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Wie gehen wir mit eigenen Erfahrungen … im Forum um?

Wie gehen wir mit eigenen Erfahrungen … im Forum um?

| Beitrags-ID: 236178

2. Wie gehen wir mit unseren eigenen Erfahrungen mit Alternativen/Komplementären Therapien im Forum um?


Gliederung:
  1. Wie kann man eine Alternative/Komplementäre Therapie für sich bewerten?
  2. Wie gehen wir mit unseren eigenen Erfahrungen mit Alternativen/Komplementären Therapien im Forum um?
  3. Wie geht man mit Anhängern einer Alternativen/Komplementären Therapie um, die selbst gar keinen Schilddrüsenkrebs haben, und gar nicht an einem ersten Erfahrungsaustausch interessiert sind?

2. Wie gehen wir mit unseren eigenen Erfahrungen mit Alternativen/Komplementären Therapien im Forum um?

Eine optimale Lösung wie man mit alternativen/komplementären Therapien in Gesundheits-Foren/Seiten umgeht gibt es sicherlich nicht, und diese Frage wird uns immer wieder beschäftigen, und wird in allen Projekten/Gruppen/Foren diskutiert, die sich mit Krebs oder einer anderen schweren Krankheit beschäftigen.

Viele Ärzte und medizinische Ratgeberseiten gehen ganz behutsam und pädagogisch vor, in dem sie sehr zurückhaltend mit ihrer Kritik an Alternativen/Komplementären Therapien umgehen, aus Angst, dass der Patient ihm dem Arzt nicht mehr alles sagt, was es zu sich nimmt, oder aus Angst, dass der Patient sich ganz von der bewährten Schulmedizinischen Therapie abwendet.

Ich muss sagen ein solches Vorgehen halte ich für unser Selbsthilfe-Forum völlig unangebracht und mir ist es auch etwas zuwider, meine eigene persönliche Kritik oder Befürchtung pädagogisch abgeschwächt an einer bestimmten alternativen/komplementären Therapie zu formulieren, nur weil andrenfalls eventuell jemand gänzlich dem Forum fernbleibt. Ich halte solche Befürchtungen auf unser Forum bezogen für übertrieben, schließlich kann jeder anonym die Beiträge im Forum lesen und gar Beiträge schreiben.

Bei Berichten über eigene Erfahrungen mit alternativen/komplementären Therapien schreite ich in der Funktion als Foren-Moderator nur ein, wenn eine Therapie sich als alternative zur Schuldmedizin ausgibt oder wenn statt der eigenen Erfahrungen unkritisch die Versprechungen/Erwartungen einer alternativen/komplementären Therapie wiedergegeben werden.

Eine andere Sache ist, ob dann eigene Erfahrungen mit alternativen/komplementären Therapien überhaupt nicht mehr im Forum zur Sprache kommen. Und in diesem Punkt bin ich mir unsicher, ob es hier nicht ein paar Verbesserungen in unserem Forum geben kann.

Ich finde eine gelungene Diskussion war die, als Steffi die Frage stellte 2. RJT steht bevor…/Misteltherapie?, darauf hat Baba ihre Ansicht/Erfahrung zur Mistel geschildert und ich meine Befürchtungen, und Steffi konnte sich dann ihr eigenes Urteil bilden.

Die Frage, die sich mir stellt, ist, kann man die Diskussion/den Erfahrungsaustausch befördern, ohne dass dies als Werbung für eine alternative/komplementäre Therapie bei Neulingen missverstanden wird.
Konkret am Beispiel Mistel-Therapie. Macht es zum Beispiel Sinn eine Mitglieder-Gruppe Mistel-Therapie einzurichten, um den Erfahrungsaustausch/die Diskussion zu befördern. Müssten man dann aber nicht auch eine Mitglieder-Gruppe Keine Mistel-Therapie einrichten, um Neuen keinen falschen Eindruck zu vermitteln?

Das Beispiel Mistel-Therapie finde ich deshalb so interessant, weil es ja keinerlei Studien gibt, ob diese Therapie bei Schilddrüsenkrebs nützt oder gar schadet. Nun werden wir sicherlich hier keine Studie nachliefern können, in dem wir unterschiedliche Erfahrungen zur Mistel sammeln, aber meine begrenzte subjektive Wahrnehmung ist bei diesem Beispiel, dass Leute die die Mistel-Therapie anwenden, viel größere Schwierigkeiten mit dem Erfolg der Radiojod-Therapien haben, als welche, die diese nicht anwenden. Nun kann man natürlich die These aufstellen, dass diese erst zur Mistel-Therapie gegriffen haben, nachdem die RJT nicht gut/oder nicht mehr angeschlagen haben. Dies glaube ich wiederum nicht, ob jemand eine Mistel-Therapie macht, hängt glaube ich viel mehr von anderen Dingen ab: wie aufgeschlossen oder kritisch man alternativen/komplementären Therapien generell gegenübersteht, was für eine Haltung man gegenüber der eigenen Krankheit einnimmt (Weltbild/subjektive Bedrohung durch die Krankheit), welche Erfahrungen, Bekannte und Freunde mit alternativen/komplementären Therapien gemacht haben, der Wille unbedingt selber noch etwas zu tun usw. usf.

Wie gesagt, eine Studie werden wir hier nicht nachliefern können, um so wichtiger finde ich es, dass Neuen kein falscher Eindruck vermittelt wird, die Mistel würde durch das Forum als Ganzes propagiert. Die Mistel-Therapie wird bei allem Erfahrungsaustausch, eine unter den Mitgliedern umstrittene Therapie bleiben, und dies sollte Neuen auch immer sofort deutlich werden.

Und dies kann man natürlich für jede andere alternative/komplementäre Therapie auch durch diskutieren, und hierzu zählt eine ganze Menge:

  • Ernährungsfragen: Vitamin-Präparate, Vegetarier, viel Obst, Calcium-reiche Nahrung, Eiweiß-reiche Kost, etc.
  • Wassertrinken, Grüner Tee etc.
  • Ausdauersport, Qi Gong, Reiki etc.
  • Psychotherapie, Gebete und Pilgerfahrten, etc.
  • anthroposophische Medizin, Homöopathie, Traditionelle Chinesische Medizin, Bachblüten, etc.
  • usw.usf. diese Liste ist letztlich endlos

Kurzum ich weiß nicht so recht, wie man in diesem Bereich den Erfahrungsaustausch befördern kann, ohne dass ein falscher Eindruck entsteht.

Viele Grüße
Harald


Gliederung:
  1. Wie kann man eine Alternative/Komplementäre Therapie für sich bewerten?
  2. Wie gehen wir mit unseren eigenen Erfahrungen mit Alternativen/Komplementären Therapien im Forum um?
  3. Wie geht man mit Anhängern einer Alternativen/Komplementären Therapie um, die selbst gar keinen Schilddrüsenkrebs haben, und gar nicht an einem ersten Erfahrungsaustausch interessiert sind?

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InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Wie gehen wir mit eigenen Erfahrungen … im Forum um?

| Beitrags-ID: 271316

Hallo Harald,

um diesen Job jetzt beneide ich Dich nicht, aber Du hast recht damit, das jetzt ganz systematisch anzugehen.

Wegen Punkt zwei guck doch mal beim Apnoe-Forum rein:
http://www.schlafapnoe-online.de/
Da gibt es eine Extra-Ecke für diese Art Diskussion:
“ Alternativen & Experimente
Hier wird der Bereich des wissenschaftlich gesicherten in Sachen Apnoe-Therapie verlassen. Hier dürfen alle Alternativen (oder das, was sich dafür hält) gepostet und heftig diskutiert werden. Also: Vorsicht – DANGER ZONE.“ heißt es dort.

Vielleicht wäre etwas in der Art eine Möglichkeit.

Viele Grüße
Frauke

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Wie gehen wir mit eigenen Erfahrungen … im Forum um?

| Beitrags-ID: 271317

Hallo Harald,

nun ist da schon wieder so eine Diskussion in Sachen Misteltherapie am laufen… Aber ich finde OK wie Du damit umgehst.

Einerseits sind auch die ausgfeiltesten wissenschaftliche Studien keine Garantie für das Geschehen im individuellen Einzelfall, andererseits kann man in Bezug auf die Natur eben immer nur mit Wahrscheinlichkeiten rechnen. Wie hoch jeder da seine Ansprüche stellt, ist letztlich eine persönliche, im öffentlichen Leben eine politische Entscheidung.

Ich erinnere mich noch gut an meine Zeit als Umweltberaterin bei der VZ, wo wir mit viele Gruppen und Institutionen über Schadstoff-Grenzwerte und die Verlässlichkeit wissenschaftlicher Studien diskutiert haben. Da konnte man zu Schluss manchmal auch nur noch sagen „unserer Meinung nach …“ (und war damit dann auch rechtlich auf der „sicheren Seite“, z.B. bei Äußerungen in den Medien.)

Und so muß letztlich jeder das vertreten, was er in seiner Position und mit seinen Kenntnissen meint, verantworten zu können. Hast Du Dir das mit der „Danger-Zone“ mal überlegt?

So ein ehrenamtlicher Job kann manchmal ganz schön „in Arbeit ausarten“, finde ich. Um so wichtiger scheint mir übrigens, sich zwischendurch auch selbst mal ein bißchen zu „pflegen“ (schließlich sind wir ja auch Patienten), zum Beispiel mit einem schönen Frühlingsspaziergang, den ich jetzt machen werde. In diesem Sinne auch Dir einen schönen Tag :flower:

Viele Grüße
Frauke

Antwort auf: Wie gehen wir mit eigenen Erfahrungen … im Forum um?

| Beitrags-ID: 271318

Hallo Frauke,

klar habe ich mir das angeschaut, und bin auch am Hin-und Her-Überlegen.
Ein Forum ‚Danger-Zone‘ ist eine weitere Aufspaltung des Forums in Unterforen, und damit geht oft einher, dass man nicht mehr gemeinsam diskutiert. Forums-Teilnehmer also nur noch in Foren schauen, von denen sie glauben, dass es nur sie betrifft, und anderes gar nicht wahrnehmen, deswegen bin ich diesbezüglich immer etwas zurückhaltend.

Habe hier jedoch mir noch keine abschließendes Urteil gebildet, und überlege ob ich bei der Überarbeitung des Forums sich hier eine Lösung dieses Problems anbietet.

Außerdem ist die Grenze ‚Alternativmedizin – Schulmedizin‘ keineswegs so eindeutig, wie es manchmal eine emotionale Diskussion vermuten lässt.
Auch betrifft es nicht nur die Krebstherapie, sondern auch Narbenpflege und Wohlbefinden mit der Substitution usw.

Ich glaube viel wichtiger ist es eine Diskussionskultur im Forum zu schaffen, in der auch unterschiedliche oder auch gegensätzliche Positionen zur Sprache kommen, ohne dass dies als ein persönlicher Angriff begriffen wird.
Ich versuche daher auch immer möglichst zu allen Positionen eine seriöse Quelle zu finden, so dass jeder sich selber eine fundiertere Meinung bilden kann, ohne dass es ein beliebiges „Ich finde“, „Ich glaube“ oder „Ich meine“ ist.

Ich muss auch nicht unbedingt das letzte Wort haben, wenn ich das Gefühl habe, alles ist schon gesagt, dann kann man unterschiedliche Positionen ja auch einfach mal so stehen lassen. (Diese Feststellung nur, weil ich vor Monaten mal von jemandem eine Mail bekommen habe, mit dem Tenor, ich hätte ihr Recht gegeben, weil ich keine Erwiderung mehr geschrieben habe).

Viele Grüße
Harald

Anonym
Gast

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