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Antwort auf: Nun doch RJT – Angst!

| Beitrags-ID: 386282

Hallo Dalious,

die große Frage ist, was ist eine „follikuläre Mischdifferenzierung“?

Das kann ich dir nicht sagen.

Beim follikulären Schilddrüsenkarzinom unterscheidet man bei der Frage, ob eine kompelttierungs Operation und eine Radioiodtherapie notwendig ist, nicht nur nach der Größe, sondern ob es ein minimal-invasives follikuläres Schilddrüsenkarzinom oder grob-invasives follikuläres Schilddrüsekarzinomen. Darüber steht aber nichts im Bericht. Vielleicht fragst du beim Pathologen nochmal nach, was damit gemeint ist, gerade auch mit Blick ob es minimal- oder grobinvasiv ist.

Du kannst auch ein Zweit-Gutachtung bei einem Referenzpathologen (z.B. Uniklinik Essen) anfordern.

Der Begriff „follikuläre Mischdifferenzierung“ kenne ich nicht. Und entsprechend finde ich auch nichts dazu in den Leitlinien, die hier eine Radioiodtherapie empfehlen bzw. „obligat“ empfehlen.

Unabhängig davon kann man den Verlauf der Blutwerte nach der Operaton beurteilen.

Beurteilung:
Regelrechter Zustand nach Thyreodektiomie mit primär nicht suspektem, aber kontrollbedürftigem Lymphknoten links. Unter Euthyrox 125 besteht eine nicht zwingend erforderlich latente Hypertyreose bei nicht nachweisbarem Tumormarker Thyreoglobulin, wobei jedoch stärende Anti-TG Antikörper gefunden worden sind, die im Vergleich zur Voruntersuchung [Sommer 2018] aber deutlich abgenommen haben.“ – Hier gleich eine Frage von mir: Sollte der TSH-Wert nach SD-Entfernung nicht bei „gegen Null“ gehalten werden, um das Risiko eines Rezidivs zu senken?

Da widerspricht sich der Bericht.
Wenn eine RJT obligat sein soll, dann macht man zu Beginn eine TSH-Unterdrückung (<0,1).

Da aber ein TSH-Wert im Referenzbereich empfohlen wird, wird hier von einem Tumor ausgegangen, der mit der Operation geheilt ist, und ein Rezidivreisiko kleiner als 1% ist.
Der Bericht geht hier viel mehr auf die postoperativen Blutwerte/ Tumormarker ein.

Thyreoglobulin (Tg) nicht nachweisbar,
TAK zwar nachweisbar (die stören eventuell den Nachweis von Tg); da sie aber deutlich fallend sind; gibt es auch hier kein Nachweis eine aktiven Tumors.
siehe FAQ: Thyreoglobulin-Antikörper und SD-Krebs-Nachsorge
und
Statement: TAK in der Nachsorge des Schilddrüsenkrebs

Und da es bei den Blutwerten hier keinen Nachweis für eine Tumor gibt, wird empfohlen auf die TSH-Unterdrückung zu verzichten, weil die dann mehr schadet als nützt;
siehe: FAQ: TSH-Unterdrückung nach Schilddrüsenkrebs.

Der im Ultraschall nicht krebs-verdächtige Lymphknoten soll jedoch weiter beobachtet werden.

Viele Grüße
Harald

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