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Antwort auf: (Laufende-)Studie: Pralsetinib bei RET-Aktivierung

| Beitrags-ID: 384373

Hallo,

die Substanz BLU-677 hat nun auch einen Freinamen erhalten:

Einen Handelsnamen bekommt die Substanz, wenn sie auf dem Markt frei erhältich is. Der Handelsname ist oftmals von Land zu Land verschieden.

Die Studie läuft immer noch, allerdings sind erste Studienarme geschlossen:

  • Studienarm 1: Betroffene mit dem fortgeschrittenen medullären Schilddrüsenkarzinom und einer RET-Mutation, die bereits eine TKI-Behandlung mit Vandetanib und/oder Cabozantinib hatten. Dieser Studienarm ist geschlossen.
    Wenn Betroffene, die bereits Vandetanib und/oder Cabozantinib hatten, Pralsetinib bekommen möchten, so gibt es die Möglichkeit des Compassionate Use.
    Hierzu muss die*der behandelnde Ärzt*in einen Antrag bei der Pharmafirma stellen (das Verfahren insgesamt dürfte in der Regel mehrere Wochen dauern):
  • Studienarm 2 Betroffene mit dem fortgeschrittenen medullären Schilddrüsenkarzinom und einer RET-Mutation (siehe oben), die noch keine TKI-Behandlung hatten.
    Diese Patient*innen können direkt in die Studie aufgenommen werden.
  • Studienarm 3 Betroffene mit dem fortgeschrittenen papillären Schilddrüsenkarzinom und einer RET-Fusion (=RET-Rearrangement)
    Diese Patient*innen können direkt in die Studie aufgenommen werden.

Alle Patient*innen in der Studie bekommen das Medikament Pralsetinib, das es sich um eine Phase-I-Studie handelt (siehe erster https://www.sd-krebs.de/phpBB2/viewtopic.php?p=167476#167476 )

Studienorte in Deutschland sind vor allem Kliniken die Lungenkrebs behandeln, da es beim nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (Non-Small Cell Lung Cancer = NSCLC) auch eine RET-Fusion gibt:

Fahrtkosten werden durch das Pharmaunternehmen erstattet.

Wichtig:

    Auch beim spontanen, nicht-erblichen medullären Schilddrüsenkrebs kann innerhalb eines fortgeschrittenen Tumors/Metastase zu einem späteren Zeitpunkt eine RET-Mutation vorliegen. D.h. beim spontan aufgetretenen medullären Schilddrüsenkarzinom muss man eine Gewebeprobe entnehmen, und diese nach einer RET-Mutation untersuchen.

Viele Grüße
Harald