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Euthyrox – Mehrkosten Übernahme abeglehnt

Euthyrox – Mehrkosten Übernahme abeglehnt

| Beitrags-ID: 240617

Seit 31 Jahren nehme ich – nach einer schweren Schildrüsenoperation-Euthyrox. Wegen der neuen Bestimmungen infolge der Gesundheitsreform kann und darf mein Hausarzt mir dieses Präparat jetzt nicht mehr verschreiben. Ich müsste auf L-Thyroxin von Hexal umstellen. Obwohl der Preisunterschied nur 42 cents beträgt und ich meiner Krankenkasse (Barmer Esatzkasse) erklärt habe, dass ich die Mehrkosten selbstversändlich übernehme würde, bekam ich als Antwort ein striktes „Nein“. Da ich auf keinen Fall ein neues Präparat nehmen möchte (ich bin seit 1976 auf Euthyrox 100 eingestellt und nehme täglich problemlos eine Tablette ), muss ich jetzt selbst das Medikament kaufen. Ich weigere mich das neue Produkt auch nur zu probieren, weil es nicht sicher ist, dass ich damit keine Probleme bekommen. Sowohl die Krankenkasse als der Hausarzt wissen genau, dass es sich um zwei ähnliche aber nicht 100% gleiche Produkte handelt, da die Zusatzkomponenten anders sind. Man müsste sich ständig Blutuntersuchungen unterziehen, um feststellen zu lassen, ob die eingenommene Menge ausreichend ist. Wer wie ich ein solches Kalvarium hinter sich hat, weiss genau, was passiert, wenn die eingenommene Menge zu viel oder zu wenig ist.

Ich wäre sehr dankbar, wenn jemand, der die gleiche Erfahrung gemacht hat, mir schreiben würde, welche Lösung sie (er) für sich gewählt hat.

Danke

Birgitle

Antwort auf: Euthyrox – Mehrkosten Übernahme abeglehnt

| Beitrags-ID: 296711

Hallo „ripe“,

wenngleich ich auch erst 1 1/2 Jahre SD- Hormone einnehmen muss, habe ich die Auswirkungen der Gesundheitsreform auch zu spüren bekommen.

Anfangs bekam ich LT von Henning verschrieben, danach LT von Hexal – wobei ich Henning bekam, den Aufpreis von ca. 45 Cent konnte ich selbst zahlen. Dann wurde wieder Hexal verschrieben, aber in der Apo durfte man mir nichts anderes – auch gegen Aufpreis – aushändigen. Also habe ich LT von Hexal genommen. Jetzt nehme ich Eferox. Und Dank Ulla Schmidt wird das sicher nicht die letzte Änderung gewesen sein!

Ich muss aber dazu sagen, dass es mir grundsätzlich gut geht, egal von welcher Firma ich das LT nehme. Einzelne Beschwerden rechne ich eher den unterschiedlichen Dosierungen an, die mein HA empfiehlt. Das ist für mich die echte Rumeierei, zwischen den (richtigen) Blutwerten und der Wohlfühldosis zu experementieren.

Für mich war es wichtig, auszuprobieren, wie ein neues Präparat wirkt. Ich kann ja nicht von vornherein sagen, dass etwas nicht gut für mich ist, wenn ich es nicht wenigstens probiert habe. Erst dann kann ich vergleichen.

Vielleicht geht es Dir mit dem Produkt einer anderen Firma ja genau so gut oder sogar besser?

Alles Gute weiterhin,
LG
Deine Birgit

Antwort auf: Euthyrox – Mehrkosten Übernahme abeglehnt

| Beitrags-ID: 296712

Hallo Ripe,

sicher ist das ärgerlich, wenn einem die KK wg. ein paar Cent Steine in den Weg legt, aber andererseits: Warum machst Du Dich so sehr von einem einzigen Medikament abhängig? Was machst Du, wenn der Hersteller sich entschließt, die Produktion einzustellen?

Selbst, wenn die Medikamente sich etwas in ihrer Wirkstärke unterscheiden, so besteht doch meiner Ansicht nach nicht die Gefahr, dass Du bei gleicher Dosis in eine Fehlfunktion kommst. Auch von ständigen Blutkontrollen kann eigentlich keine Rede sein. Wenn man es ganz genau nimmt, läßt man einmal 6 Wochen nach der Umstellung die Werte prüfen, passt die Dosis, wenn nötig, etwas an – fertig!

Was hast Du zu verlieren? Wenn Du nach 6 Wochen feststellst, dass Dir das neue Medikament gar nicht bekommt, kannst Du immer noch wieder zu Euthyrox zurückgehen. Was hast Du zu gewinnen? Geld, das Du nicht ausgeben musst und eine Alternative für den Fall eines Falles.

Auch ich habe schon Hormone von 3 verschiedenen Herstellern genommen, und mir gar keine Gedanken darüber gemacht. Unterschiede habe ich keine festgestellt. Beim Arzt und in der Apotheke bin eher ich diejenige, die – bei gleichem Wirkstoff – die günstigere Möglichkeit bevorzugt.

weil es nicht sicher ist, dass ich damit keine Probleme bekommen

Genau so wenig sicher ist, dass Du damit Probleme bekommen wirst. Versuch macht klug!

LG

Murma

leewer duad üs slaaw

Antwort auf: Euthyrox – Mehrkosten Übernahme abeglehnt

| Beitrags-ID: 296713

Hallo,
dies verwundert mich nun, dass dir – wie du selber schreibst Barmer Versicherten – die Aushändigung von Euthyrox (Merck) ‚verweigert‘ wird. Ich selbst bin auch bei der BEK und habe nun die Problematik nach ca. 5 Jahren nebenwirkungsfreier Einnahme von L-Thyroxin Henning gezwungener Maßen (wie es ausschaut) Euthyrox nehmen zu MÜSSEN, da lt. der „Apotheke meines Vertrauens“ meine Kasse (also die BEK) das so will …
Auf der Barmer Homepage findest zu auch Informationen zu den geschlossenen Kooperationsverträgen mit der Pharmaindustrie. Merck ist ein Kandidat, das dürfte dir dann aber doch wohl sehr entgegen kommen. Also unbedingt nachhaken.

lg

sunshine*c

Antwort auf: Euthyrox – Mehrkosten Übernahme abeglehnt

| Beitrags-ID: 296714

Also ich amüsiere ich mich auch immer wieder, wenn ich in der Apotheke stehe und die Diskussionen zwischen Patienten und Apothekenangestellten mitbekomme wegen der Gesundheitsreform. Was ist das doch bloß für eine Zumutung und ein Mist! Das bezieht sich ja nicht bloß auf L-Thyroxin, auch andere, für manche Patienten wichtige und wesentlich teuere Medikamente sind betroffen. Es ist zum Heulen. Wenn aber der Arzt auf dem Verordnungsschein das Kästchen „aut idem“ ankreuzt, muß die Apotheke das Originalprodukt herausgeben, das ist inzwischen gesetzlich geregelt und wird widerspruchslos akzeptiert. Funktioniert jedenfalls ohne jede Einschränkung bei mir, z. B. bekomme ich Henning anstelle von Hexal. Das Henning-Produkt wirkt bei mir viel besser und schneller, warum, kann ich nicht sagen.

Margit
Nutzer*In
pap. Ca. Dez.2002

Antwort auf: Euthyrox – Mehrkosten Übernahme abeglehnt

| Beitrags-ID: 296715

Hallo,

ruft bei eurem Kassen an und bezieht euch auf anhängenden Text.
vermehrte Blutuntersuchungen sind wesentlich teuerer.

Gruß Margit

http://www.springerlink.com/content/grgg0h6a0n56th0k/

Zusammenfassung.
Fragestellung: Synthetische Schilddrüsenhormonpräparate mit der Wirkstoffgruppe Levotyroxin-Natrium (LT4) gelten als Mittel der Wahl be der Substitutionstherapie jeder Form der Hypothyreose sowie bei der Mitbehandlung des euthyreoten Kropfes. Fallbeschreibungen aus der Literatur zufolge führte während der Therapie mit LT4-Präparaten ein Präparatwechsel zur Stoffwechselentgleisung. Zwei gängige LT4-Präparate, L-Thyroxin Henning®100 und Eferox®100, wurden deshalb in dieser Studie an euthyreoten Probanden auf Unterschiede in ihrer Bioverfügbarkeit analysiert.
Probanden und Methodik: In einer randomisierten Doppelblindstudie nahmen 60 freiwillige euthyreote Probanden 2 Wochen lang täglich 1 Tbl. (100 7g) des entsprechenden Präparats im Kreuzversuch ein. Als Indikatoren für die Stoffwechselwirksamkeit der Präparate wurden Thyreotropin (TSH) und freies T4 (fT4) im Serum mittels immunologischer Tests bestimmt.
Ergebnisse: Bereits am 1. Tag nach Einnahme von L-Thyroxin Henning® wurde, im Vergleich zu Eferox®, ein kontinuierlich höherer fT4-Spiegel erreicht, der nach 8 Stunden deutlich zwischen beiden Präparaten differierte (p = 0,0004). Die Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve für fT4 als Maß für die Bioverfügbarkeit der Präparate zeigte ebenfalls hochsignifikante Unterschiede zwischen beiden Präparaten. Die weitergehende Analyse der Einflussfaktoren Geschlecht und Gewicht ergab, dass die Bioverfügbarkeit bei Frauen niedriger als bei Männern war (p = 0,004) und dass die Bioverfügbarkeit mit steigendem Körpergewicht sank (p = 0,002). Nach 14-tägiger Verabreichung von L-Thyroxin Henning® und Eferox®100 nahm der TSH-Serumspiegel um 70% bzw. 56% ab. Klinisch relevante unerwünschte Arzneimittelnebenwirkungen wurden bei den Probanden nicht registriert.
Schlussfolgerung: L-Thyroxin Henning®100 zeigte in dieser Studie eine signifikant höhere Bioverfügbarkeit als Eferox®100 (p = 0,001). Aufgrund unserer Ergebnisse erscheint es sinnvoll, im Fall eines Präparatwechsels während der Therapie regelmäßige Kontrollen des TSH- (ggf. fT4-)Serumspiegels durchzuführen, um unerwünschten Stoffwechselveränderungen mit neuen Einstellungen der Dosis begegnen zu können.

Antwort auf: Euthyrox – Mehrkosten Übernahme abeglehnt

| Beitrags-ID: 296716

Guten Abend, Margit,

danke daß Du Dir die Mühe machst und uns diesen Bericht gegeben hast. Was Du da schreibst, kann ich nur unterstreichen. Henning wirkt wirklich ganz anders und könnte daher auch sehr negative Auswirkungen haben, wenn da nichts überprüft wird. Bei mir konnte man die Dosis schon reduzieren und ich fühle mich mit diesem Präparat viel wohler, ca. 2 Stunden nach Einnahme. Man sieht, daß es doch eine Rolle spielt, welches Präparat man nimmt und daß die Behauptung, es sei irrelevant, welches Präparat gegeben wird, einfach nicht stimmt. Hoffentlich hört dieser Affentanz um verschriebene und angeblich von der Kasse wegen Knebel-Rabatt-Verträgen nicht erlaubte Medikamentenabgabe bald auf.

meerblau
Pap. SD-Ca, follikuläre Variante

Antwort auf: Euthyrox – Mehrkosten Übernahme abeglehnt

| Beitrags-ID: 296717

Hallo Mondlicht,

so sehe ich das nicht.

Wenn man, mit welchem Präparat auch immer (!) gute Werte hat und sich wohl fühlt, dann sollte man möglichst nicht wechseln. Wechselt man trotzdem, dann ist eine Dosisüberprüfung nach 6-8 Wochen erforderlich.

Soll sowieso die Dosis geändert werde oder steigt man neu ein, dann ist es wirklich egal, welches Präparat man nimmt. Es muss nur die Dosis gut eingestellt werden.

Wichtig ist ja, was im Blut ankommt und nicht, was auf der Packung steht. So ist es also nicht besser oder schlechter, wenn man 125 mcg von dem einen Präparat aber nur 100 mcg von einem anderen Präparat brauchen würde, um auf exakt die selben Werte zu kommen.

Viele Grüße
Esther (die diesmal zu spät über das Kreuzchen Bescheid wusste)

Anonym
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