FAQ: Rezeptor Somatostatin – RRT: DOTATOC-Therapie
- Dieses Thema hat und 1 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert 18.03.2004 - 11:46 von kasey.
FAQ: Rezeptor Somatostatin – RRT: DOTATOC-Therapie
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FAQ: Rezeptor Somatostatin – Radio-Rezeptortherapie (RRT) mit Yttrium-90-DOTATOC
Viele Karzinome besitzen noch Eigenschaften von gesunden Zellen, so die hormonaktiven (endokrinen/neuroendokrinen) Tumore.
Diese endokrinen Tumore besitzen die Fähigkeit Hormone zu speichern. anzubinden und abzugeben.
Das Hormon Somatostatin, Gegenspieler des Wachstumshormons Somatotropin, kommt im gesamten Körper vor, und vermehrt im Darmbereich.
Endokrine Tumore besitzen spezifischer Ankerstellen, sog. Rezeptoren auf ihrer Zelloberfläche. An diese Ankersstellen/Rezeptoren können sich bestimmte Substanzen (= Rezeptorliganden) anbinden.
Eine dieser Ankerstellen ist der Somatostatin-Rezeptor an den sich das körpereigene Hormon
Somatostatin anlagert.
Vor allem Tumore des Magen/Darmtraktes binden das Somatostatin fest an sich, sind somatostatinpositiv, aber es gibt auch andere somatostatinpositive Tumoren.
Zu den somatostatinpositive Tumoren gehören weitestgehend auch das medulläre Schilddrüsenkarzinom, aber auch differenzierte Schilddrüsenkarzinome, selbst dann noch, wenn diese schon ihre Eigenschaft Jod aufzunehmen verloren haben, und nicht mehr mit einer Radiojodtherapie zu therapieren sind.
Somatostatinszinti (SMS), auch Octreotidszinti genannt
Beim Somatostatinszinti wird das Somatostatin, welches ein kleines Eiweißmolekül (Peptid) ist, mit radioaktiven Strahlern, sog. Isotopen, markiert und intravenös injiziert. Mittels spezieller Aufnahmesysteme (Gammakameras oder PETScannern) kann man dann von außen die Somatostatin-Rezeptoren nachweisen.
siehe hier:
Octreotidscan=Somatostatinszinti daraus DOTATOC
Radio-Rezeptortherapie (RRT) mit Yttrium-90-DOTATOC
Bei der Radio-Rezeptortherapie wird an das Somatostatin bzw. einem Eiweiß/Peptid, das diesem ähnlich ist (=Somatostatin-Analoga), der Betastrahler Yttrium-90 angebunden. Ein solches künstliches hergestellt Somatostatin ist Yttrium-90-DOTATOC. Durch die Anbindung dieses Somatostatin an die Rezeptoren der Tumore werden diese durch die Betastrahlen zerstört.
Ungefähre Beschreibung der DOTATOC-Therapie (persönliche Erfahrung dsbzgl. fehlt):
Ablauf eines Therapiezyklus:
Nach einer körperlichen Voruntersuchung sowie Blutentnahmen erfolgt die Gabe einer nierenschützenden Infusion (Aminosäureninfusion). Anschließend wird die Yttrium-DOTATOC-Spritze verabreicht. Hinterher weiterführung der Infusion. Nach 24 und 48 Stunden werden szintigraphische Aufnahmen angefertigt. (Anmerkung: Dieser Ablauf stammt aus einem Erfahrungsbericht eines mit DOTATOC behandelten Patienten, Fehler bei der Beschreibung können meinerseits vorkommen)
Nebenwirkungen können sein:
Nierenschädigungen, bis zur Dialysepflichtigkeit kommen selten vor. Man wirkt diesen mit peziellen Nierenschutzinfusionen entgegen.
Knochenmarkschädigungen,
Übelkeit während der Therapie,
Beim DOTATOC beinhaltet eine Therapieeinheit vier Krankenhausaufenthalte in jeweils sechswöchigen Abständen (Basel).
Das wäre jetzt diese Y-90 DOTATOC-Therapie (90 Y- DOTA-Tyr-Octreotid), die zur Zeit eine große Hoffnung für die Karcinoidpatienten und auch für die MTC-ler darstellt.
Es laufen auch Versuche oder besser gesagt schon erfolgreiche Behandlungen mit Schilddrüsenkrebspatienten bei denen der Tumor die Eigenschaft Jod zu speichern schon verloren hat, die „entdifferenziert“ sind:
Studie der Uniklinik Esse:
- 1.1. Untersuchungen zum Somatostatin-Rezeptorstatus bei nicht-medullären Schilddrüsenkarzinomen (Forschungsbericht ohne Datum)
und - Untersuchungen zum Somatostatinrezeptor-Status bei nicht-medullären Schilddrüsenkarzinomen (Nuklearmdezin 1999, Heft 1)
Auch die Cholecystokinin-B/Gastrin-Rezeptor-Ligandentherapie funktioniert nach diesem Prinzip. Nur braucht man dazu den Rezeptor Gastrin siehe FAQ: Rezeptor: Gastrin – CCK-B-Rezeptorexpression (kasey)
Es gibt noch eine Therapiemöglichkeit die aber leider, wegen mangelndem Rezeptor seltener
zum Zuge kommt und zwar die sogenannte MIBG-Therapie, MIBG = 131-Jod markiertes Metajodobenzylguanidin. Die MIBG-Szintigrafie ist neben der Somatostatinszintigrafie eine Möglichkeit um vorhandene Metastasen zu lokalisieren, die Ansprechrate ist aber beim Somatostatin höher.
Die MIBG-Therapie kann eigentlich jedes damit erfahrene Zentrum durchführen, es handelt
sich hier um eine bereits längerfristig angewandte Therapieform.
Erfahrungsbericht: DOTADOC, PET-CT, stereotaktische Bestrahlung von Paul 11. Mai 2004
Links und Adressen zu RRT – Rezeptor Somatostatin und MIBG-Therapie:
- Tumorbehandlung mit Radionukliden Artikel von Prof. Dr. med. Richard P. Baum, GlandulaNet 2003, Heft 5, S.7-8
- Prof . Dr. med. Richard P. Baum
Zentralklinik Bad Berka
Klinik für Nuklearmedizin / PET-Zentrum
Robert-Koch-Allee 9
99437 Bad Berka
Telefon: (03 64) 5 85 – 22 00 Fax: (03 64) 5 85 – 35 15
e-mail: info@rpbaum.de - 90Y-DOTATOC – Erfolgreiche Therapie maligner neuroendokriner Tumore von Prof. Dr. Jan Müller in: Schweiz Med Forum Nr. 1/2 9. Januar 2002
- Prof. Dr. Med. Jan Müller-Brand
Kantonsspital Basel, Departement Medizinische Radiologie
Universitätsklinik und -Institut für Nuklearmedizin, PET-Zentrum
Petersgraben 4
CH-4031 Basel
Tel. +41 (0)61 – 265 47 04 (Sekretariat) Fax +41 (0)61 – 2 65 48 97 - Mit strahlenden Medikamenten gegen Krebs Artikel in der Basler Zeitung 11.04.2002
- Szintigraphie bei neuroendokrinen Tumoren (Somatostatinrezeptor- und MBIG-Szintigraphie) (Uniklinik Essen, Seite ohne Datum)
- MIBG-Therapie bei neuroendokrinen Tumorendiojodtherapie (Uniklinik Essen, Seite ohne Datum)
- Uniklinik Essen -Adresse ????
- eine medizinische Beschreibung der Nuklearmedizinischen Klinik der TU-München: Untersuchungsprotokoll Octreotidszintigraphie (ohne Datum)
- TU-München?????
- eine Patienteninformation des Landeskrankenhauses Feldkirch: Rezeptor – Somatostatin (ohne Datum)
Viele Grüße
Lydia (in Zusammenarbeit mit Harald)
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