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Einnahme der Hormone (Aufteilung auf früh und abend)

Einnahme der Hormone (Aufteilung auf früh und abend)

| Beitrags-ID: 234512

Hallo, ich bin die Ehefrau eines „Schilddrüsen-Geschädigten“ (1998 totale Entfernung wg. Krebs). Mein Mann nimmt 200er L-Thyroxin. Er fühlt sich durch die ständige Überdosierung leider sehr schlecht. Morgens ist er total am Boden, kommt erst langsam „zu sich“, ist schlecht ansprechbar und nicht belastbar. Mittags fühlt er sich ganz allgemein „nur noch schlecht“, durch z.B. starke Übelkeit, Panikattacken etc. Erst abends gegen 20.00 Uhr fühlt er sich erstmals relativ gut!
Nun meine Frage an die erfahrenen SD-ler: meiner Meinung nach liegt es an den Hormonen, die erst im Laufe des Tages richtig wirken, so dass es ihm abends gut geht.
Ich meine mich zu erinnern, dass hier im Forum mal die Rede davon war, dass man die Hormone auch aufteilen kann und morgens und abends welche einnehmen kann. Stimmt das, muß man etwas dabei beachten?
(Mein Mann nimmt übrigens auch noch Beta-Blocker und blutdrucksenkende Mittel).
Vielen Dank und viele Grüße, Anne

BeateMitglieder-Beirat SD-Krebs 2000 (pap. + foll.)

Antwort auf: Einnahme der Hormone (Aufteilung auf früh und abend)

| Beitrags-ID: 262863

Hallo !

Das hört sich ja wirklich nicht so toll an, dass dein Mann so starke Nebenwirkungen erdulden muss ! Ist er denn wirklich SO hoch eingestellt, wie tief liegt denn sein TSH-Wert ? Wie ich in meiner Antwort an Elfe gerade schrieb, heisst „TSH-Suppression“ ja nur, dass der Wert unter 0,1 liegen soll – aber so tief wie bei manchen Leuten, wo er gerade mal noch 0,001 oder so beträgt, braucht er nicht sein, 0,08 oder 0,09 sind vollkommen ausreichend, und damit ist man nur so gerade eben in der Überfunktion (denn deren Grenze liegt bei 0,1) !

Ausserdem hat dein Mann ja eigentlich die 5 rezidivfreien Jahre jetzt schon um – laut Prof. Hotze von der „Schilddrüsenpraxis“ kann man nach 5 rezidivfreien Jahren, wenn alle Werte ok sind (auf Szintigramm und Ultraschall nichts sichtbar, TG-Wert unter der Nachweisgrenze) die Hormondosis durchaus etwas senken, und den TSH-Wert bis höchstens 0,2 klettern lassen (jedenfalls, wenn es sich um einen nicht gestreuten „normalen“ papillären Krebs gehandelt hat).

Was die Aufteilung der Hormoneinnahme auf den Tag betrifft, weiss ich nicht, ob das bei reiner T4-Substitution (L-Thyroxin usw) viel bringt, weil dieses Hormon sehr langsam wirkt – es ist wohl vor allem bei der zusätzlichen Einnahme von T3 zu empfehlen, weil dieses rasch agiert und auch rasch wieder abgebaut wird.

Ist dein Mann regelmässig bei einem Endokrinologen ? Sonst sollte er vielleicht noch einmal mit den neuesten Blutwerten dort vorsprechen und seine Probleme schildern – vielleicht hat sich sein Hormonbedarf im Laufe der Jahre geändert (bei mir z.B. ist er um einiges gesunken, für einen TSH-Wert von unter 0,1 musste ich vor 3 Jahren 175 µg L-Thyroxin einnehmen, danach 150 µg kombiniert mit 2 x T3, jetzt bin ich bei 125 µg mit 1x T3 …) ? Falls sein TSH-Wert wirklich sehr niedrig liegt, kann er sicher seine Dosis anpassen, oft bringt schon eine ganz kleine Änderung von 12,5 µg (bei manchen Leuten sogar noch weniger) eine deutliche Besserung !

Alles Gute !

Beate (Frankreich)

Antwort auf: Einnahme der Hormone (Aufteilung auf früh und abend)

| Beitrags-ID: 262864

Liebe Beate,
herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort. Deine Kenntnisse habe ich schon oft im Forum bewundert! Ich werde mit dem Arzt von meinem Mann (Endokrinologe) reden.
Alles Gute für Dich!
Anne

Anonym
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