folgte umgehend eine Ganzkörperszintigrafie und in diesem Bericht stand dann, dass es keine pathologische Anreicherung in der Schilddrüsenlodge gibt. Bei meiner Nachfrage beim abschließenden Arztgespräch, was dies nun bedeutet, wurde mir gesagt, ich habe ein gutes (?) Ansprechen und solle in einem halben Jahr zur Ultraschalluntersuchung kommen, mehr Auskünfte dazu bekam ich nicht. Nun bin ich etwas verunsichert und auch das Lesen im Internet hat mich eher verwirrt als informiert. Vielleicht könnt ihr mir bei folgenden Fragen weiterhelfen, um meine Unsicherheit etwas einzudämmen:

  1. Bei dem Artikel „Resetbutton nach RDT“ in diesem Forum habe ich gelesen, dass ein exzellentes Ansprechen bei einem Uptake von < 0,01% vorliegt. Da 0,35% darüber liegt, wollte ich nachfragen, ob hier noch eine Verringerung des Uptakes in diese Richtung zu erwarten ist, da die RJD bereits 5 1/2 Monate nach Therapie erfolgte und ein Nachwirken bis 12 Monate möglich ist?
  2. Wenn sich der Uptake nicht verringert (wie stelle ich das fest?), ist dann zeitnah eine zweite Radiojodtherapie notwendig?
  3. Wie erklärt man sich den Unterschied zwischen einem Uptake von 0,35% und dem Befund eines nicht pathologischen Vorliegens einer Speicherung im Schilddrüsenbett? Für mich widerspricht sich dies eigentlich.
  4. Falls sich der Uptake nicht verringern lässt, was bedeutet dies für meine Nachsorge und ev. Einschätzung eines Rezidivs?

Entschuldigt meine vielen Fragen, aber ich bin mit diesem Thema etwas überfordert und Informationen dazu helfen mir, das Ganze einzuordnen. Vielen Dank für eure „offenen Ohren“ und Rückmeldungen. Liebe Grüße Barbara

HaraldBundesgeschäftsführer
Leitungsteam SHG Berlin
follikulärer SD-Krebs 1997 (oxyphil), Zungengrundkrebs 2024

Antwort auf: Einordnen Uptake

| Beitrags-ID: 458038

Hallo Barabara,

mit dem Uptake beschreibt man in der Nuklearmedizin, einfach erklärt wieviel Strahlung man nach  einer bestimmten Zeit nach Einnahme einer radioakiven Substanz messen   kann.

Dies har aber nichts mit den Wiki: Risikogruppen nach Operation und Radioiodtherapie ( Resetbutton ) zu tun.

Es wird hier vor allem das Thyreoglobulin (Tg) betrachtet ( und falls indiziert das Ganzkörperszintigramm nach Radioiodtherapie bzw. Radioioddiagnostik ).

Das Thyreoglobulin kann bis zu einem Jahr nach der Radioiodtherapie fallen. Aus diesem Grund wird die Kontrolle des Erfolgs der Radioiodtherapie frühstens 6  bis 12 Monate danach gemacht , um eine Übertherapie zu vermeiden.

Viele Grüße

Harald

 

 

  • Diese Antwort wurde geändert vor 5 Monaten von Harald.

Antwort auf: Einordnen Uptake

| Beitrags-ID: 458043

Lieber Harald, vielen Dank für deine Antwort. Bei diesen vielen neu auf mich einströmenden Themen und Begriffen ist es total hilfreich, wenn man Informationen dazu bekommt. Das stoppt auf jeden Fall das Gedankenkarusell.
Liebe Grüße

Barbara