Studie: L-T4 bei subklinischer Hypothyreose bei Älteren kein Vorteil (David J. Stott 2017)
Original Titel:
Autoren: David J. Stott et. al.
in: NEJM (Online 3. April 2017)
DOI: 10.1056/NEJMoa1603825
clinicalTrials.gov NCT01660126:
Thyroid Hormone Replacement for Subclinical Hypothyroidism (TRUST)
Die Studie ist auch als TRUST-Studie bekannt/registriert und wurde durch die Thyroid Federation International (TFI) unterstützt, in der unser Bundesverband auch Mitglied ist.
Diese Studie ist von hoher Qualität, da es sich um eine randomisierte, Doppel-verblindete Studie (RCT) handelt.
Das bedeutet die Teilnehmer*innen der Studie wurden zufällig einem Studienarm (Therapie mit dem Schilddrüsenhormon L-T4 oder Placebo) zugeordnet und weder die Teilnehmer*innen noch die behandelnden Ärzt*innen wussten, wer was bekam.
Die Subklinischen Hypothyreose wurde in dieser Studie wie folgt definiert:
Referenzwerte
Um Blutwerte beurteilen zu können, werden durch das einzelne Labor für eine bestimmte Untersuchung Referenzwerte festgelegt. Referenzwerte definieren sich im allgemeinen dadurch, dass das Blut von gesunden Menschen untersucht wird. Mit dem Referenzbereich wird dann der Bereich definiert, in dem sich die Werte von 95 von 100 gesunden Menschen befinden.
Es gibt daher auch immer einen kleinen Teil (im allgemeinen 5%) von gesunden Menschen, deren „normale“ Blutwerte außerhalb des Referenzbereichs liegen.
Es gibt bzw. kann auch unterschiedliche Referenzbereiche für Teilgruppen (Männer, Frauen, Alter, ethnische Herkunft, …) geben.
In die Studie wurden 737 Menschen aufgenommen, die mindestens 65 Jahre alt waren, und die Dauerhaft eine subklinische Hypothyreose hatten wie oben definiert.
Ziel der Studie war es die typischen Beschwerden/Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion, Müdigkeit oder die Lebensqualität (Anhand eines Schilddrüsen spezifischen Fragebogens) zu verbessern, nach einer Behandlung von einem Jahr.
Ergebnisse:
Über diese Studie wurde berichtet:
Für Scott ist dies ein unbefriedigendes Ergebnis, denn das Ziel sei es gewesen, die Gesundheit und das Wohlergehen der älteren Menschen mit subklinischer Hypothyreose zu verbessern.
(…)
Gleichzeitig blieb die Therapie mit L-Thyroxin ohne negative Folgen für die Gesundheit.
(…)
Die wesentliche Frage, ob die Patienten durch die Behandlung vor kardiovaskulären Folgen einer latenten Unterfunktion geschützt werden (oder es unerwarteterweise zu einer Zunahme der Ereignisse kommt), wird durch die Studie nicht beantwortet.
Nach der Therapie mit L-Thyroxin über ein bzw. zwei Jahre hätten sich keine Unterschiede in Bezug auf Vorhofflimmern, BMI und anderen morphometirschen Parametern, Herzversagen oder Frakturrate ergeben. Einzig in Hinblick auf Müdigkeit hätten sich die Gruppen nach zwei Jahren unterschieden.
Quelle: Endokrinologie Information , Nr. 3, Jg.41, S. 53
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Hallo,
habe obigen Beitrag aktualisiert.
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