Achtung

Ratschläge auf der Website können keinen Arztbesuch ersetzen
Okay

Probleme nach Schilddrüsen OP

Probleme nach Schilddrüsen OP

| Beitrags-ID: 234488

Hallo,

ich versuche jetzt mal hier mein Problem zu schildern in der Hoffnung das ich eine Lösung auf mein Problem finde. Ich fange am besten mal ganz vorne an.
Als ich noch ein kleines Kind war, wurde bei mir im Jahre 1982 ein bösartiges Karzionom festgestellt. Das hieß, totalentfernung der Schilddrüse, 3 Nachoperationen und 3 RJT. Das alles hatte mich damals ziemlich mitgenommen und ich hatte mich aber wieder gut gefangen, nachdem die Medikamente richtig eingestellt waren. Vor ca 7 Jahren traten dann erste Probleme bei den Zähnen auf und ich hatte auch so mehrere Depressive Phasen usw. das verging dann aber auch wider, somit machte ich mir keine Sorgen. Allerdings habe ich jetzt seit ca. 1 Jahr mehrere Probleme die ich gar nicht so richtig beschreiben kann und auch die Ärzte, ich war schon bei sovielen…meinen ich würde mir das alles nur einbilden usw. Sogar mit Antidepressiva wollten die mich schon vollstopfen. Obwohl die Blutwerte normal sind, es wurde allerdings mehrfach eine latente Unterfunktion festgestellt und auch jetzt ist der TSH Wert sehr niedrig. Ich leide jedenfalls den ganzen Tag unter Müdigkeit, Lustlosigkeit, bin schnell gereizt, hin und wieder Augen und Verdauungsprobleme, Schwindelzustände, Ohrgeräusche und seit neustem bin ich auch lärmempfindlich und ich habe hin und wieder Ängste die ich irgendwie nicht beschreiben kann. Auch mit Verdauungsproblemen habe ich schon ne ganze Zeit zu tun. Und es macht einen echt fertig und man zieht sich immer mehr zurück
Zur Zeit nehme ich Novothyral 100 morgens 30 Min. vor dem Frühstück ein. ich hatte auch schon Prothyrid, L-Thyroxin eingenoimmen.
Wer hat ähnliche Erfahrungen und kann mir vielleicht Tips geben.
Vielleicht kennt auch jemand einen echt guten Endikrinologen…weil die Ärzte gehen immer nur nach den Blutwerten, die sind allerdings meist normal.. Und dann wird halt behauptet der Patient hätte depressionen und muss daher Antidepressiva und so nehmen. Der Meinung bin ich allerdings nicht. Über Tips und eigene Erfahrungen würde ich mich sehr freuen.. Mich würde auch noch interessieren ob KOmbipräperate (T3/t4) besser sind oder sollte man nach einer total OP lieber nur T3 bzw T4 einnehmen. Und wie sieht es mit der Jodversorgung aus, ist diese sinnvoll bzw zu empfehlen nach einer total OP. Nochmals vielen Dank für alle Meinungen.
Gruss
Volker

Antwort auf: Probleme nach Schilddrüsen OP

| Beitrags-ID: 262760

Hallo Volker,
in Deinem Beitrag sind einige ‚Ungereimtheiten‘, die zeigen, dass Du Dich mit den Schilddrüsen-Thema noch nicht so gut aus kennst.
Auf der FAQ-Hilfe sind einige Beiträge von Mitgliedern, die ganz gut die Zusammenhänge erklären.

Zunächst einmal bedeutet ein niedriger TSH-Wert, dass Du in einer (leichten) Überfunktion bist (nicht Unterfunktion). Als SD-Krebsler musst Du auch in einer solchen normaler weise sein, ob dies bei unauffälligem Befund (kleiner TG-Wert) nach über 20 Jahren noch sein muss, kann ich Dir nicht sagen.
Jod kannst Du vergessenn, ist für Dich völlig bedeutungslos, da Du keine Schilddrüse mehr hast. Jod braucht die Schilddrüse, um ihre Hormone zu produzieren.
Novothyral ist übrigens ein Kombipräparat genauso wie Prothyrid. L-Thyroxin ist ein reines T4-Präparat.
Eine reine T3-Substituion, wenn man keine Schilddrüse mehr hat, wird lediglich zur Vorbereitung von Radiojodtherapien gemacht (da spielt auch das Jod wieder eine Rolle, weil man zuvor möglichst wenig aufnehmen sollte).T3 – das aktive Hormon – wird durch Abbau des T4 – Speicherhormon – im Körper gebildet.Aber nur T4 kann die Blut-Gehirnschranke überwinden.
Ob alle Deine Beschwerden von der falschen Einstellung rühren, kann man schwer sagen, sicherlich sind einige darauf zurückzuführen. Wenn die Blutwerte (wie sind die von T3 und T4?) in der Norm sind, heißt dies noch lange nicht, dass es Dir gut gehen muss. Auch im Normbereich gibt es eine Spanne.
Zu fragen ist auch, ob Du mit zwei getrennten Präparaten T4 und T3 nicht besser klar kommst, da man damit feiner Dosieren kann. Lies Dir mal meine Krankengeschichte
durch.
Auf jedenfall ist die Suche nach einem guten Endokrinologen schon mal ein guter Anfang.
Viele Grüße
Harald

Catrin
Nutzer*In
foll.SD-Ca.1999

Antwort auf: Probleme nach Schilddrüsen OP

| Beitrags-ID: 262761

Hi,
wie schon geschrieben, ist der TSH-Wert in der Überfunktion niedrig ( oder gar Null) und in der Unterfunktion erhöht ( über 3,5). Die Symptome von Über- und Unterfunktion sind oft nicht ganz eindeutig, es kann auch in der Überfunktion zu klassischen Unterfunktionssymptomen wie Erschöpfung, depressive Verstimmung oder Gewichtszunahme kommen. Da ist wohl ein guter Endokrinologe auf jeden Fall wichtig. Ich bin in Köln in Behandlung, bei Dr. von Hülst-Schlabbrendorf und da bin ich sehr zufrieden. Du kannst da auch bestimmt nachfragen, ob so lange nach der OP noch eine TSH-Suppression nötig ist oder ob du ein anderes Präparat ausprobieren kannst. Mein Hausarzt hat empfohlen, die Tabletten mind. 45 min vor dem Frühstück zu nehmen und nicht gemeinsam mit anderen Präparaten (Calcium? Eisentabletten?).
Viele Grüße und gute Besserung,
CAtrin.

StefanFLeitungsteam NW Hypopara OP 1996, Follikuläres SD-CA, Hypopara, endokrinologisches Sonderexemplar

Antwort auf: Probleme nach Schilddrüsen OP

| Beitrags-ID: 262762

Hallo Volker,

leider stützen sich viele Ärzte nur auf die Blutwerte die ermittelt worden sind. Dann gibt es Tabellen in denen man nachlesen kann, was die richtigen Werte sind. Das spiegelt z.T. die Hilflosigkeit wieder, mit der die normalen Ärzte vor einer Schilddrüsenerkrankung stehen.
Nur wird dabei leider vergessen, das der Mensch keine Maschine ist, sondern ein idividuelles Lebewesen. Und da bracuht jeder seine persönliche Dosierung. In den allermeisten Fällen ist die auch die richtige wenn die Blutwerte stimmen.
Aber wenn Du Dich so mies fühlst, dann sind die Blutwerte nur im geringen Maße aussagefähig.
Wichtig ist das Du eine Dosierung bekommst, bei der Du Dich wohlfühlst. Das kann u.U. ein längerer Prozess werden, da die Wirkung des Hormons nicht schlagartig einsetzt, sondern über Wochen hinweg in kleinen Schritte angepasst und kontrolliert werden muss. Das solltest Du aber unter Beobachtung eines kompetenen Ärztes machen.

Viele Grüße

Stefan

Anonym
Gast

Gäste dürfen nur Anfragen stellen. Ratschläge, Erfahrungsberichte etc. von Gästen werden von den Moderatoren ohne Vorwarnung gelöscht.
Das Gast-Schreiberecht ist nur für Nutzer*innen gedacht, die sich nicht gleich registrieren möchten bzw. Probleme bei der Registrierung haben: Jetzt kostenlos registrieren als Forums-Nutzer*in

Deine Information:

Bist du ein Mensch? Dann klicke bitte auf OP-Schere.

Geburtstage

Ein*e Nutzer*in hat heute Geburtstag

In den nächsten Tagen haben 6 Nutzer*innen Geburtstag

Zur Zeit aktiv

Forum-Statistik

133.883 veröffentlichte Beiträge
28.872 veröffentlichte Themen
7.278 registrierte Nutzer*innen

Sie möchten uns finanziell unterstützen?
Bundesverband Schilddrüsenkrebs – Ohne Schilddrüse leben e.V.
GLS Gemeinschaftsbank eG|IBAN: DE52 4306 0967 4007 2148 00|BIC: GENODEM1GLS

Spenden mit einem Klick