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ein kleines Stückchen Menschlichkeit

Antwort auf: ein kleines Stückchen Menschlichkeit

| Beitrags-ID: 266858

Liebe Mary Lou,

natürlich ist es erstmal wichtig, den richtigen Chirurgen zu treffen, diesen habe ich ja über Internet gesucht und gefunden.
Irritiert war ich von dem Super-chinesischen Oberarzt in Halle.
Ich denke, wenn ein Mensch sich entschließt, mit und vor allem an Menschen zu arbeiten, dann sollte schon eine gewisse psychologische Ausbildung von Nöten sein.
Auf jeden FAll setzte ich voraus, dass selbst ein Metzger, sorry, ein Chirurg ist eben nichts anderes … was unterscheidet ihn?
DAs Menschliche!
Also!
Ich setzte also voraus, dass auch Chirurgen nur gute Chirurgen sind, nicht, wenn sie nur gut „schnippeln“, sondern den Menschen als „GAnzes“ betrachten.
Tut mir leid, haben sie nicht dieses Empfinden oder diese Art von Einfühlungsvermögen, die Menschen in höchster Not brauchen, dann wären sie besser nur gute Metzger geworden!
Dies zu Deinem Posting, lieber Janosch.
Ich kann mich nicht beschweren über Prof. Dralle, allerdings über diesen arroganten Oberarzt, der zu stolz war, bei Prof. Dralle anzurufen und im Alleingang den Mist bei mir verursachte.
Dies war nicht der chinesische Arzt! Möcht ich klarstellen, dies war ein stolzer, unwissender Oberarzt von der Uniklinik Würzbirg!

Ärzte machen Fehler…… als Patient ist das Wichtigste, das Vertrauen. doch, wenn du in höchster Not bist, bist du ausgeliefert, egal wie gut du im vorfeld für dich gesorgt hast1
Schicksal!
Liebe Grüße an alle
Gabi

ein kleines Stückchen Menschlichkeit

| Beitrags-ID: 235351

Nathklammer schrieb:

„Die Kehrseite ist… was nützt ein Chirurg mit super psychologischen Fähigkeiten wenn er beim schnippeln nur Murks macht, dann lieber kein Kunstredner aber super operiert!! „

Viele Grüsse Nathklammer

Hallo Gabi,

du hast vollkommen recht.

Ein guter Chirurg sollte normaler menschlicher Regungen fähig sein, wie man sie von kind auf mitbekommt – ohne Psychologiestudium – auch wenn er tagtäglich mit Leid konfrontiert wird. Es kostet ihn gleich viel Kraft ein aufmunterndes Wort zu sprechen oder wie in deinem Fall ein wenig tröstendes. Schließlich arbeitet er an Menschen und nicht an Maschinen.

Liebe Grüße
MaryLou

meerblau
Pap. SD-Ca, follikuläre Variante

Antwort auf: ein kleines Stückchen Menschlichkeit

| Beitrags-ID: 266859

Ein Metzger ist dazu da zu töten und tierische Nahrungsmittel bereit zu stellen – ein Chirurg ist dazu da Leben zu retten und zu erhalten.

Ich würde immer einen hervorragenden Chirugen wählen, der die psychologische Seite seines Berufs nicht so gut drauf hat als einen mittelmäßigen Chirurgen, der besonders nett und tröstend sein kann. Für den menschlichen Part kann ich mir doch auch einen anderen Arzt oder Menschen suchen.

Aber natürlich bin ich auch der Ansicht, dass ein bisschen Freundlichkeit und Einfühlungsvermögen zu den Eigenschaften eines guten Arztes gehören sollte.

Herzliche Grüße
Esther

HermannVerstorben Dez. 2002: SD-OP+32HLK12/02,2xRJT,n.d.1RJT speicherlos,07.04 Rezidiv Leber u.Rippe, ...

Antwort auf: ein kleines Stückchen Menschlichkeit

| Beitrags-ID: 266860

Hallo Gabi,

ich kann da schon mitfühlen… über das Pech, Verhalten oder wie man es auch immer nennen mag, das du in der Uniklinik W.. erfahren hast. Stimmst du mir da zu – wenn ich schreibe, dass dies in jeder Klinik vorkommen kann?

Ich kann das einfach nicht verstehen, dass alle Betroffene sich gerne von Prof. Dralle behandeln lassen wollen, sind denn alle andere Kliniken 2.Wahl? Es würde ohnehin nicht funktionieren wenn ganz Deutschland sich nur in Halle anmelden würden… habe ich da recht? Auch bei einem Prof.Dralle kommen sicherlich Fehler vor.

Es gibt sehr viele gute Kliniken in Deutschland die ihr Fachgebiet sehr gut abdecken können, man darf sich nur nicht immer fixieren auf eine Anlaufstelle die ohnehin nicht in der Lage ist, jeden zu bedienen.

Ich wünsche dir Kraft, Besonnenheit und vor allen Dingen dass du den Mut nicht verlierst deine Situation gut zu meistern, dies ist eine echte Herausforderung, ich hoffe es gelingt dir, liebe Grüsse Hermann.

kasey
medulläres SD-Carcinom, C-Zellcarcinom

Antwort auf: ein kleines Stückchen Menschlichkeit

| Beitrags-ID: 266861

Hallo zusammen,

Hermann: Ist schon klar das auch andere Kliniken gut sind, ich geh ja jetzt nur nach Halle (versuchs zumindest,hab bis jetzt nichts gehört von denen), wegen dem medullären SD-Krebs, Dralle hat dadurch seinen Superruf bekommen—wegen dem MTC, und ich möchte endlich wissen ob wirklich was dran ist ob er einfach mehr Erfahrung auf dem Gebiet des medullären Krebses hat.
Wenn ich jetzt was weiss ich wegen der Galle an der Lebe operiert werden müsste wüde ich natürlich da bleiben wo ich bin…
Mmmh,
mir ist auch wichtig das die Chirurgen gut sind, menschlich gesehen naja, da muss man sich dann halt woanders hinwenden, an einen Psychoonkologen oder was weiss ich , alles kann man nicht haben.
Liebe Grüsse
an Euch alle
Lydia

"Es ist nicht nötig sein Leben zu ändern, es ist nur nötig anders zu denken...." ,aus "Hypnose und Krebs" von Gerhard R. Susen
www.c-zell-karzinom-online.de

Antwort auf: ein kleines Stückchen Menschlichkeit

| Beitrags-ID: 266862

„Irritiert war ich von dem Super-chinesischen Oberarzt in Halle.
Ich denke, wenn ein Mensch sich entschließt, mit und vor allem an Menschen zu arbeiten, dann sollte schon eine gewisse psychologische Ausbildung von Nöten sein
.“

Liebe Gabi,

an dem vielleicht spontan geäußerten Satz des Oberarztes („Sie sind ja immer noch hier!“) kann und will ich einfach nichts sooo Verwerfliches finden, als dass ich derart harsch mit ihm ins Gericht gehen müsste und den Vergleich von Metzgern heranziehen müsste.
Wenn Dir in Halle die Ärzten zuwenig einfühlsam waren – hast Du dort nicht die Hilfe und den Zuspruch der Seelsorger in Anspruch genommen? Ich wurde bereits am Tag meiner Ankunft dort von einer Pfarrerin aufgesucht, mit der ich mich in einem langen Gespräch austauschen konnte. Auch nach der OP stand sie erneut an meinem Krankenbett.
Es gibt Leute, die dafür ausgebildet sind, psychische Extremsituationen aufzufangen und aufzuarbeiten. Von einem Chirurgen erwarte ich das einfach nicht.

Viele Grüße

janosch

BeateMitglieder-Beirat SD-Krebs 2000 (pap. + foll.)

Antwort auf: ein kleines Stückchen Menschlichkeit

| Beitrags-ID: 266863

(auf der Suche nach einem netten Bild zum Thema „Chirurg“ habe ich gerade dieses „lustige Partyspiel“ gefunden …)

Hallo ihr alle !

Eure Diskussion ist wirklich interessant! Ich persönlich würde mir, wenn ich wählen müsste, auch lieber einen „technisch perfekten“ Chirurgen aussuchen, bei dem das Menschliche ein bisschen hapert, als einen total netten, der vielleicht ein bisschen ungeschickt ist … aber meist hat man ja sowieso keine Wahl!

Übrigens ist mir bei meinen bereits ziemlich häufigen Zusammentreffen mit Ärzten der unterschiedlichsten Fachrichtungen schon mehrfach aufgefallen, dass es meist genau die Chirurgen sind (aber nicht ALLE !), die sich auf „zwischenmenschlichem“ Gebiet am schwersten tun (z.B. einer, der meinem Mann, der mit Beckenbruch monatelang im Krankenhaus lag, sagte, „ja, klar können Sie wieder laufen lernen … aber in ein paar Jahren haben Sie eh Arthrose und brauchen eine künstliche Hüfte“ … und ich habe auch schon von vielen Chirurgen gehört, die ihren frisch operierten Patienten die Krebsdiagnose absolut uneinfühlsam beigebracht haben …)

Vermutlich findet diese Unterscheidung schon bei der Wahl der Berufslaufbahn statt? Ein Chirurg hat ja überwiegend mit schlafenden Patienten zu tun und ist eher ein „Techniker“, der grosses handwerkliches Geschick braucht, daher wählen diese Laufbahn sicher viele, die von der technischen Seite fasziniert sind – Medizinstudenten, die vor allem Wert auf den UMGANG mit Menschen legen, werden wahrscheinlich eher allgemeiner Arzt, Internist, Kinderarzt, Geburtshelfer, Psychiater …

Ich glaube, seit kurzem gehört zur medizinischen Ausbildung im Grundstudium auch ein Kurs „Umgang mit den Patienten“ (jedenfalls hier in Frankreich) – eigentlich unglaublich, dass das erst seit 2 oder 3 Jahren angeboten wird, es sollte eigentlich selbstverständlich sein!

Glücklicherweise gibt es ja aber auch jede Menge Ärzte, die „von ganz alleine“ menschlich sind und es auch trotz allem Stress bleiben – diesen gehört meine ganze Hochachtung, ich habe das Glück, bereits mehreren von ihnen begegnet zu sein!

Liebe Grüsse !

Beate

(und noch ein Bild zur Erheiterung – in der Hoffnung, dass wir alle NIE dieser Art Chirurg ausgeliefert sein werden …)

(Schwester, gehen Sie ins Internet, öffnen Sie die Seite „www.chirurgie.com“ und klicken Sie auf den Knopf „Ich bin vollkommen ratlos!“)

HermannVerstorben Dez. 2002: SD-OP+32HLK12/02,2xRJT,n.d.1RJT speicherlos,07.04 Rezidiv Leber u.Rippe, ...

Antwort auf: ein kleines Stückchen Menschlichkeit

| Beitrags-ID: 266864

Hallo Beate,

da hast du mich aber in einen schönen Schreck versetzt, muss nächsten Mittwoch nochmals unters Messer, ich hoffe doch- dass das Team spitze ist, labern kann ich dann mit den Bekannten und Verwandten…*grins*. 🙄 :secret:

Viele herzliche Grüsse Hermann

Antwort auf: ein kleines Stückchen Menschlichkeit

| Beitrags-ID: 266865

Hallo,

ihr habt da irgendwas nicht richtig verstanden.
Mir gings nicht darum, dass ein Chirurg große psychologische Töne spukt,
sondern freundlich und normal mit seinen Patienten spricht und sie nicht blöd anquatscht.
Natürlich soll er in erster Linie gut operieren können. Aber dann lieber garnichts sagen als Unfreundlichkeiten zu verzapfen.

Bin zwar kein Chirurg, aber erlaube trotzdem nicht ganz astrein zu reden. Gleiches Recht für alle.

Ich kenne auch nette menschliche Chirurgen, die sehr gut sind.

Unter „ein kleines Stückchen Menschlichkeit“ verstehe ich den ganz normalen Umgang von Mensch zu Mensch gleich in welcher Beziehung oder aus welchem Grund ich mit ihm verkehre.

Viele Grüße
MaryLou

Antwort auf: ein kleines Stückchen Menschlichkeit

| Beitrags-ID: 266866

ich bin zwar nicht nachtragend, dafür vergesslich 🙄
Ich hätte mich doch der Stimme enthalten sollen.

HermannVerstorben Dez. 2002: SD-OP+32HLK12/02,2xRJT,n.d.1RJT speicherlos,07.04 Rezidiv Leber u.Rippe, ...

Antwort auf: ein kleines Stückchen Menschlichkeit

| Beitrags-ID: 266867

Hallo lieber Gast,

als ich im Dez.02 wegen SD-Karz.+32 HLK operiert wurde, lag ich anschließend 36 Std. auf der Intensivstation. Als im Aufwachraum damals der Zeitpunkt kam- wach zu werden, sprach mit der Chirurg mit seinen Gefolgschaften so im vorbeilaufen am Fußende an… ich möchte ihnen nur sagen dass sie Krebs haben… und ging dann weiter.
Ich hörte nur das Wort Krebs.. in diesem Zustand sicherlich fürchterlich, die ohnehin geschwächte Verfassung konnte keine weitere Kräfte mobilisieren, sodass mein innerer Schmerz sich wie ein Bach über meine Wangen ergoss.
Heute, kann ich bestätigen, dass dieser flegelhafte Chirurg eine sehr gute Arbeit gemacht hat, ich hatte keine Stimmbandprobleme, ebenso hat er alle vier NSD wieder funktionfähig eingepflanzt, eine tolle Leistung… aber menschlich eben eine Null. Das menschliche, auf das man ja im Aufwachraum so sehr wartet.. blieb völlig aus und dennoch bin ich froh darüber, dass mich diese Kapazität operiert hat. Die fehlende Zuneigung in dieser Situation habe ich relativ schnell abgearbeitet, wir waren auf dem Zimmer 3 Kollegen die gut zueinander gepasst haben und das eine oder andere Witzchen vom Stapel liesen.
Im Nachhinein muss ich sagen, ich war froh, dass ich diese “ menschliche Null “ hatte. Was nützt es, wenn ein Chirurg überaus nett und freundlich ist… der Patient aber sein Leben lang hochdosierte Ca-Tabletten einnehmen muss, wer darunter leidet, weiss wovon er spricht!

In diesem Sinne alles Gute, das fehlende menschliche Potential für ein paar Tage kann man aufarbeiten… aber fehlende NSD das ist mehr als nur ein Klacks!!!

Viele Grüsse Hermann

AlbaLeitungsteam SHG Magdeburg pap. SD-Ca., foll. Variante, pT2, 2002

Antwort auf: ein kleines Stückchen Menschlichkeit

| Beitrags-ID: 266868

Hallo,
bei mir war es damals auch ähnlich wie bei Hermann. Ich lag noch total beduselt von der Narkose im Aufwachraum, konnte der Schwester nicht mal sagen, ob ich Schmerzen hätte oder nicht. Ich mußte erst überlegen, wo ich bin, wer ich bin usw.
Genau in diesem Augenblick kam die Visite vorbei und ich mußte „Ida“ sagen. Da das gut klappte, waren sie genauso schnell wieder weg. Im Nachtrab erkannte ich meinen Chirurgen und fragte ihn, was er nun eigentlich bei mir gemacht hätte. Da sagte er, er habe alles wegnehmen müssen und morgen würden wir drüber reden. Er vermied das Wort Krebs, aber ich wußte natürlich Bescheid. Trotz dieses Schocks bin ich erstmal wieder eingeschlafen, bis dann mein Mann kam.
Anderentags wurde mir dann erst was von prima Chancen und RJT erzählt, was ich so schnell gar nicht aufnehmen konnte. Ich bekam die Broschüre zu SD-Krebs von der Deutschen Krebshilfe in die Hände gedrückt und las sie sehr aufmerksam. Durch die Lektüre bekam ich Angst, mein Sohn müßte jetzt auch sofort operiert werden, denn ich las da was von familiären medullären Formen…
Menschlich betrachtet, war das alles sicher nicht besonders toll. Dafür hat aber dieser Chirurg so ausgezeichnete Arbeit geleistet: SD und 12 Lympfknoten entfernt, Stimmbandnerven dabei nicht beeinträchtigt, alle 4 NSD sicher identifiziert und drin gelassen! und alles SD-Gewebe wegbekommen!
Als ich nach 4 Wochen ohne Hormone die Probekapsel für die RJT schluckte, ergab die Messung 0 % speicherndes Gewebe. Seitdem ist mein Tumormarker auch unter 0,5 bzw. 0,2 geblieben. und die RJD nach einem Jahr bestätigte das Ergebnis.
Chirurgen sagt man ja gern nach, sie seien „Brutalinskis“, andere Variante: können alles, wissen nix.
Mir ist so ein Könner allemal lieber als ein menschlich kompetenter Typ mit begrenzten chirurgischen Fähigkeiten. Und zum Händchenhalten brauch ich den Arzt nicht.
MfG Alba

Antwort auf: ein kleines Stückchen Menschlichkeit

| Beitrags-ID: 266869

Hallo Alba,

noch einmal eine kurze Erklärung.
Ich erwarte nicht, dass ein Arzt Händchen haltet, aber …

… man sollte nicht wählen müssen zwischen einem Könner und einem menschlich kompetenten Typen.
Ein Chirurg sollte genauso wie jeder andere Mensch die einfachsten Regeln der Menschlichkeit kennen.

Ich verstehe auch eure Dankbarkeit, dass euer Chirurg gute Arbeit geleistet hat, trotzdem finde ich, wäre ihm kein Zacken aus der Krone gefallen, wenn er euch mit gleichem Zeitaufwand, aber ein bisschen einfühlsamer das ganze erklärt hätte. Oder garnichts gesagt und einen anderen Menschen geschickt hätte.

Eure negativen Eindrücke nach der OP wären ganz einfach nicht notwendig gewesen.

Ich muss dazu sagen, mein Chirurg war ein bekannt guter und bekannt einfühlsamer Mensch.

Ich spreche hier von Erfahrungen, die andere gemacht haben.

Viele Grüße
MaryLou

Antwort auf: ein kleines Stückchen Menschlichkeit

| Beitrags-ID: 266870

Ein Nachtrag:
Ich hatte keinen Krebs, daher war bei mir großes Einfühlungsvermögen nicht notwendig.
Von anderen weiß ich, die der Chirurg operierte, wie wohl ihnen seine Menschlichkeit nach der OP getan hat. Und die OPs hat er hervorragend ausgeführt.

Antwort auf: ein kleines Stückchen Menschlichkeit

| Beitrags-ID: 266871

Mal ne nicht ganz ernst gemeinte Frage:

Werden gute Chirurgen schlechter, wenn sie ein bischen mehr Kompetenz im zwischenmenschlichen Umgang haben/bekommen?

Wer etwas kann und weiß in seinem Fach, sollte sonstige Unsicherheiten eigentlich nicht hinter Arrgoganz und Ignoranz verstecken müssen.
Ich stimme da auch Beates-Theorie zu, dass vermutlich unter den Medizin-Studenten diejenigen Chirurgen werden, die mit Menschen nicht sehr gut umgehen können.
Vielleicht sollte man daher psychologische Hilfe für die guten Chrirugen fordern, damit sie ihre Probleme im zwischenmenschlichen Umgang in den Griff bekommen.

Viele Grüße
Harald

PS: Nachsten Mittwoch Daumendrücken für Herman nicht vergessen :daumen: :daumen:

meerblau
Pap. SD-Ca, follikuläre Variante

Antwort auf: ein kleines Stückchen Menschlichkeit

| Beitrags-ID: 266872

Ich vermute auch, dass die hervorragenden „Handwerker“ Chirurgen werden und in diesem nicht direkten Kontakt zu dem Menschen gut aufgehoben sind. Und ein bisschen Einfühlungsvermögen sollte auch nicht so schwierig zu erlernen sein! Im Studium beispielsweise schon.

Meine Erfahrung ist aber auch, dass die Patienten erst in letzter Zeit mündiger geworden sind und überhaupt genau wissen wollen was sie haben und warum sie so oder so behandelt werden. Vor 16 Jahren hatte ich eine Bettnachbarin, die nicht wusste, warum sie auf der onkologischen Station lag und dass sie Krebs hatte. Und damit schien sie auch zufrieden zu sein.
Als ich damals den Oberguru der Radiologen gefragt habe wie die Strahlentherapie funktioniert hat er mich ziemlich entgeistert angesehen und so medizinisch geantwortet, dass ich kaum etwas verstanden habe. Aber – Göttin sei Dank – die Zeiten ändern sich allmählich!

Viele Grüße
Esther

Antwort auf: ein kleines Stückchen Menschlichkeit

| Beitrags-ID: 266873

Hallo Ihr Lieben,

muss nochmal was zu diesem Thema äußern!

Nichts gegen Chirurgen, diese sind unheimlich wichtig, im Dienste der Menschheit!

So! da gehts schon mal los! Wie unterscheide ich gute Chirurgen von den gierigen, die nur darauf bedacht sind, operieren zu wollen?

Da fängt doch die Unsicherheit eines Patienten schon an. Angstmache und überschnelle Entscheidungen sind es, die Patienten in die Enge drängen.

Ich kann nur sagen, dass Prof. Dralle sicher sauber und vor allem „radikal“ operiert hat! Den Rest können sich andere Patienten selbst denken.

Meine erste Begegnung bei vollem Bewusstsein mit Herrn Prof. Dralle war, dass er mir zum Vorwurf gemacht hat, dass ich ihm nicht um den Hals gefallen bin, da alle Lymphknoten gutartig waren!

Du lieber Himmel! ‚Wie sollte ich einem Arzt um den Hals fallen, der im Schnellschnitt festgestellt hat, dass Lymphknoten nicht befallen sind, mir aber 66 an der Zahl dennoch rausoperiert hat, da ich – muss ich vermuten – ja zugesichert hatte, dass ich „privat“ alles übernehme!

Des weiteren ging mein Dilemma fort – von dem arroganten Oberarzt, vor dem alle Assistenzärzte und Schwestern stramm standen – gar nicht mehr zu reden. Oder doch: Dieser sagte mir noch: Falls sie weitere Probleme haben sollten, wenden sie sich gefälligst dahin, wo sie operiert wurden!

Mein Ärztedilemma setzte sich bei meiner langjährigen Hausärztin fort, die sich nicht wirklich für meine Krankheit interessierte, aber mir empfahl, doch einen HNO aufzusuchen, da ihr Kontingent, was Lymphdrainagen angeht, erfüllt sei!

Kurzum, dieser HNO wusste nichts Besseres, als mir einreden zu wollen, dass es eben so gang und gäbe wäre, wenn Frau in ein gewisses Alter kommt, dass sie nun mal ein Doppelkinn bekäme!!

Ihr Lieben, ich bin schlank und rank und habe und hatte niemals nur die Gene oder den Ansatz zu einem „Altersdoppelkinn“!!!

Kurzum, dieser Arzt wusste nichts von einem medullären Carzinom, erst recht nicht, was mit dem Pfusch danach anzufangen, also … schickte er mich zu einem Psychiater!!!

Ihr Lieben, mein Aufruf an etwas mehr Menschlichkeit liegt nur nicht im Unvermögen eines Chirurgen begründet.

Ich hatte mir einen guten Chirurgen ausgesucht, Herrn Prof. Dralle, dem ich aber im Nachinein anlasten muss, dass er mir keine Hilfestellung und Empfehlung gegeben hat, nach dem schnellen Rausschmiss aus der Uni Halle – wurde grad umgebaut – und mich einfach so … entlassen hat!

Später … ca. zehn Tage später musste ich noch mal nach Halle, da ich Prof. Dralle von der „Absaugung! meines Halses telefonisch berichtete, er war entsetzt, konnte aber auch nichts mehr ändern!

Dies alles wäre niemals passiert, alles wäre gut gewesen, würden diese Kliniken nicht nur nach Wirtschaftlichkeit organisiert und geplant werden!

Was nützt der beste Chirurg, wenn Patient vorzeitig entlassen wird und ein anderer unwissender – arrogant noch dazu, dies ist das schlimmste – Pfusch verursacht, den die Patienten ins „Aus“ katapultiert!

OP super gelungen! Patient psychisch am Ende, ob der tollen Planung, wie schnell ein Patient aus der Klinik kommt, weil andere schon wie auf der Hühnerleiter parat sitzen … war ein furchtbares Bild!

Hermann und Janosch!

Ich bin gewiss nicht zimperlich, was Schmerzen angeht und mehr … habe alles alleine auf mich genommen, wollte meine Kinder und wenigen Freunde nicht belasten … aber irgendwann … bei diesen Erfahrungen … bin auch ich am Ende …

Liebe Grüße
Gabi

AlbaLeitungsteam SHG Magdeburg pap. SD-Ca., foll. Variante, pT2, 2002

Antwort auf: ein kleines Stückchen Menschlichkeit

| Beitrags-ID: 266874

Hallo,
bei mir war es gerade umgekehrt als bei GabiWü mit der Entlassung. Ich bin an einem Montag operiert worden und am Freitag früh sollten die Fäden gezogen werden. Für den Samstag war dann die Entlassung angesagt. Das sah ich irgendwie nicht ein und fragte, ob ich nicht schon am Freitag rauskönnte. Da erklärte mir der junge hübsche Stationarzt (sah echt aus wie aus einer Krankenhausserie entsprungen 😉 ), die Krankenkassen seien dabei, die Verweildauer immer mehr zu kürzen und deshalb würden sie in dieser Klinik nicht eher entlassen, um die Kassen nicht auf Ideen zu bringen.
Das sah ich nun erst recht nicht ein, checkte also, wer hier wem übergeordnet ist und konnte auf Anordnung des Oberarztes (meines Chirurgen) am Freitag raus. Und die beiden Frauen aus meinem Zimmer ebenso.
Diese Klinik arbeitete offenbar noch nicht nach Fallpauschalen, wie sie demnächst überall gelten sollen oder schon in Kraft sind.

Noch eine Anmerkung zum menschlichen Umgang: Ich habe das Verhalten meines Chirurgen (siehe meinen Beitrag weiter oben in diesem thread) nicht als unmenschlich oder arrogant empfunden, sondern nur recht ungeschickt. Und sowas ist auch menschlich.
MfG Alba

Antwort auf: ein kleines Stückchen Menschlichkeit

| Beitrags-ID: 266875

Liebe Gabi,

warum kannst Du die ganze Geschichte nicht einfach“abhaken“? Die Dinge sind doch Vergangenheit – und ändern kannst Du sie eh nicht mehr. Das, was gewesen ist, kannst Du nicht rückgängig machen – also belaste Deine Psyche doch nicht immer wieder aufs Neue damit. Mir hat man aufgrund eines Diagnosefehlers das gesamte Sternoclaviculargelenk mit Teilen der Rippe und des Schlüsselbeins entfernt. Die Op war völlig überflüssig und die Folgen spür ich jeden Tag. Irgendwann habe ich beschlossen, den Ärzten den Pfusch zu verzeihen, weil ich mir sonst selbst meine ganze Lebensqualität mit Grübeln und Wut zerstört hätte. Und genau das lasse ich nicht zu.

Viele Grüße

janosch

Antwort auf: ein kleines Stückchen Menschlichkeit

| Beitrags-ID: 266876

Hallo Janosch,

ich denke, dass Du Recht hast!

Mein Grübeln bringt mich nicht weiter, im Gegenteil.

So hatte auch ich schon den Gedanken, dass es sicher einfacher wäre, den verschiedenen Ärzten ihre „Unmenschlichkeit“ zu vergeben.

Möge es mir gelingen!

Liebe Grüße
Gabi

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