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SD-OP Kreiskrankenhaus Dormagen 11.12.07

J1967
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großer kalter Knoten links

SD-OP Kreiskrankenhaus Dormagen 11.12.07

| Beitrags-ID: 242231

Nachdem ich hier als „Nur-Mitleser“ viele positive, aber auch negative Berichte gelesen habe, war am 11.12.07 mein OP-Termin im Kreiskrankenhaus-Dormagen. Nun möchte ich über meine OP berichten.

Zur Vorgeschichte:
Im Frühjahr 2007 wurde bei mir ein großer kalter Knoten links festgestellt (ohne direkten Malignitätsverdacht, ca. 6-7 cm). Im Laufe des Jahres kam noch ein kleiner Knoten rechts unter 1 cm hinzu. Schilddrüse links deutlich vergrößert bei Normalfunktion. Da der Knoten links lt. Ultraschall eher größer wurde, habe ich mich dann Ende des Jahres trotz erheblicher Bedenken (Risiko Stimmband-Verletzung usw.) zur OP entschlossen. Eine gute Bekannte, die im Kreiskrankenhaus Dormagen auf der Kurzzeit-Chirurgie arbeitet, erzählte mir das dort unter Neuromonitoring ca. 4-5 Schilddrüsen-OPs pro Woche gemacht würden. Nach diversen Hin- und Her habe ich mich dann für dieses Krankenhaus entschieden.

Fünf Tage vor der OP wurden die Voruntersuchungen (Blutuntersuchung, Narkosearzt, das übliche halt) gemacht. Am 11.12.07 sollte ich mich um 6.45 Uhr auf der Station einfinden. Dort bekam ich dann Thrombose Strümpfe, OP-Hemd und so ne Art Netz-Unterhose. Um 8.30 Uhr wurde ich dann zur OP abgeholt. Im Vorraum wurde die Narkose eingeleitet, das erste was ich dann wieder merkte, war, das ich noch nicht im Krankenzimmer war (Aufwachraum). Hab dann sofort meine Stimme getetstet und gemerkt das alles OK war. Nachdem ich die Frage auf welcher Stadion ich läge, richtig beantwortet hatte, wurde ich abgeholt und zurück aufs Zimmer gefahren. Ich war kurz vor 11 Uhr wieder auf dem Zimmer. Ich hatte die Narkose gut vertragen (kein Erbrechen oder ähnliches, Kreislauf OK). Gegen 11.15 Uhr wollte eine Schwester von mir wissen, was ich am nächsten Tag essen wollte. Ich hab zwar nicht alles perfekt mitgekriegt, aber am nächsten morgen gabs 2 Brötchen und ein Ei, war also nicht völlig daneben. Gegen 12 Uhr durfte ich wieder Wasser trinken. Das Schlucken tat weh (aber auch nicht mehr oder weniger als nach einer Vollnarkose wegen Leistenbruch vor ca. 7 Jahren). Gegen 13.30 Uhr hat mir eine sehr nette Schwester dann geholfen, mich das erste mal auf die Bettkante zu setzen. Sie hat mir dann gezeigt, wie man die Drainage-Flaschen durchs T-Shirt bugsiert und in die Trainingshose steckt. Bin dann auf Toilette gewesen und anschließend über den Flur spaziert (Infusion war schon abgestöpselt). Mein Kreislauf war vollkommen OK und die Schmerzen waren eigentlich nicht der Rede wert (bis auf erträgliche Schluckbeschwerden). Konnte nachmittags normal Fernsehen o.ä., war nicht mehr müde o.ä.

Am späten Nachmittag war dann Visite. Der Arzt, der mich operiert hat, meinte das ich wahrscheinlich langfristig mit 50 Mikrogramm Schilddrüsenhormon auskommen werde, man müßte aber erst den histologischen Befund abwarten. Auf meine Frage, ob ein Bösartigkeitsverdacht bestünde, sprach er von einem Restrisiko von ca. 5 % meinte aber das es eher nicht so ausgesehen hätte.

Abends durfte ich normal essen, aber wegen der Nachblutungsgefahr nichts Warmes trinken. Links waren ca. 70 ml in der Drainage-Flasche (großer Knoten), rechts ca. 20 ml. Nach 18.00 Uhr war da aber schon praktisch nichts mehr hinzugekommen und das blieb auch so bis zum Ziehen der Schläuche am 2. Post-OP Tag.

Abends hab ich dann noch mal ein Schmerzmittel über die Infusion bekommen. Das einzige was mir wirklich weh tat, war mein Rücken (der tat mir mehr weh als der Nacken; vor der OP hatten sie mir übrigens ein Wärmekissen unter den Nacken geschoben). Nachts tat mir dann das Atmen weh und ich war sehr unruhig, konnte kaum schlafen. Irgendwann hat es mir dann gedämmert, warum mir das Atmen weh tat: Das lag daran, das die Sensoren zur Herz-Überwachung während der OP auf dem Rücken befestigt waren, das tat mir schon vor der Narkoseeinleitung weh. Ich hab dann ein Mittel zur Entkrampfung bekommen und dann wurde es langsam besser. Am nächsten Morgen waren meine Bronchien total verschleimt (hab ein allergisches Asthma) das Abhusten (bzw. entsprechende Versuche) taten natürlich weh. Bis zur Visite um 7.15 Uhr war mein Lunge aber wieder frei. Die Infusionsnadel wurde gezogen und nach Blut abgenommen für die Calcium Bestimmung. Tagsüber bin ich viel über den Flur gegangen, um meinen verkrampften Rücken zu lockern. Das Schlucken tat bis Mittags kaum noch nennenswert weh. Es gab dann was Warmes zu Essen, was mir sehr gut tat.

Am 2. postoperativen Tage wurden dann die Drainage Schläuche gezogen. Ich sollte nachmittags entlassen werden. Die Histologie sollte bis dann da sein. Da aber nach 10 Uhr mein Bett und mein Nachttisch schon rausgeräumt wurden und ich schon einen Termin fürs Fädenziehen hatte, hab ich mich dann angezogen. War mir jetzt zu blöd im leeren Zimmer noch ein paar Stunden abzusitzen. Darauf meinte die Schwester ich könnte ruhig jetzt schon gehen. Das Ergebnis würde dem Hausarzt zugeschickt bzw. wenn was wäre würde ich natürlich angerufen.

Gegen 11 Uhr war ich dann nach etwas über 52 Stunden Krankenhaus Aufenthalt wieder zu Hause und fühlte mich auch gut. Hab mich dann vor meinen Schreibtisch gesetzt und Büroarbeiten gemacht (bin selbständig; Verkaufstätigkeiten). Ich hatte noch minimalste Schluckbeschwerden, den Kopf konnte ich natürlich noch nicht ganz hoch heben und er Rücken war etwas verspannt. Sonst gings mir um Welten besser als ich je geträumt hätte. Nach der Leistenbruch OP wor 7 Jahren hatte ich deutlich mehr Schmerzen gehabt.

Eine Woche nach der OP wurden dann die Fäden gezogen und ich hab meine Hormontabletten (50 Mikrogramm) mitbekommen. Davon muß ich morgens eine nehmen. In den ersten Tagen habe ich gegen Nachmittag eine leichte Müdigkeit bemerkt, das war nach einigen Tagen aber schon besser. Von der Hormonumstellung merke ich praktisch nichts.

Jetzt 3 Wochen nach der OP habe ich keinerlei Beschwerden mehr. Im Bereich der Narbe ist noch ein leichter Knubbel (Bluterguss lt. Arzt, aber fest) zu spüren, der sich aber schon deutlich verkleinert hat. Anschwellungen unter Belastung, Luftnot, Kloßgefühl usw. habe ich nie gehabt (weder vor noch nach der OP). Ich kann den Kopf jetzt ganz weit in den Nacken lehnen ohne das noch irgendwas weh tut. Die Narbe sieht auch gut aus.

Mit der Betreuuung im Kreiskrankenhaus Dormagen war ich sehr zu frieden. Die Ärzte und vor allem die Schwestern waren sehr nett. Bis auf die Entlassung (erst hieß es nachmittags und dann wurde um 10.00 Uhr das Bett rausgeholt) war alles perfekt.

Hab die ersten 5-6 Tage noch Angst gehabt, das Telefon könnte klingen mit einer Vorwahl aus Dormagen (wegen Histologie), aber das war dann zum Glück nicht passiert.

In ca. 3 Wochen wird dann eine Bestimmung der Hormonwerte folgen, um die Hormondosis zu überprüfen.

Abschließend muß ich feststellen, das ich nicht im Traum daran gedacht habe, das alles so schnell, reibungslos und mit eigentlich relativ geringen Schmerzen ablaufen würde. Hatte mir das ganze wesentlich schmerzhafter vorgestellt und hatte eigentlich mit 4-5 Tagen Krankenhausaufenthalt gerechnet.

J1967
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großer kalter Knoten links

Antwort auf: SD-OP Kreiskrankenhaus Dormagen 11.12.07

| Beitrags-ID: 304309

Nachtrag zu meinem OP-Bericht:

Mein Hausarzt hat mir heute (23.11.08) die SD-Werte nach der Erstuntersuchung nach der OP (OP 11.12.07) mitgeteilt:

FT3 3,2 (2,0 – 4,2)
FT4 1,7 (0,8 – 1,7)
TSH basal 3,92 (0,35 – 4,5)

Hab jetzt erfahren, daß auf beiden Seiten ca. 2/3 entfernt wurden. Die Anfangsdosis von 50 mg L-Thyroyin wurde auf 75 mg erhöht. Er wollte die Dosis erst bei 50 belassen, da ich außer einer minimalen Müdigkeit (eigentlich nicht der Rede wert) keine Beschwerden habe, meint mein Arzt dann aber auf meinen Einwand das der TSH mit 3,9 laut Internet aber ziemlich hoch sei, daß ich jetzt 75 mg probieren soll und dann in 6 Wochen wieder zur Kontrolle kommen soll. Was meint ihr dazu? Fühlte mich eigentlich mit 50 mg sehr gut, hatte vorher leicht erhöhten Blutdruck, der war jetzt eher zu niedrig. Hab mich so eigentlich ganz gut gefühlt.

Im Bereich der Narbe ist noch eine Verdickung, die ist aber auf ca. 1/4 ihrer ursprünglichen Grüße zurückgegangen. Die Narbe sieht sonst sehr gut aus. Weh tut mir aber nichts mehr auch nicht wenn ich drauf drücke.

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