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Antwort auf: Operation wg. kalter Knoten

| Beitrags-ID: 339524

Hallo Nathalina,

herzliche willkommen bei uns im Forum!

Ein kalter Knoten ist als solches keine Indikation für die Operation.

Eine Technetium-Szintigraphie macht man, um fest zustellen, ob es warme oder heiße Knoten gibt.
Diese Knoten sollen nämlich nicht punktiert werden, weil sonst das Risiko besteht, als Diagnostik eine follikuläre Neoplasie zu bekommen.

Nun wurde ja einer Knoten punktiert und hat leider auch das Ergebnis follikuläre Neoplasie gebracht.

follikuläre Neoplasie
kann sein:

  • gutartiges follikuläres Adenom
  • follikuläre Variante des papillären Schilddrüsenkarzinom (FVPTC)
  • eingekapselte follikuläre Variante des papillären Schilddrüsenkarzinom (EFVPTC)(nach internationalem Pathologengremium, soll dies nicht mehr als Krebs bezeichnet werden, weil kein Anzichen auf malginität)
  • follikuläres Schilddrüsenkarzinom

siehe Broschüre Knoten Kap. 3.1. Knoten und Krebsverdacht und Kap. Klinikauswahl?

Im Ultraschall kann man auch einschätzen, ob ein Knoten ein höheres Risiko hat.
Wie hoch dein Krebsrisiko ist lässt sich für mich allerdings aus deinen Angaben schwer abschätzen.
Haben dir die Ärzte etwas zum Krebsrisiko gesagt?
siehe Merkblatt: Arzt-Patienten-Gespräch.

Gegenwärtig wird bei einer follikuläre Neoplasie in der Regel eine diagnostische Schilddrüsenoperation empfohlen.
Aus diesem Grund dürfte auch eine Zweitmeinung dir nicht weiterhelfen.

In den USA gibt es Molekular-genetische Tests, um eine bessere Risikoabwägung Operation oder Beobachten bei einer follikulären Neoplasie besser durchführen zu können.
In Deutschland wird dies meines Wissens nur an wenigen Unikliniken im Rahmen von Studien gemacht.

Viele Grüße
Harald