Hallo,
die bestehenden Datenschutzverordnungen gehen leider immer noch davon aus, dass in den kommerziellen Sozialen Medien Daten wie in klassischen Adressdatenbanken mit Zuordnung von bestimmten Begriffen; z.B. Schilddrüsenkrebs, gespeichert werden. In der DSGVO zählen Gesundheitsinformationen zwar zu den besonderen Arten personenbezogener Daten, die einen besonderen Schutz genießen. In den kommerziellen Sozialen Medien erfolgt die Speicherung und Auswertung von Daten wesentlich umfangreicher und komplexer. d.h. es wir u.a. erfasst, wie lange, mit wem und worauf der/die Nutzer*in am schnellsten klickt.
Ist man mit anderen in den kommerziellen sozialen Medien befreundet, etc … , die zum Beispiel ein niedrigeres Einkommen haben, weil Sie nicht mehr so leistungsfähig sind wie vor Ihrer Erkrankung – siehe Wiki: Finanzielle und soziale Folgen einer Krebserkrankung (Krebs und Armut) – , so musste man bislang davon ausgehen, dass dies die Algorithmen (Auswertungen) der Online-Dienste sehr wohl erfassen, ohne dass die Krankheit selbst erfasst wird.
Likes, Freundschaften, Gruppen auf Facebook, Instagram, etc. …. als Schilddrüsenkrebspatient*in dürften daher vermutlich in vielen Zusammenhängen zu einem negativen Score geführt haben.
Alles im Konjunktiv, weil alles bislang intransparent ist, und man wie diese großen Konzerne mit den Daten ihrer Nutzer*innen umgehen nur gelegentlich etwas mehr erfährt:
FAQ:
Was wir über den Skandal um Facebook und Cambridge Analytica wissen [UPDATE]
Donald Trumps Wahlkampf stützte sich unter anderem auf detaillierte Persönlichkeitsprofile von mehr als 87 Millionen Facebook-Nutzern. Dank investigativer Recherchen kommt jetzt ans Licht, wie die verantwortliche Firma Cambridge Analytica an die Daten kam und wie sie arbeitete. Die wichtigsten Fragen und Erkenntnisse zum Skandal im Überblick.
netzpolitik.org 21.03.2018 um 11:59 Uhr – Ingo Dachwitz, Tomas Rudl
Beilegung von Sammelklage
Meta zahlt wegen Cambridge-Analytica-Skandal 725 Millionen Dollar
Die dubiose Beratungsfirma Cambridge Analytica gelangte an die Daten von Millionen Facebook-Nutzern, über den Fall wird bis heute gestritten. Eine Sammelklage dürfte nun aber in einem Vergleich münden.
Spiegel 23.12.2022
Nun nach Jahre hat die Europäische Union ein neues Gesetzt verabschiedet – den Digital Services Act – der nun hoffentlich etwas mehr für den wirklichen Schutz der Daten leistet und wirklich vor Diskriminierung schützt.
Firmen mit über 45 Millionen aktiver Nutzer*innen wie Facebook, Instagram, X (ehemals Twitter), … aber auch die Suchmaschine Google, oder Wikipedia sind nun verpflichtet gegen Androhung einer Geldstrafe:
- Algorithmen sollen nun transparenter werden
- Firmen müssen erklären wie Algorithmen Inhalte auswählen, und gar diese auswählen können nach:
- Kaufkraft
- Vorlieben
- Standort
- oder gar keine.
Es gibt allerdings auch Zweifel, ob diese neuen Optionen von den Nutzer*innen überhaupt genutzt wird.
Neues EU-Gesetz in Kraft: Mehr Macht für Internet-Nutzer?
BR.de , 25.8.23 von Thomas Moßburger
Der Digital Services Act regelt jedoch noch viel mehr:
Der Digital Services Act tritt für große Online-Anbieter in Kraft
Als Grundgesetz für das Digitalzeitalter bezeichnet die EU-Kommission den Digital Services Act, der ab Freitag Facebook, Youtube und Co. neue Regeln auferlegt.
heise.de 25.08.2023
AlgorithmWatch kommentiert den DSA:
Ein Leitfaden zum Digital Services Act: Das neue EU-Gesetz soll den großen Tech-Konzernen Zügel anlegen
Viele Grüße,
Harald
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