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Angst vor Diagnose

Thea_86
Gast

Angst vor Diagnose

| Beitrags-ID: 453182

Hallo zusammen,

ich habe furchtbare Angst und hoffe, dass ich hier ein bisschen Hoffnung finde.
Ich bin 37 Jahre alt und bei mir wurde ein 3cm großer kalter Knoten entdeckt. Nächste Woche ist das OP Vorgespräch. Ich habe schreckliche Angst, dass ich Krebs habe und er vielleicht schon gestreut hat. Ich habe Druck auf meiner Lunge und befürchte, dass der Tumor schon gestreut hat. Was kann ich tun, damit ich ein bisschen Ruhe finde. Was hat euch geholfen?

Julian
Moderator

Antwort auf: Angst vor Diagnose

| Beitrags-ID: 453187

Hi Thea,

es ist gut, dass man den Knoten jetzt und nicht später entdeckt hat. Ab jetzt spielt die Zeit für dich.

Ich gehe davon aus, dass im Ultraschall der Knoten nicht nur wegen der Größe sondern auch von den Eigenschaften so auffällig ist, dass man ihn direkt operiert und nicht erst eine Feinnadelpunktion macht. Ansonsten kann eine Punktion zur weiteren Einordnung, ob wirklich eine totale Entfernung notwendig ist, helfen. Alternativ – so war es bei mir – macht man einen Schnellschnitt während der Operation, schaut sich also unmittelbar unter dem Mikroskop den Hauptknoten an während man noch in Narkose liegt und entscheidet abhängig vom Ergebnis das weitere Vorgehen. Ist so etwas bei dir geplant?

Von allen Krebstypen die es gibt, ist Schilddrüsenkrebs bei den meisten Formen mit am besten behandelbar, oft auch komplett heilbar. Dennoch muss man zunächst auch weitere Untersuchungen zur weiteren Einschätzung machen. Das du von einer etwaigen Streuung in der Lunge etwas spüren kannst ist sehr, sehr unwahrscheinlich. Diesen Gedanken darfst du guten Gewissens zur Seite schieben.

Wir alle kennen dieses erstes Schockgefühl und auch die quälende Zeit zwischen den weiteren Terminen. Da hilft oft nur klare Kommunikation mit der Familie (nicht „eingraben“), Auszeit für schöne Dinge nehmen und vielleicht ablenken mit Projekten die schon lange auf der Liste sind wie Dachboden ausräumen oder ähnliches 😉

Liebe Grüße

Julian

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Steven
Folikuläres Schilddrüsenkarzinom PT3

Antwort auf: Angst vor Diagnose

| Beitrags-ID: 453188

Hallo Thea,

Du kannst ja mal in meinen Threads nachlesen, wie es bei mir war, vielleicht ein wenig zum Mut machen.

Ich war in deinem Alter (36), als mir ein 4,5cm Tumor heraus operiert wurde. Die Histologie war bei mir eher so lala , da ich ein Hurthle Cell Karzinom hatte. Nach OP und einer Radiojodtherapie sehe ich mich nunmehr eher als geheilt an. Die OPs waren 2020 und ich lebe ohne Rezidiv, oder andere Probleme. Kannst mich gerne Fragen, wenn Du etwas wissen möchtest. Übrigens wachsen (die meisten) SD-Krebs Tumore sehr langsam und streuen entsprechend auch eher spät. Auch wenn Du es vielleicht nicht mehr hören kannst, aber warte die OP ab und dann in kleinen Schritten voran.

Liebe Grüße Steven

 

  • Diese Antwort wurde geändert vor 6 Monaten, 3 Wochen von Steven.
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Thea_86
Gast

Antwort auf: Angst vor Diagnose

| Beitrags-ID: 453191

Hallo zusammen,

vielen Dank für diese beruhigenden Worte! Es hat mir sehr geholfen sie zu lesen.

Es war folgendermaßen: ich habe einen knoten gespürt, der mich beim Schlafen stört und auch unter Druck schmerzt. Da ich sowieso jedes Jahr zum Ultraschall gehe, habe ich mich dieses Jahr besonders früh darum gekümmert. Der Arzt in der Radiologie hat mir nur gesagt, dass man sich das mal ansehen muss und auf dem Bericht, den ich via Mail bekam, standen dann die Worte: echoarm und TIADS 5. Bis dato hatte ich natürlich überhaupt keine Ahnung was das bedeutet – Google brachte es mir bei und ich schrieb in Gedanken schon mein Testament. Nach dem schrecklichsten Wochenende meines Lebens war ich nun also am Montag im Krankenhaus bei einem anderen Arzt, der mich erstmal beruhigte und meinte, dass man erstmal ein Szintigram machen sollte. Gesagt, getan. Auf diesem Bild war dann deutlich der kalte Knoten zu sehen und mein Arzt plötzlich nicht mehr zu entspannt. Er hat mir dann erklärt, dass er eine Operation des Knotens vorziehen würde, da er mich ja auch schon beeinträchtigt. Eine FNP sei einfach nicht sehr genau. Das heißt also, es wird erstmal nur der knoten entfernt und geschaut, ob er bösartig ist. Besteht die Möglichkeit, dass er gutartig ist? Ich habe das ganze Internet leer gegoogelt und bin immer noch sehr verzweifelt. Für eine Bösartigkeit spricht ja, dass der Knoten so schnell gewachsen ist. Ich bin mir relativ sicher, dass er erst seit ein paar Wochen da ist. Ich habe auch meine Blutwerte von Mai angesehen, da sind meine Schilddrüsenwerte noch normal. Jetzt sind T3 und T4 erhöht in TSH Basal bei 0,03. Was kann das bedeutet? Kennt sich da jemand aus?

Heute ist mein OP Vorgespräch und ich hoffe so sehr, dass ich das Ding in meinem Hals bald los bin und sich alles zum Guten wenden wird.

Ich danke euch sehr für eure Nachrichten!

Thea_86
Gast

Antwort auf: Angst vor Diagnose

| Beitrags-ID: 453213

Hallo zusammen,

ich war heute beim OP Vorgespräch. Es ist nun so, dass mir empfohlen wurde die ganze Schilddrüse zu entnehmen. Erst sollte nur der Knoten und die Seite in der er sich befindet entfernt werden, aber da ich eine so starke Überfunktion habe, raten sie mir nun alles zu entfernen. Was sagt ihr dazu? Ich habe mir mein letztes Blutbild von Mai angesehen und da waren alle Schilddrüsenwerte normal. Kann man so schnell eine Überfunktion entwickeln?
Ich bin jetzt sehr unsicher wie ich entscheiden soll.

Freue mich über jede Antwort!

Julian
Moderator

Antwort auf: Angst vor Diagnose

| Beitrags-ID: 453214

Hi Thea,

da der suspekte Knoten ja kalt ist, ist er nicht für die Überfunktion verantwortlich.

Jetzt sind T3 und T4 erhöht in TSH Basal bei 0,03. Was kann das bedeutet? Kennt sich da jemand aus?

Du hattest keine Suppressionsszintigraphie und hast daher L-Thyroxin vorab eingenommen? Das könnte die Werte nämlich auch erklären. Ansonsten kann ich mir eine so rasche Funktionsänderung schwer erklären, aber grundsätzlich bedeutet es, dass das übrige Gewebe mehr Hormon (T3 & T4) produziert als es müsste, sodass das Regelungshormon (TSH) runterfährt => eine HypERthyreose.

Eine Überfunktion kann auf Grund eines zu aktiven Areals oder Adenoms bestehen – dann hätte man aber ggf. Hinweise in der Szinti gesehen. Die Behandlung einer diffusen Überfunktion besteht tatsächlich aus einer OP oder Radiojodtherapie, sodass eine totale Schilddrüsenentfernung in diesem Kontext durchaus sinnvoll sein kann.

Sollte der Primärknoten tatsächlich maligne (bösartig) sein, wäre sowieso eine komplette Entfernung der Schilddrüse empfohlen.

Bei weiteren Fragen gerne melden.

Liebe Grüße

Julian

  • Diese Antwort wurde geändert vor 6 Monaten, 3 Wochen von Harald.

Antwort auf: Angst vor Diagnose

| Beitrags-ID: 453216

Hallo,

eine ganz kleine Korrektur zu Julians Beitrag:

Sollte der Primärknoten tatsächlich maligne (bösartig) sein, wäre sowieso eine komplette Entfernung der Schilddrüse empfohlen.

Bei einem minimal-invasiven follikulären Schilddrüsenkarzinom ohne Angioinvasion kann der Knoten bis zu 4 cm groß sein, – dann reicht auch die chirurgische Entfernung des Knoten bzw. eine Hemithyreoidektomie, also nur der einen Hälfte der Schilddrüse. (Foums-Gruppe: minimal-invasives follikuläres Schilddrüsenkarzinom).

Warum hier plötzlich der TSH-Wert erniedrigt ist, habe ich wie Julian auch keine Erklärung.

Hast Du Beschwerden einer Schilddrüsenüberfunktion? Bist Du Schwanger? Wurde der TSH-Wert nochmals kontrolliert?

Viele Grüße,

Harald

  • Diese Antwort wurde geändert vor 6 Monaten, 3 Wochen von Harald.
    Diese Antwort wurde 2-mal bearbeitet.
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Thea_86
Gast

Antwort auf: Angst vor Diagnose

| Beitrags-ID: 453221

Hallo zusammen,

ich habe das L-Thyroxin vor einigen Jahren gegen meine vergrößerte Schilddrüse bekommen. Und bis zu meinem letzten Blutbild im Mai war ja auch alles wunderbar. Der Wert wurde in der letzten Woche sogar 2x ermittelt: 1. Mal vor dem ersten Ultraschall ohne morgens die Tablette genommen zu haben. 2 Tage später habe ich es dann sofort absetzen müssen, weil der TSH Basal 0,07 war. Dann habe ich es abgesetzt und am Dienstag der nächsten Woche war es dann bei 0,03. Nun hat der Arzt mir Tabletten gegeben, damit der Wert vor der OP etwas besser wird. Ich kann aber leider nicht sagen welche – habe nur einzelne bekommen. Ich habe keinerlei Symptome einer Überfunktion. Vielleicht etwas erhöhten Puls. Schwanger bin ich auch nicht.

Diese Werte sind und bleiben ein Rätsel.

Thea_86
Gast

Antwort auf: Angst vor Diagnose

| Beitrags-ID: 453248

Jetzt stellt sich die nächste Frage. Die Krankenhausstatistik für das Josefskrankenhaus in Freiburg besagt, dass dort ca. 80 Schilddrüsen OPs dort gemacht werden. Ist das ok? Ist das zu wenig? Muss ich mir Gedanken machen und in ein anderes Krankenhaus gehen?

Antwort auf: Angst vor Diagnose

| Beitrags-ID: 453249

Hallo Thea,

wenn ein heißer Knoten ausgeschlossen werden konnte, könnte es sich evtl. um Morbus Basedow handeln. Dagegen gibt es bestimmte Tabletten.

Dann wäre tatsächlich die Entfernung der gesamten SD eine Option, wenn du eh wegen dem Knoten operiert wirst.

Wurde nur das TSH bestimmt oder auch ft3, ft4 und TRAK? Letztere sind die Antikörper die auf MB hinweisen.

LG Ellen

Thea_86
Gast

Antwort auf: Angst vor Diagnose

| Beitrags-ID: 453250

Hallo Ellen, es wurden nur T3, T4 und TSH bestimmt. T3 und T4 waren beide leicht erhöht

Antwort auf: Angst vor Diagnose

| Beitrags-ID: 453268

Jetzt stellt sich die nächste Frage. Die Krankenhausstatistik für das Josefskrankenhaus in Freiburg besagt, dass dort ca. 80 Schilddrüsen OPs dort gemacht werden. Ist das ok? Ist das zu wenig? Muss ich mir Gedanken machen und in ein anderes Krankenhaus gehen?

Hallo Thea,

leider ist die nächste von der CAEK zertifizierte Klinik in Stuttgart:  Karte mit Kliniken, die durch die CAEK zertifiziert wurden

Um eine CAEK Zertifizierung für Kompetenzzentren zu erhalten, braucht es mindestens Operationen von:

siehe auch: Link: Kompetenzzentren für Schilddrüsenchirurgie (CAEK – Zertifizierung)

Es gibt noch die DKG zertifizierte Zentren: Onkologische Zentren mit dem Schwerpunkt: Endokrine Malignome (hier gibt es keine Mindestzahlen, es wird jedoch ein Tumorboard vor einer Operation wegen Krebsverdacht gefordert.)

Hier der Jahresberichte Onkologische Zentren (und nach dem Schwerpunkt Endokrine Malignome ; im Bericht 2023 finden sich ab Seite 28 die Kliniken, und dort dann entsprechende Spalte.)

Viele Grüße,

Harald

  • Diese Antwort wurde geändert vor 6 Monaten, 3 Wochen von Harald.
    Diese Antwort wurde 2-mal bearbeitet.

Antwort auf: Angst vor Diagnose

| Beitrags-ID: 453637

Hallo Ellen, es wurden nur T3, T4 und TSH bestimmt. T3 und T4 waren beide leicht erhöht

Hi, gibt es Neuigkeiten? Wurdest du operiert? LG

  • Diese Antwort wurde geändert vor 6 Monaten, 1 Woche von Harald.
Anonym
Gast

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