Massive Nebenwirkungen durch Euthyrox – Negativer Feedbackmechanismus der Schilddrüse dafür verantwortlich?
- Dieses Thema hat 12 Antworten und 4 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert 09.05.2024 - 19:50 von Joachim R..
Massive Nebenwirkungen durch Euthyrox – Negativer Feedbackmechanismus der Schilddrüse dafür verantwortlich?
Liebe Forums-Mitglieder und Mitleidende,
ich wende mich aus aktuellem Anlass mit akuten Beschwerden an Sie und erhoffe mir einen hilfreichen Austausch zur Schilddrüsenproblematik.
Aufgrund einer subklinischen Schilddrüsenfunktion infolge von Hashimoto (Diagnose nach Ultraschall – lt. Arzt deutliche Vernarbung der Schilddrüse erkennbar) wurden mir im Oktober 2023 eine Anfangsdosis von 50 Mikrogramm Euthyrox (Einnahme morgens nüchtern) verschrieben.
Diese Medikation nehme ich seitdem zuverlässig ein (morgens, nüchtern). Am 23.1. brach ich beim Besuch einer Apotheke zusammen und war ein paar Minuten bewusstlos. Laut Notarzt wohl eine reflektorische Synkope.
Letzter Bluttest Ende Januar ergab folgende Schilddrüsenwerte:
HTSH-0 (EIA) = 6.8 µU/mL (seit Oktober verschlechtert von ca. 4.0)
Freies t4 = 1.13 ng/dl (nahezu unverändert)
Freies t3 = 3.06 pg/ml (nahezu unverändert)
Nebenschilddrüsenwerte (PTH…) und Calcium, Natrium waren im Normbereich. Restliches Blutbild vollkommen unauffällig. Ich bin 42 Jahre alt, männlich, 176 cm groß und wiege im Moment 100 kg.
Seit Start der Medikation hat sich die depressive Symptomatik gebessert, allerdings verschlechtert sich seit Wochen mein Allgemeinzustand erheblich.
Folgende Symptome (die mit der Schilddrüsenunterfunktion zusammenhängen könnten):
- Depressionen
- Verlangsamtes Denken
- Abgeschlagenheit
- Stimmungsschwankungen
- Verringerter Puls zwischen 40-45 (bei Blutdruck im Normbereich) bei gleichzeitig leicht niedrigem Blutdruck (ca. 115/75)
- Gefühlt vergrößerte Zunge
- Körperliche Schlappheit und schnelle Erschöpfung (Verschlimmerung nach Sport und körperlicher Betätigung)
- Gewichtszunahme (ca. 13 kg in 12 Monaten)
Diese Symptome sind seit 2-4 Wochen etwas rückläufig. Vor 4 Wochen wurde Euthyrox auf 75 Mikrogramm erhöht, vor 2 Wochen dann auf 100.
Allerdings habe ich seit einigen Wochen zahlreiche weitere Symptome (nicht immer alle gleichzeitig, in unterschiedlichen Kombinationen und Konstellationen, teilweise sehr heftig):
- Starkes Herzpochen / Palpitation (teils am gesamten Körper)
- Agitation / Inneres Spannungsgefühl bis hin zu Verkrampfungen in Fingern, Händen, Waden, Kiefer und Nacken mit starken Schmerzen und Steifheitsgefühlen
- Muskelschmerzen ohne Sport / Sport teils nicht mehr möglich
- Aggressivität und Überängstlichkeit mit Schreckhaftigkeit im Wechsel
- Verwirrtheitszustände
- Starke Schweißausbrüche
- Schwankendes Gangbild (wie ein betrunkener Pirat)
- Koordinations- und Gleichgewichtsstörungen (stolpere öfter, stoße gegen Türen oder Möbel, oder lass Dinge fallen)
- Verschwommene Sicht (kommt und geht)
- Schwindel und Übelkeit
- Starke migräneartige Kopfschmerzen
- Starkes Zittern der Hände (teilweise Arbeit an PC-Tastatur nicht möglich), häufiges Vertippen, Probleme beim Spiel mit der Gitarre
- Schlafstörungen, Einschlafprobleme
- Extremer Durst (4-5 Liter pro Tag)
- Bauch- und Brustschmerzen (schmerzhaft aufgeblähter Bauch)
- Kribbeln auf der Haut, Juckreiz und Rötungen
- Schwere Müdigkeitsphasen
- Rauer Hals, Brennen im Hals, Heiserkeit
- Sodbrennen
Mir ist klar, dass dies eine lange Liste ist. Ich habe einfach über die letzten 3-6 Wochen immer wieder Beschwerden notiert, die auftraten.
Soweit ich mich erinnern kann, hatte ich keine dieser Symptome vor Beginn der Medikation mit Euthyrox.
Teilweise sind diese so schwer, dass ich nicht arbeiten kann und auch im Alltag eingeschränkt bin und die körperlichen Schmerzen nur mit Schmerztabletten (Ibu 600 mg und Novaminsulfon 500 mg) zu ertragen sind.
Meine Ernährung ist 70% vegetarisch und ich achte auf ausgewogene, basenhaltige Kost (da ich lange Jahre Sportler war). Kein Alkoholkonsum und auch sonst keine anderen Substanzen. Nahrungsergänzung durch Omega3 Kapseln, etwas Magnesium, Zink und Selen.
Ein Endokrinologe erwähnte, dass diese Symptome, die üblicherweise mit einer Schilddrüsenüberfunktion in Verbindung gebracht werden, so etwas wie ein negativer Feedbackmechanismus meiner schlecht funktionierenden Schilddrüse wären. Laut ihm sollten sich die Beschwerden nach ca. 6 Wochen ab der Zieldosis von 100 Mikrogramm legen.
Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Ist die Aussage des Arztes nachvollziehbar oder vielleicht doch die Dosis zu hoch bzw. das Präparat mit seinen Zusatzstoffen für mich nicht verträglich?
Ich wäre sehr dankbar für einen Austausch hier und freue mich natürlich über jegliche Gedanken und Meinungen dazu.
Vielen herzlichen Dank schon mal vorab 🙂
Herzliche Grüße
Joachim
Antwort auf: Massive Nebenwirkungen durch Euthyrox – Negativer Feedbackmechanismus der Schilddrüse dafür verantwortlich?
Hallo Joachim,
Hashimoto ist eine komplexe Erkrankung. Hier gute individuelle Hilfestellung zu geben ist für uns Laien kaum möglich. Ich empfehle dir, dir einmal Literatur dazu anzuschaffen, um die wechselnden Symptome richtig einschätzen zu können, z.B.
Dr. med. J. Feldkamp: „Gut leben mit Hashimoto“
oder
L. Brakebusch/ A. Heufelder: „Leben mit Hashimoto-Thyreoiditis“.
Es gibt zwar auch sehr viele Infos und Foren dazu im Netz, aber da wird zum Teil auch erheblicher Unsinn geschrieben. Also lieber wissenschaftlich fundierte Quellen nutzen.
Man braucht viel Geduld und eine gute und engmaschige ärztliche Betreuung und beides wünscht dir
Frauke
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Antwort auf: Massive Nebenwirkungen durch Euthyrox – Negativer Feedbackmechanismus der Schilddrüse dafür verantwortlich?
Hallo Joachim. Ich beschäftige mich gerade ein wenig mit einer ähnlichen Thematik.. schau Dir sonst mal mein Beitrag an.
Wie Frauke schon geschrieben hat, ist es nicht immer ganz einfach. Es kann auch sein, dass bei Dir in zu kurzer Zeit zu stark gesteigert wurde… der Körper braucht eben schon etwas zeit um die höhere Dosis zu verarbeiten. Ich finde von 75ug bereits nach 4 wochen auf 100ug zu wechseln ehrlich gesagt etwas sportlich… ein realistisches Resultat der Steigerung siehst Du erst nach 6 bis 8 Wochen. Vorher sollte man die Dosis nicht erhöhen. Evtl wäre es auch eine Möglichkeit für Dich die 75 erst im wechsel mit 100 zu nehmen und damit etwas sanfter zu steigern.
Aber das besprichst Du am besten mit Deinem Arzt. Aber damit abspeisen, dass Du dies halt einfach so 6 bis 8 Wochen aushalten sollst, würde ich mich nicht. Da fehlt leider den meisten Ärzten das Einfühlungsvermögen.
Gruss Hansjörg
- Diese Antwort wurde geändert vor 9 Monaten, 1 Woche von Hansjoerg.
Antwort auf: Massive Nebenwirkungen durch Euthyrox – Negativer Feedbackmechanismus der Schilddrüse dafür verantwortlich?
Hallo Frauke und Hans-Jörg,
ich bedanke mich ganz herzlich bei euch beiden für euren schnellen Rat! Das weiß ich wirklich sehr zu schätzen.
Ich habe mich nun für eines der beiden Bücher entschieden und werde mich da mal in Ruhe ein wenig einlesen. Du hast Recht: im Netz erhält man da tatsächlich sehr viel widersprüchliche Informationen, die man als Laie oft nicht wirklich einschätzen kann.
In etwa 3 Wochen wäre der nächste Termin beim Arzt zur TSH-Kontrolle. Mal schauen, ob ich so lange noch durchhalte. Vielleicht legen sich die Symptome ja auch, wenn meine Schilddrüse beginnt, sich besser auf diese Dosis einzustellen.
Die ganzen Beschwerden haben ja eigentlich schon begonnen, als ich mit 50 Mikrogramm im Oktober begonnen hatte, allerdings erst mal schleichend und ich konnte es nicht einordnen, da ich davon ausging, dass Euthyrox keine Beschwerden verursacht (Aussage meines Hausarztes).
Seit den Dosiserhöhungen ist es nun deutlich intensiviert. Vielleicht kann es ja auch sein, dass ich das Präparat einfach auch nicht vertrage. Werde meinen Doc mal auf Alternativen wie Tirosint und Co. ansprechen. Wie man hier im Forum so liest, reagiert jeder Mensch unterschiedlich auf die verschiedenen Präparate.
Herzliche Grüße
Joachim
Antwort auf: Massive Nebenwirkungen durch Euthyrox – Negativer Feedbackmechanismus der Schilddrüse dafür verantwortlich?
Hallo Joachim,
wenn die Dosis zu hoch ist, ist die Dosis zu hoch. Da produziert die SD wahrscheinlich weniger Hormone aber deinem Körper kann es trotzdem zu viel sein.
SD-Hormone verursachen nur keine Beschwerden wenn die Dosis passt. Wenn du schon mit 50mcg Beschwerden hattest wird es nicht besser werden.
Nicht der Arzt gibt eine Dosis vor, sondern dein Körper. Wenn dir eine Dosis zu hoch ist, hilft auch kein Präparatewechsel. Die Beschwerden werden bleiben.
LG Ellen
Antwort auf: Massive Nebenwirkungen durch Euthyrox – Negativer Feedbackmechanismus der Schilddrüse dafür verantwortlich?
Liebe Ellen,
herzlichen Dank für deine sehr klare Aussage dazu! Das hilft mir tatsächlich weiter, da ich in der Zwischenzeit mehrfach aus seriösen Quellen gelesen habe, dass Beschwerden fast ausschließlich mit der falschen Dosierung zusammenhängen.
Davor hatte ich eine Unverträglichkeit mit dem Präparat in Verdacht, was wohl eher weniger wahrscheinlich ist.
Ich hatte nun meine Verlaufskontrolle der Schilddrüsenwerte. Vor allem der TSH-Wert ist von zuletzt 6.8 µU/mL im Januar auf nun 0.4 sehr stark abgesunken und wäre nun im Normbereich. Auch das fT4 hat sich auf 1.26 verbessert und liegt in einem guten Bereich.
Allerdings sind die Beschwerden noch immer fast unverändert da. Habe vor allem die erste Hälfte des Tages nach der Einnahme das Gefühl, in einem tranceartigen Zustand zu sein und heftige Koordinationsprobleme mit Verwirrtheitszuständen.
Deine Rückmeldung ermuntert mich nun dazu, nochmals das Gespräch mit dem Arzt zu suchen, um über eine Dosisreduzierung zu sprechen. Ich kann wohl nicht mehr realistisch davon ausgehen, dass sich die Beschwerden „irgendwann“ legen werden.
Beste Grüße und frohe Osterfeiertage 🙂
Joachim
Antwort auf: Massive Nebenwirkungen durch Euthyrox – Negativer Feedbackmechanismus der Schilddrüse dafür verantwortlich?
Lieber Joachim,
du nimmst Nahrungsergänzungsmittel ein wie Zink, Selen und Omega3. Hast du denn einen Mangel an Zink und Selen?
Nahrungsmittelunverträglichkeiten?
Ist nach Diabetes untersucht worden?
sonst fällt mir nur noch ein eventueller Präparatwechsel ein.
Alles gute aus WHV
bella
Antwort auf: Massive Nebenwirkungen durch Euthyrox – Negativer Feedbackmechanismus der Schilddrüse dafür verantwortlich?
Liebe Bella,
vielen Dank für deine Gedanken in diese Richtung!
Ja, ich nehme auf anraten des Arztes täglich 25 mg Zink, 200 mg Selen und Omega3 Kapseln. Außerdem 500 mg Magnesium.
Die Spiegel im Serum wurden aber noch nie getestet.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Allergien und Diabetes liegen nicht vor.
Meinst du, die Nahrungsmittelergänzungen könnten kontraproduktiv sein?
Herzliche Grüße
Joachim
Antwort auf: Massive Nebenwirkungen durch Euthyrox – Negativer Feedbackmechanismus der Schilddrüse dafür verantwortlich?
Lieber Joachim,
ich hatte letztens erst in unserer Gruppe so einen ähnlichen „Fall“. Da lag es an einer Überdosierung mit Zink. Wie lange nimmst du denn schon Zink ein? Normalerweise reichen wenige Wochen aus um den Spiegel zu normalisieren. Auch sollten Eisen, Calcium und Magnesium nicht zusammen mit Zink eingenommen werden (Wechselwirkungen)
Einige Nebenwirkungen würden passen wie: starke Kopfschmerzen, Müdigkeit, Übelkeit, Bauchschmerzen. Also, ohne Nachweis eines Mangels würde ich nicht substituieren.
Auf Nahrungsmittelunverträglichkeit komme ich, da Hashimoto erkrankte oft Gluten nicht vertragen. Das könnte dann negative Auswirkungen auf die Entzündung der Schilddrüse haben.
Ich wünsche dir baldige Besserung und ein entspanntes Osterfest.
LG Bella
Antwort auf: Massive Nebenwirkungen durch Euthyrox – Negativer Feedbackmechanismus der Schilddrüse dafür verantwortlich?
Hallo Joachim,
um wieviel wurde deine Dosis bisher immer angepasst? Jedesmal um 25mcg oder auch um 6,25mcg oder 12,5mcg?
Du kannst gerne mit deinem Arzt über Dosisänderungen sprechen aber am Ende bist es du der die letzte Entscheidung trifft. Mir hat mal ein Arzt in Weiterbildung dazu etwas gesagt. Ich bekomme es nicht mehr wortwörtlich zusammen, aber sinngemäß steht es im oberen Satz.
LG Ellen
Antwort auf: Massive Nebenwirkungen durch Euthyrox – Negativer Feedbackmechanismus der Schilddrüse dafür verantwortlich?
Hallo ihr Lieben,
eure Tipps und Ratschläge haben mir bislang sehr gut weitergeholfen. Danke nochmals dafür!
Ich hatte in der Zwischenzeit wieder auf 75 mcg Euthyrox reduziert und mein Körper scheint sich darauf nun ganz gut eingestellt zu haben. Zumindest sind ein großer Teil der Nebenwirkungen verschwunden.
Allerdings sind fast alle Symptome einer Unterfunktion zurückgekehrt, obwohl meine Werte im Idealbereich liegen.
Daher bin ich jetzt wieder hoch auf 100 mcg. Seltsamerweise haben sich aber die Symptome der Unterfunktion seither verstärkt. Nehme diese Dosis nun seit einer Woche.
Bin stark unkonzentriert, müde, benommen, schlapp und sowohl geistig als auch körperlich wenig leistungsfähig. Außerdem lustloser. Was für eine Überdosierung sprechen könnte, sind Schweißausbrüche in der Nacht. Schlaf ist aber gut und Blutdruck (125/80) und Puls (55) auch.
Hab zwar schon von solchen paradoxen Anpassungsphasen gelesen, aber bin trotzdem sehr verunsichert, was die Dosis angeht. Weiß nun nicht, welche Dosis besser ist und mein Arzt kann diese Frage auch nicht beantworten. Eventuell spielt der Cortisol-Spiegel eine Rolle, der bei mir im Morgenhoch (2. Urin) fast bei Null ist (deutlich unter Normbereich).
Anscheinend soll es da eine Wechselbeziehung von Nebenniere, Hypophyse und Schilddrüse geben. Mein Arzt meinte, dass er aber mit nahezu 100%er Sicherheit ausschließen kann, dass eine Nebennierenschwäche vorliegt. Er führt den niedrigen Cortisolspiegel auf eine Erschöpfung durch chronischen Stress in den letzten 2 Jahren zurück. Die Stresssituationen bei mir sind mittlerweile seit ca. 3 Monaten nicht mehr vorhanden, aber vielleicht benötigt mein Stoffwechsel hier einfach noch mehr Zeit und Erholung.
Hat denn jemand von euch auch schon solche Erfahrungen bei einer Dosiserhöhung gemacht?
Herzliche Grüße
Joachim
Antwort auf: Massive Nebenwirkungen durch Euthyrox – Negativer Feedbackmechanismus der Schilddrüse dafür verantwortlich?
Hallo Joachim,
warum hast du denn wieder um 25mcg erhöht? Selbst die Hersteller haben Zwischendosierungen im Angebot.
Wie lange hast du die 75mcg gehalten und wie sehen die Werte unter 75mcg aus? Schreibe sie bitte mit Einheiten und Referenzbereichen hier rein.
Ich habe Erfahrungen im hoch- und runterdosieren und es waren auch Fehlentscheidungen dabei. Aber nie habe ich eine Dosis um 25mcg geändert.
LG Ellen
Antwort auf: Massive Nebenwirkungen durch Euthyrox – Negativer Feedbackmechanismus der Schilddrüse dafür verantwortlich?
Hallo Ellen,
da hätte ich wohl besser mal deine vorherige Nachricht gelesen. Eine kleinere Dosisänderung war bei meinem Arzt nie ein Thema, daher hab ich nicht länger drüber nachgedacht.
Ich hatte die Dosis von 75 mcg etwa 4-5 Wochen. Die Werte für ft3 und ft4 waren nahezu unverändert und TSH ist leicht hochgegangen, von 0,42 auf 1.01. Also immer noch im sehr guten Bereich.
Wahrscheinlich wäre eine vorsichtigere Dosisanpassung besser, so wie du sie vorschlägst. Ich bin mir nur grundsätzlich unsicher, ob eine Steigerung überhaupt sinnvoll ist, da meine Werte ja gut sind und warum bei einer Erhöhung sich die Unterfunktionssymptome verstärken.
Mein Hausarzt (leider bekomme ich dieses Jahr keinen Termin mehr bei einem Endokrinologen oder Nuklearmediziner, stehe auf der Warteliste mit ca. 18 Monaten Wartezeit) ist überzeugt, dass meine Symptome psychischer Natur sind und es keinen Zusammenhang mit der Schilddrüse gibt.
Habe auch schon eine Pharmakotherapie mit Escitalopram (15 mg) über 6 Monate probiert, das hat die Symptome aber nur verstärkt und dazu geführt, dass ich emotional völlig ruhig gestellt war. Fühle mich jetzt ohne das SSRI-Medi psychisch/seelisch/emotional im Moment sehr ausgeglichen.
Es sind nur die Beschwerden, die ich alle auf der Symptomliste für eine Schilddrüsenproblematik finde, die mich stark beschäftigen. Möchte eine Depression nicht ausschließen, aber von der emotionalen/affektiven Seite ist alles in Ordnung. Es sind nur die verlangsamten Gedanken, Konzentrationsprobleme, Kopfschmerzen, schnelle Ermüdung, manchmal etwas Verwirrtheit, die auch als Symptome einer Depression in Frage kommen könnten.
War auch bei einem Psychiater/Neurologen letztens. Der würde nur das Escitalopram gegen ein anderes Antidepressiva tauschen und höher dosieren. Würde aber zuerst gerne die Schilddrüsensache in den Griff bekommen, da ich befürchte, dass ein anderes SSRI oder SNRI die ganze Biochemie im Gehirn wieder komplett auf den Kopf stellen könnte.
Bin sehr ratlos im Moment.
Vielen Dank für deinen Rat!
LG Joachim
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