Ich muß meiner Freude Ausdruck verleihen und allen Betroffenen evtl. Hoffnung machen, denn ich war 18 Monate durch Stimmlippenparese rechts nach 4 facher Struma OP nur noch in der Lage zu heiser zu flüstern – trotz Logopädie und Stimmheilzentrum usw.
Ich brauche nicht zu beschreiben, wie depressiv oder wütend man auf diesen Zustand reagiert. Das Leben verliert derart an Wert und wenn dann noch so blöde tröstende Sprüche kommen, wie : jetzt kannst Du ganz intensiv zuhören .. sehr aufschlußreich.. dann möchte man weinen.
Also ich habe 1 Jahr lang brav gewartet ob sich der beleidigte Nerv rechts wieder regeneriert, hatte Logopädie, die mich nicht weiterbrachte , suchte diverse HNO Ärzte auf, aber keiner wußte einen Rat. Über eine Bekannte erfuhr ich von dem Stimmheilzentrum in Bad Rappenau, verbrachte dort 3 Wochen, lernte ein paar Tricks und viele Reime aber helfen konnte man mir dort auch nicht. Auf jeden Fall empfahl man im Abschlußgespräch, bei der Uniklinik Mainz nach einer operativen Möglichkeit zu suchen oder mittels Stimmverstärker zurechtzukommen. Das Gerät probierte ich vor Ort aus und meine Tischnachbarn baten mich, das Ding auszuschalten sonst höre der ganze Speisesaal mit und mein Krächzen klänge so als käme es aus dem Weltall. Dann schon lieber miteinander flüstern.
Wenn ich einen Telefonanruf entgegennahm wurde meist aufgelegt, weil der Anrufer mich nicht hörte bzw. verstand. Also sollte ich einen Telefonverstärker anschaffen, doch wenn ein gesunder Angehöriger telefoniert müßte dieses Ding ausgeschaltet sein. Über all diese Hilfsmittel sprach ich mit einer Mitarbeiterin meiner Krankenkasse und diese sagte unverhofft zu mir, daß sie selbst vor 7 Jahren in derselben Situation war nach einer SD OP wie ich jetzt und ihr habe man bei der Uni Ulm durch eine Stimmbandunterfütterung geholfen und seither funktioniert ihre Stimme wie früher. Wenn möglich hätte ich ihr die Füsse geküsst vor Freude, nahm sofort Kontakt mit der Phoniatrie der Uniklinik Ulm auf, wurde gründlichst untersucht und am 04.05.07 führte man eine Mikrolaryngoskopie mit Hyaluronsäure-Stimmlippenaugmentation rechts ITN durch und als ich aus der Vollnarkose erwachte war meine Stimme nicht mehr aphon, nein etwas heiser aber gut hörbar. So etwas Wundschmerzen wie nach einer Mandel-OP spürte ich1 Tag lang und dann durfte ich essen , trinken und wieder nach Hause.
Alle die in einer ähnlichen Situation sind sollen nicht die Hoffnung verlieren und nicht aufgeben. Es ist beschämend, dass gerade diese operierenden Ärzte, die den Schaden auslösen, einem keine Hilfestellung zur Schadensbehebung geben, obwohl es auch eine Uniklinik war. Die HNO Ärzte in meiner Gegend wußten auch nichts oder sie informieren sich nicht durch Weiterbildung um ihren Patienten helfen zu können. Man muß selbst aktiv werden und zwar schriftlich, denn telefonische Anfragen waren mir speziell nicht möglich.
Wenn sich meine Stimmlippenunterfütterung im Laufe der Zeit wieder abbaut, so weiß man, daß sie meine Atmung nicht beeinträchtigte und man kann dann mit einem bleibenden Material das Problem endgültig beheben. Ich werde mit der Phoniatrie in Ulm die Sache unter Kontrolle halten und am Ball bleiben.
Vielleicht nutzt mein Bericht jemanden, dafür war er gedacht.
Es grüßt eine überglückliche Thea
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