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Danke und Hallo

miesekroete
pap. SD-Ca. pT1a N0 Mx

Danke und Hallo

| Beitrags-ID: 257898

Hallo Euch allen,

ich will Euch allen, die Ihr hier schreibt und lest, von ganzem Herzen danken. Ich lese seit einiger Zeit still mit und Ihr habt mir durch Eure Beiträge so viele wertvolle Informationen vermittelt, vor allem aber das Gefühl, nicht alleine zu sein in dieser neuen Situation. Es tut mir gut zu lesen, dass es vielen ähnlich ergeht, die plötzlich „Krebspatient“ sind, mehr Zeit, als einem lieb ist, in Krankenhäusern und Praxen zubringen, das unsägliche Warten auf Befunde kennen, durch Hypos oder Hypers gehen und sich fragen, was von was kommt. Meine Hochachtung gilt besonders jenen, die – viel schwerer erkrankt als ich – trotz übler Nebenwirkungen, Schmerzen oder Verzweiflung dennoch weiterschreiben, anderen von ihrem Weg berichten, ihnen Kraft geben und sie dabei oft noch zum Lachen bringen. Ich denke da an Geri, dessen Geschichte ich gestern las …

Danke, dass Ihr Euch – teilweise mit unglaublichem Engagement und Fachkenntnis – denen widmet, die noch am Anfang stehen so wie mir. Ohne Eure Informationen hätte ich, da bin ich mir sicher, die ganze Diagnostikprozedur, die OP und die nachfolgende Hypothyreose nicht so gut überstanden …

… nur hätte ich mal auch die Infos zur Kalziumsubstitution lesen sollen, dann hätte ich kapiert, warum ich am Tag nach der OP auf der Heimreise mit der Fähre (ich lebe auf einer griechischen Insel, OP war in Athen) ohne Übertreibung im 10-Minuten-Takt auf Toilette musste und gepieselt habe, als gäbe es kein Morgen. Es ist eben NICHT schlau, an einem Vormittag die ganze Tagesdosis von 3 x Calcium Brause à 1000 mg auf einmal zu trinken, hach, wie lecker (damals spielte mein Magen noch mit), wenn man die gleiche Menge samt Vitamin D und Magnesium schon am Vortag verdrückt hat, die Nebenschilddrüsen aber – glücklicherweise! – fröhlich vor sich hin arbeiten.

Vorhin las ich einen Thread, in dem es um Angst geht, ob man die überhaupt haben „darf“, wenn man doch „Low Risk“ ist. Das berührt mich sehr, denn ich weiß auch noch nicht, wie sehr ich die Krebsdiagnose in mein Leben lassen soll. Ich merke jedenfalls, dass ich nun (1 Monat nach meiner OP und seit 2 Wochen thyroxinschluckend) nicht so einfach zur Tagesordnung übergehen kann, als sei nichts passiert. Da brodelt was, man nennt es wohl Krankheitsverarbeitung, und mir schwant, dass ich noch oft und viel bei Euch lesen werde, vielleicht auch mal schreibe – es ist „mein“ erstes Forum, alles Neuland. Jedenfalls will ich heute mal den ersten Schritt tun, mich anmelden und von ganzem Herzen DANKE sagen!

Liebe Grüße
miesekröte

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IngridTLeiterin SHG Schleswig-Holstein medulläres SD-Carcinom 10/2002

Antwort auf: Danke und Hallo

| Beitrags-ID: 380233

Hallo miesekröte,

ein herzliches Willkommen in unserem Forum – und danke, dass du dich angemeldet hast.
Ich freue mich über deinen Beitrag.
Für weitere Erfahrungsberichte und Fragen stehen wir immer zur Verfügung.

Viele Grüße
Ingrid

 

Auch als Fördermitglied mit 5 € im Jahr hilfst Du unserem Verein sehr!!! 😆

 

miesekroete
pap. SD-Ca. pT1a N0 Mx

Antwort auf: Danke und Hallo

| Beitrags-ID: 380234

Hallo Ingrid,

vielen Dank für Deine freundliche Begrüßung!

Ich bin mir sicher, dass ich in der nächsten Zeit auch diese oder jene Frage an Euch haben werde – bis vor Kurzem hatte ich so viele! -, allerdings hat sich vieles geklärt durch das Lesen hier. Danke!

Und so bleibe ich vorerst stille Leserin, klopfe Holz, dass es weiterhin bei mir relativ problemlos läuft, und würde mich freuen, wenn ich irgendwann auch mal jemandem weiterhelfen kann mit einer Antwort.

Gute Besserung an alle, denen es vielleicht gerade nicht so gut geht. Ich bin in meinen Gedanken viel bei Euch.

Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende wünscht die

miesekröte

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.
firiel

Antwort auf: Danke und Hallo

| Beitrags-ID: 380235

Hallo miesekröte,

auch von mir ein herzliches Willkommen und schön, dass du den Weg in unser Forum und zu schon einigen anscheinend hilfreichen Beiträgen für dich gefunden hast!

Wir freuen uns, wenn es dir weiterhin gut geht und auf deine angekündigten „Besuche“ und Beiträge ebenfalls. :D

Viele Grüße
Johanna

Augen auf und durch!

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schlittenhund
papill-Sd-Karz.pT3, N1b,MO

Antwort auf: Danke und Hallo

| Beitrags-ID: 380236

Hallo miesekröte,

erstmal liebe Grüße nach Griechenland.

Soweit ich mich erinnere, schreibt hier im Forum gelegentlich eine ebenfalls im Griechenland wohnhafte Deutsche, die jedoch, glaube ich, sich nur halbjährig dort aufhält und zu den SD-Nachsorgeterminen nach Deutschland kommt.

Leider fällt mir ihr „Nickname“ nicht mehr ein, aber vielleicht meldet sie sich noch bei dir.

Wie bist du mit der medizinischen Versorgung in Griechenland zufrieden?
Im Fernsehen gibt es immer wieder Dokumentationen, bei denen die schlechte Medikamentenversorgung, die Ärzteflucht ins Ausland und die finanziellen Probleme der dortigen Krankenhäuser diskutiert wird.

Ich hoffe, du kommst gut über die Runden!

Herzliche Grüße,
Schlittenhund

miesekroete
pap. SD-Ca. pT1a N0 Mx

Antwort auf: Danke und Hallo

| Beitrags-ID: 380237

Liebe Firiel, lieber Schlittenhund, guten Abend Euch allen!

Vielen Dank für diese herzliche Begrüßung! Es ist schön, von Euch zu hören, und es tut mir gut, hier schreiben zu können.

Seit gestern habe ich irgendwie einen Durchhänger. Fühle mich niedergeschlagen, grübele viel, bin ohne Energie und hin und her gerissen zwischen „normal weiterwursteln“ und „Krankheit-Verarbeiten“. Es ist aber auch einfach ein Dilemma, das viele von Euch sicher kennen: Man hört von allen Seiten, es ist ja „nur Schilddrüsenkrebs“ oder „daran stirbt man nicht“ (ach, wenn es doch immer so wäre! Gestern begann ich, Gingers Geschichte zu lesen …). Aber Krebs ist und bleibt ein hässliches Wort, Low Risk hin oder her, schreit nach Lebensveränderung, dabei will ich doch eigentlich gar nichts ändern – oder doch?

Ich habe mir das alles ja nicht ausgesucht, auch wenn mich niemand zur Diagnostik geschleift hat. Eigentlich bin ich wegen meiner jahrelangen Depressionen und Ängste zum Arzt gegangen, endlich. Und eigentlich erzählte ich dem nur von meinem vor Jahren mal leicht erhöhten TSH, weil ich lieber Schilddrüsenhormönchen statt wieder Antidepressivum schlucken wollte. Und als das TSH wieder leicht erhöht war, dachte ich mir, eigentlich sollte man jetzt mal eine Sono machen lassen … womit alles begann … eigentlich

Ich glaube, mich hier auszutauschen könnte mir helfen, meine Gedanken wieder in geordnetere Bahnen zu lenken.

Vielleicht bin ich gerade auch nur ein bisschen „hypo“. Dieses Grübeln, die Anspannung, den ganzen Tag schon Kopfweh, große Schlappheit und trotzdem Einschlafprobleme, kein Appetit, Frieren – so ging es mir auch, bevor ich zur Überbrückung T3 bekam. Aber ich bin ja noch ganz am Anfang: T4 schlucke ich erst seit 2 Wochen, werde mich also in Geduld üben. Ich hoffe sehr, dass ich zu den unkomplizierten Fällen gehöre, zu denen, die flott die passende Dosis erreichen und sich dann wohlfühlen. Unter T3 ging bei mir auch die Sonne auf, hach, wie schön, wenn die Unterfunktion nachlässt und Wohlbehagen einkehrt!

Lieber Schlittenhund, ich denke, trotz vieler Missstände in Griechenland habe ich es doch gut getroffen: Die Insel, auf der ich lebe, hat sogar einen Endokrinologen! Der ist zwar ein bisschen eigen, weil er nicht gut zuhören kann, stattdessen immer beruhigen will, was, bei mir zumindest, genau das Gegenteil bewirkt. Aber seit ich ihm das offen gesagt und erklärt habe, dass es mir eher hilft, wenn er mich informiert und ich Antworten auf meine Fragen erhalte, komme ich gut mit ihm klar. Inzwischen halte ich ihn für ziemlich kompetent in Sachen Schilddrüse und er gibt sich große Mühe: „Haben Sie noch was auf Ihrer Fragenliste?“, „Möchten Sie sich das aufschreiben?“. So isses recht :-)

Gut finde ich auch, dass die Ärzte hier viel mehr miteinander auf kurzem Dienstweg regeln, als ich es in Deutschland erlebt habe: Der Psychiater rief bei der Labormedizinerin an, wo ich sofort hin konnte, die Labormedizinerin machte mir gleich einen Termin für die Sono aus, diese Ärztin telefonierte umgehend mit dem Endokrinologen, der mich auch noch am gleichen Tag drangenommen hätte, hätte ich nicht die Reißleine gezogen, weil ich nach drei Arztterminen am gleichen Tag doch irgendwie „bedient“ war. Der Endokrinologe wiederum organisierte für mich die Feinnadelpunktion in Athen und danach die OP bei einem endokrinologischen Chirurgen – ich war so froh, dass mir das Organisieren abgenommen wurde! Wenn ich lese, dass manche von Euch monatelang auf einen Termin warten oder vieles selbst organisieren müssen, denke ich, dass ich bisher doch großes Glück habe.

Auch in der Klinik bzw. bei der OP verlief alles prima und hätte woanders vermutlich nicht besser laufen können – bis auf die Sache mit dem Pathobefund: Da wurde mir telefonisch angekündigt, dass mir jetzt ganz gleich endlich der histologische Befund per Mail geschickt würde, auf den ich seit über 2 Wochen sehnsüchtig wartete und wahrscheinlich noch länger hätte warten müssen, wenn nicht mein Endokrinologe vormittags dort telefonisch einen Aufstand geprobt hätte, welcher in Deutschland wahrscheinlich wesentlich wohlformulierter verlaufen wäre. Ich warte also, hypnotisiere den Posteingang meines Computers und verfluche im Geiste meine Wahlheimat, in der „gleich“ manchmal ein sehr dehnbarer Begriff ist, bis nach 3 (!) Stunden endlich die Mail kommt. Ich stürze mich also auf den Befund wie ein hungriger Löwe, fange unten bei der Zusammenfassung an zu lesen und lese: „papillär“ (das wusste ich schon), „1,2 cm“ (schade, also doch RJT), „Lymphknoten frei“ (juhu!), aber „rechts“? Warum rechts? Mein Tumor war doch links! Also zurück zum Kleingedruckten: Tumor „rechts“ blafasel, „links“ – nichts. Da schwand bei mir doch jegliches Vertrauen, ich dachte mir, wer die Seite verwechselt, hat nicht ordentlich gearbeitet, oder meine Schilddrüse wurde verwechselt mit einer anderen, was für eine Schlamperei! Bis hin zu: Hypothyreose hin oder her, ich nehme die nächste Fähre nach Athen, hole dieses mein Schildkrötengewebe ab und schicke es zwecks Zweitmeinung nach Essen zu Prof. Soundso, von dem ich hier im Forum gelesen hatte. Es hat lange gedauert, bis ich ganz oben das nicht passende OP-Datum entdeckte, dann den fremden Namen: eine andere Patientin, ein anderer Fall, NICHT MEINE SCHILDDRÜSE!

An jenem Abend habe ich mich in voller Absicht betrunken, was zu viel ist, ist zu viel. Und doch denke ich, dass dies nur ein Beispiel von Schlamperei ist, die hier oder anderswo vorkommt: Da sitzt eine Sekretärin am PC und verschickt die Befunde, und nebenbei macht sie sich die Nägel, oder grübelt drüber nach, was sie abends kochen soll, vielleicht hat sie auch ihre Thyroxin-Tabletten in letzter Zeit öfters vergessen, oder sie hat schlicht Kopfschmerzen, so wie ich heute – und schwupp, schon ist der falsche Befund raus. Ganz blöd, aber leider menschlich.

Bitte entschuldigt die Überlänge. Es war mir ein Bedürfnis und wohltuend, Euch ein bisschen von meiner Geschichte zu erzählen. In der „realen Welt“ tue ich eher das Gegenteil, finde es nicht leicht, Menschen, die mir nahe stehen, zu erzählen, dass ich Krebs habe. Da druckse ich herum, sage Sachen wie: „Da war ein Knoten, der raus musste, und jetzt ist es gut“. Ich könnte wohl mit dem Mitleid, der Sorge um mich oder wohlgemeinten Ratschlägen – oder auch dem anderen Extrem: „es ist ja nur Schilddrüsenkrebs“ – schlecht umgehen. Wie angenehm es doch ist, hier unter „Schildkröten“ zu sein!

Daher nochmals mein Dank!

miesekröte

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