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miesekroete
pap. SD-Ca. pT1a N0 Mx

Antwort auf: Muskelbeschwerden bei Schilddrüsen-Funktionsstörungen

| Beitrags-ID: 381141

Hallo Chrysantheme,

vielen Dank für Deinen Erfahrungsbericht!

Ich finde es sehr interessant, dass auch bei Dir die Muskelbeschwerden begannen, als Du noch in UF warst, und sie Dich nun in ÜF in „anderer Variante“ plagen. Das war bei mir ähnlich: Es ging los mit nächtlichen Muskelkrämpfen und muskulären Verspannungen, als mein TSH noch knapp unter 6 lag. Die Muskelschmerzen sowie die zunehmende Muskelschwäche sind jedoch relativ neu, sie entwickelten sich rapide nach einer minimalen Dosissteigerung (ca. 5 µg/Tag), welche ich vor einem Monat bei einem TSH von 2 vorgenommen hatte wegen miserablem Antrieb und Stimmung. Ich frage mich, ob eine durch UF bereits geschwächte Muskulatur eher dazu neigt, auch unter ÜF Probleme zu bereiten …

Bei Deiner Schilderung zu den Deiodasen beziehungsweise dem T3 habe ich vielleicht ein Verständnisproblem: Du beschreibst, dass diese starken muskelkaterartigen Schmerzen in den Beinen auftraten, als Du auf Abendeinnahme des L-T4 umgestellt hattest und Deine T3-Werte stiegen. Daraus würde ich schließen, dass die höheren T3-Werte vielleicht Deine Muskelschmerzen verursachen.

Weiter unten schreibst Du jedoch, dass die zusätzliche T3-Einnahme Deine Muskelschmerzen lindert. Dies scheint mir widersprüchlich.

Aber wenn ich Dich richtig verstehe, unterscheidest Du bei Dir zwei verschiedene Muskelschmerzarten? Die einen durch nicht gut funktionierende Deiodasen (bei denen ich mich noch viel zu wenig auskenne), die anderen durch, tja, wodurch? Die relative ÜF? Ein Missverhältnis zwischen T3 und T4? Ich frage mich, ob es sich nicht doch um ein und dasselbe Problem handelt, welches sich lediglich in Abhängigkeit von Dauer und Ausmaß der ÜF in seiner Ausprägung ändert.

Bei mir begannen zum Beispiel die Muskelschmerzen ziemlich abrupt, ich könnte fast sagen von einem Tag auf den anderen. Mittlerweile lassen die Schmerzen etwas nach, die empfundene Muskelschwäche der Beine und daraus resultierende Unsicherheit beim Gehen nehmen jedoch zu, ebenso die Krampfneigung in Waden und Füßen. Meine Symptome verändern sich also, obwohl ich seither an der SD-Hormondosis nichts geändert, lediglich Magnesium ergänzt habe.

Was mich interessieren würde: Hast Du von Deinem Arzt/Ärztin vielleicht eine Erklärung für Deine Muskelprobleme bekommen? Wurden bei Dir evtl. weitere Untersuchungen diesbezüglich veranlasst (z. B. CK-Bestimmung, EMG, evtl. auch Messung von Nervenleitgeschwindigkeiten)? Hast Du eine Aussage zur Prognose erhalten?

Ich bin auch gespannt, wie sich Dein „Selbstversuch“ mit L-Carnitin weiter entwickelt. Hieran dachte ich auch schon, will mich zu Carnitin aber erst noch schlauer machen und außerdem nicht an mehreren „therapeutischen Schrauben“ gleichzeitig drehen. Sonst weiß ich am Ende gar nicht mehr, was nun hilft und was die Situation eher verschlimmert.

In Zusammenhang mit Schlafstörungen hast Du heute in einem anderen Thread Baclofen erwähnt ( Antwort auf: Melatonin und L-Thyroxin ). Es ist ja eigentlich ein Muskelrelaxans und der schlafanstoßende Effekt eher eine Nebenwirkung. Hat Baclofen Deine Muskelschmerzen und -schwächen gelindert?

Du siehst, Dein Beitrag ist überaus konstruktiv und wirft bei mir zig Fragen auf. Aber durch diesen gegenseitigen Austausch und die Erfahrungsberichte möglichst vieler kommen wir vielleicht der Lösung unserer Muskelprobleme ein Stückchen näher.

Liebe Grüße und vielen Dank nochmals!

miesekröte

PS: Eben fand ich noch diesen etwas älteren Thread von Dir ( Thema: kaum Antrieb oder Konzentration, einschlafende Finger ), in dem Du bereits von Muskelschmerzen wie Muskelkater schreibst und dann von @lostinspace die Frage aufgeworfen wurde, ob ein Hypopara bei Dir evtl. auch eine Rolle spielt. Deine Calciumwerte waren damals ja recht niedrig gewesen. Hast Du danach noch mal Dein Calcium/Parathormon bestimmen lassen? Könnte hier eine (Mit-)Ursache Deiner Beschwerden liegen?