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Neu im SH-Forum mit Fragen zur Recurrenzparese

GinaH
Nutzer*In
Total-OP SD, beidseitige Stimmbandlähmung, Nebenschilddrüsenunterfunktion

Neu im SH-Forum mit Fragen zur Recurrenzparese

| Beitrags-ID: 240325

Hallo zusammen!

Ich bin ganz neu im Selbsthilfe-Forum und orientiere mich noch. Im Sommer 2005 wurde mir wegen Struma die SD komplett entfernt. Seit dem habe ich zum einen eine Nebenschilddrüsen-Unterfunktion, zum anderen eine beidseitige Stimmbandlähmung. Die Stimme hat sich relativ gut erholt, geblieben ist die Atemnot. Im ersten Jahr nach der OP habe ich noch kräftig geraucht, seit einem halben Jahr bin ich nun Nichtraucherin. Die Atemnot hat sich merklich verbessert, die Stimmbänder sind abgeschwollen. Seit 3 Monaten mache ich Logopädie, was sich sehr positiv auf Stimme und Atmung auswirkt. Vor einer Woche habe ich mit Walking und einigen Jogging-Einlagen angefangen und bis auf das Pfeifende Atemgeräusch geht es eigentlich recht gut und ich war froh, einen Teil meines „alten“ Lebens wieder aufnehmen zu können.. Heute war ich zur Stroboskopie-Untersuchung in der Uniklinik, dort wurde die beidseitige Lähmung bestätigt und ein operativer Eingriff angeregt (entweder Entfernung eines Stimmbandes oder „zur-Seite-binden“) damit evt. Schwellungen im Rachen (wodurch auch immer…) nicht zur Erstickung führen. Gibt es mit solchen Eingriffen Erfahrungen? Gibt es andere Möglichkeiten einer Erstickung entgegenzuwirken? Gibt es womöglich doch noch irgendeine Möglichkeit die Stimmbandlähmung nichtoperativ zu behandeln und zu bessern? Ich will die Hoffnung nicht ganz aufgeben!!!
Auch zur Verbesserung der Nebenschilddrüsen-Unterfunktion wünsche ich mir Hinweise und Tipps. Gerne auch alternative/naturheilkundliche Behandlungsmethoden. Vielen Dank!!!

bmd
Nutzer*In

Antwort auf: Neu im SH-Forum mit Fragen zur Recurrenzparese

| Beitrags-ID: 295397

Hi Gina,

was die evtl. Erstickung angeht können Sie sich natürlich in der Notfall-Tracheakanülierung schulen lassen (kurz – dicke Nadel in die Luftröhre).
Ist aber sicher nur was für ganz abgebrühte.
Da die Schilddrüse bei Ihnen raus ist, ist das Risko aber recht gering.

Zudem erscheinen 3-Monate Logopädie mit Besserung darunter
noch nicht so lang als dass nicht noch ein bischen zugewartet werden könnte/m.E. sollte.

Nebenschilddrüsen weg – da hilft dann doch nur Kalzium in Überhomöopathischen (d.h. kräftigen) Dosen und Vitamin D3, ebenfalls meist kräftig zu dosieren. Schwerpunkt liegt auf letzterem da bei hohen Dosen Kalzium (>1-2 g/d) langfristig eine Nephrokalzinose entstehen kann. Bei Umstellungen zunächst immer engmaschig Kalzium und Phosphat kontrollieren lassen!
Das seit kurzem erhältliche injizierbare Parathormon (wie Insulin bei Diabetes) wäre nur in anderweitig nicht therapierbaren Extremfällen
zu überlegen – ist dann auch off-label.

mfg

Bernhard M. Dohmen
Sektion Nuklearmedizin, Diakoniekrhs. Rotenburg (Wümme)
wiss. Beirat

GinaH
Nutzer*In
Total-OP SD, beidseitige Stimmbandlähmung, Nebenschilddrüsenunterfunktion

Antwort auf: Neu im SH-Forum mit Fragen zur Recurrenzparese

| Beitrags-ID: 295398

Hallo Herr Dohmen!
Danke für Ihre Erklärungen! Verstehe ich das richtig, daß bei einer Totalentfernung das Erstickungsrisiko geringer ist, als wenn ich noch Teile der SD hätte? Warum? Und wo könnte man ggf. die Notfall-Tracheakanülierung erlernen? Kennen Sie sich auch mit Laterafixation der Stimmbänder aus? Falls ja: warum ist die reversible Fixierung vorteilhaft, wenn man doch durch die Fixierung gar nicht feststellen kann, ob das Stimmband wieder beweglich ist? Für weitere Antworten wäre ich dankbar! Vielen Dank und ferundliche Grüße Regine/Gina

bmd
Nutzer*In

Antwort auf: Neu im SH-Forum mit Fragen zur Recurrenzparese

| Beitrags-ID: 295399

Hallo Regine,

das mit dem Risiko meinte das der Kanülierung. Bei Einstich unterhalb des Kehlkopf kann es wenn man durch den SD-Isthmus bzw. unterhalb durch muss bluten. Das sollte nach Resektion hier seltener sein.

Erlernen – Am ehesten Anästesisten/Notfallmediziner.

Stimmband-OPs – ehrlich keine Ahnung.

mfg bmd

AlbaLeitungsteam SHG Magdeburg pap. SD-Ca., foll. Variante, pT2, 2002

Antwort auf: Neu im SH-Forum mit Fragen zur Recurrenzparese

| Beitrags-ID: 295400

Hallo Gina,
schau mal hier: http://www.sd-krebs.de/phpBB2/viewtopic.php?p=40497#40497
Prof. Sittel ist Mitglied unseres Wissenschaftlichen Beirates, Mitverfasser des im Thread oben erwähnten Artikels und hat offenbar Erfahrung mit solchen Operationen.
Grüße von Alba

Antwort auf: Neu im SH-Forum mit Fragen zur Recurrenzparese

| Beitrags-ID: 295401

Laute Atemgeräusche bei Belastung sind ein Zeichen dafür, dass die Stimmritze zu eng ist. Die Stimmbildung ist dann typischerweise recht gut, aber bei einer zusätzlichen Schwellung (etwa bei einer Kehlkopfentzündung) besteht das Risiko einer akuten Luftnot.
Die Behandlung zielt immer darauf ab, einen möglichst guten Kompromiss zwischen Stimme und Atmung zu erreichen. Beides optimal wiederherzustellen ist leider nicht möglich. Ob behandelt (sprich operiert)werden muss und auf welche Weise läßt sich nur individuell entscheiden. Es gibt verschiedene Techniken, die besten Ergebnisse werden nach meiner Auffassung mit der sogenannten „Laterofixation nach Lichtenberger“ erreicht. Dieses technisch aufwendigere Verfahren wird allerdings nicht von allen HNO-Kliniken angeboten, im Unterschied zur teilweisen Stimmlippenentfernung mit dem Laser.

GinaH
Nutzer*In
Total-OP SD, beidseitige Stimmbandlähmung, Nebenschilddrüsenunterfunktion

Antwort auf: Neu im SH-Forum mit Fragen zur Recurrenzparese

| Beitrags-ID: 295402

Hallo Herr Prof. Sittel!
Danke für Ihre bisherige Stellungnahme!
Meine derzeitige Situation sieht folgendermaßen aus: die Stimmbandlähmung habe ich nun seit fast 2 Jahren. Seit März ´07 verbessere ich meine Kondition durch Joggen (kann mittlerweile 4 Km am Stück ganz langsam laufen). Dabei hat sich auch die Lautstärke des Atemgeräusches deutlich verringert. Durch Logopädie verbessere ich meine Atemtechnik, so daß im Alltag sich die Einschränkungen langsam reduzieren. Allerdings in Stress-Situationen, in denen „Gesunde“ auch ein Gefühl von „zugeschnürtem Hals“ haben, habe ich wirklich Atemprobleme . Auch bei einem starken grippalen Infekt. Meine Logopädin und ihre KollegInnen meinen allerdings, daß sich schon noch irgendwas bewegen müßte, da ich eine gute Modulation der Stimme habe, auch mittlerweile wieder laut rufen kann, eine Tonhaltedauer von 11 bis 14 Sek. habe. Anfang August werde ich nochmal eine Video-Stroboskopie in der Uniklinik Bonn durchführen lassen .
Was ist das Besondere an der Laterofixation nach Lichtenberg? In welchen Kliniken wird sie durchgeführt? Kann man irgendwo mal Aufzeichnungen von Stimmveränderungen hören (vor und nach der Stimmband-OP)? Hier im Forum scheint es niemanden zu geben, der damit Erfahrungen gemacht hat. Es wäre schön, wenn Sie nochmal ausführlicher dazu Stellung nehmen könnten! Vielen Dank! Mit Freundlichem Gruß Regine H.

Anonym
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