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Schilddrüsen-OP im Krankenhaus Cuxhaven

Nordsee-Sonja
Nutzer*In
subt. Thyreoidektomie/Hemithyreoidektomie/Dunhill-OP

Schilddrüsen-OP im Krankenhaus Cuxhaven

| Beitrags-ID: 247270

Nun kommt endlich mein Bericht:

Montag, 04.10.10
Aufnahme um 7 Uhr auf der Station, der Chefarzt kam gegen 9 Uhr zu mir und „malte“ den Schnitt an, ich sollte mich direkt umziehen, ich würde in 30 Minuten schon dran kommen
Flügelhemd angezogen (ohne diese schrecklichen Thrombosestrümpfe, das ist in Cuxhaven nur bei extremst grossen OP´s üblich), eine LMAA-Pille bekommen (die überhaupt nicht gewirkt hat, ich war klar wie eine Vollmondnacht) und schon wurde ich im Bett Richtung OP geschoben
Zugang wurde gelegt, die obligatorische Sauerstoffmaske kam (nun atmen sie mal gaaaanz tief ein) und schwupp – weg ist man!
gegen 11 Uhr fing meine OP an, gegen 13.30 Uhr war sie beendet – ich wurde also 2,5 Stunden lang operiert
das langsame Aufwachen im Aufwachraum war auch interessant (kurzzeitig war mir schwindelig und ganz leicht übel, das war nach gut 1 Stunde weg, es fühlte sich an, als hätte man eben ein Bier zuviel getrunken!) – ich schaute mich gleich mal um, sprach mit der Schwester (meine Stimme war voll da) und irgendwann wurde ich dann wieder aufs Zimmer geschoben
mir ging es gut soweit, ich bekam einen kleinen Schmerztropf, ein Tropf Flüssigkeit hing auch an mir, ich besah mir erstmal alle Strippen (Drainage etc.)
gegen 15.30 Uhr ging ich das erste Mal zum WC in Begleitung einer Schwester, danach fühlte ich mich ausreichend stabil vom Kreislauf her, dass ich dann immer alleine ging
ab 18 Uhr durfte ich trinken

Dienstag, 05.10.10
eine gaaaanz fiese Ansage der Ärzte: Ich sollte, da ich doch starke Schluckbeschwerden hatte, den ganzen Tag bitte nur Suppen essen (also von leckerer Cremesuppe über Brühe bis hin zu Milchsuppen hatte ich alles dabei) – da merkt man dann erst, wie gerne man isst!
Schluckbeschwerden waren stark bei mir, zusätzlich kam eine starke Atemnot, meine Stimme immer noch voll da, sie kippte wenn ich lange sprach und die Atemnot wurde dann noch schlimmer – ansonsten war ich topfit
Chefarzt-Visite: er war hochzufrieden, äusserte aber sein Erstaunen darüber, wie gross dann doch die OP wurde bei mir und freute sich, dass meine Stimme so gut ist
nach der OP plötzlich jeden Tag Bluthochdruck bei mir

Mittwoch, 06.10.10
die Strippen wurden gezogen, also die Drainage entfernt, der erste Blick auf die Naht – wow
gut 7 cm lang und richtig schön geworden, Schluckbeschwerden wurden von Tag zu Tag weniger
…und endlich ordentliches Essen…

Donnerstag, 07.10.10
…der Gang zum Schafott… HNO-Untersuchung
nach dem 5. Mal „Hiiii“ sagen war mir klar – da stimmt was nicht
linkes Stimmband steht, es ist beleidigt!
HNO möchte in 4 Wochen nochmals Kontrolle machen
…zu meiner Atemnot eher ein „kann ja eigentlich nicht sein“…

Freitag, 08.10.10
Entlassung gegen 10 Uhr

Dienstag, 12.10.10
Termin zur Besprechung des pathologischen Befundes – alles okay, kein Malignitätsverdacht
habe mir eine Kopie geben lassen und war dann doch erstaunt, wie gross das entnommene Gewebe war (einmal 34 g und einmal 15 g)
ein Epithelkörperchen, also eine Nebenschilddrüse war an einem Präparat dran – also wurde ein Körperchen entfernt
Blutwerte (Calcium) aber am Entlassungstag okay
abends gleich Besuch beim Hausarzt wegen der Hormonsubstitution
bekomme erst einmal L-Thyroxin 75 Henning – in 4 Wochen die erste Blutkontrolle

Das ist nun also der Stand der Dinge: Mir geht es sehr gut, ich bin ein wenig müde und geschlaucht – ich denke, das ist normal nach solch einer OP wenn man dann auch noch 3 Kinder hat!

Was mir arg zu schaffen macht ist die Atemnot – gehe ich im Haus eine Treppe rauf oder runter, muss ich stehenbleiben und bewusst atmen – es fühlt sich an, als hätte ich die dickste Lungenentzündung und bei jedem Atemzug pfeift es wie verrückt. Nach wenigen Minuten ist der Spass dann vorüber. Wenn ich lange spreche passiert das auch, meine Stimme ist voll da, wird aber anders wenn ich lange rede und „schlägt um“ – ich fühle mich manchmal wie ein Junge im Stimmbruch (die Stimme kippt so komisch).
Nun muss ich am 02. November wieder zum HNO und werde mich dann diesbezüglich weiter schlau machen, darauf drängen, dass wir hier weiterkommen – denn mich schränken diese Atemprobleme massiv ein.

Rundum: Als ehemaliger OP-Angsthase kann ich diese OP nur empfehlen, wenn sie medizinisch begründet ist. Man hat tatsächlich so viel Angst und es ist tatsächlich nur „halb wo wild“.

Ich möchte auch ausdrücklich unser Krankenhaus in Cuxhaven empfehlen – ich wurde hier gut und kompetent betreut, ich habe mich dort gut aufgehoben gefühlt, man hatte immer ein offenes Ohr für mich – ich bin froh, dass ich mich hier habe operieren lassen.

Nächste Woche bekomme ich übrigens noch den OP-Bericht per Post zugeschickt – auch hier waren alle sehr entgegenkommend, dass ich danach fragte und das gerne nachlesen wollte. Entfernt wurde die linke Seite komplett, rechts wurde subtotal operiert – wieviel Rest noch steht, kann ich erst aus dem OP-Bericht ersehen.

Grüsse aus dem hohen Norden

Sonja

Ineska
Z.n.op.pap. SD-Ca.u.RJT `08

Antwort auf: Schilddrüsen-OP im Krankenhaus Cuxhaven

| Beitrags-ID: 331333

Liebe Sonja,
klasse, dass „alles“ so gut und zu deiner Zufriedenheit verlaufen ist.
Drück dir fest die Daumen, dass dein Stimmband sich schnell erholt.
Ineska

Erst wenn das Dach über dir zusammen bricht, kannst du die Sterne wieder sehen 🙂

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