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Schilddrüsenwachstum nach OP möglich?

Schilddrüsenwachstum nach OP möglich?

| Beitrags-ID: 234475

Hallo an alle,

ich wurde vor 10 Jahren an der SD operiert und habe seitdem nur noch kleine Reste. Ich nahm bis vor einigen Wochen L-Thyroxin, zuletzt 150 müg, und habe zu Armour Thyroid 1,5 grain gewechselt. Anfangs fühlte ich mich sehr wohl damit, nun zeige ich wieder alle Symptome einer Überfunktion. Kann es sein, dass die SD gewachsen ist und wieder selbständig Hormone bildet, oder handelt es sich eher um eine Autoimmungeschichte wie M. Basedow z. B. oder kann es etwas anderes sein? Mein TSH war vor vier Wochen schon bei 0,87 und der T4-Wert bei 14,1 (normal ist bis 11.0). Hat jemand von Euch Erfahrungen damit und einen Rat für mich?

LG, Lys

AlbaLeitungsteam SHG Magdeburg pap. SD-Ca., foll. Variante, pT2, 2002

Antwort auf: Schilddrüsenwachstum nach OP möglich?

| Beitrags-ID: 262720

Hallo Lys,
leider kann alles Mögliche sein: Du kannst MB haben, Deine SD kann wieder gewachsen sein und sogar Knoten gebildet haben und genausogut wäre es möglich, daß Du mit dem Armour überdosiert bist oder es auch einfach nicht verträgst. Dein T4-Wert deutet ja bereits auf ÜF hin. Warum wurdest Du denn damals eigentlich operiert?
Es wird Dir wohl nichts anderes übrig bleiben, als Deine Werte noch einmal checken zu lassen. Und bei Bestätigung der Überfunktion müßte geguckt werden, woher die nun kommt. Das kann aber nur der Arzt.
MfG Alba

Antwort auf: Schilddrüsenwachstum nach OP möglich?

| Beitrags-ID: 262721

Hallo Alba,
danke für die rasche Antwort! Ich wurde wegen dekompensierter autonomer Adenome operiert und die Antikörperuntersuchung brachte damals AK auf alle Arten von SD-Erkrankungen hervor. Ich scheine ein wahrer Hort zu sein für alles :-) Ja, ich weiss schon dass mir da nur eine komplette Diagnostik helfen kann. Was ich wissen wollte war, ob die SD wirklich wieder wachsen kann, das konnte ich nicht so recht glauben. Mit dem Armour Thyroid bin ich ganz zufrieden, nur die Dosis scheint nicht zu stimmen. Je weiter ich runterfahre damit, desto besser gehts mir. Momentan bin ich bei 1 grain (= ca. 60 müg). Eventuell muss ich ja ein reines T3-Präparat nehmen. Ich werde es beim Arzt checken lassen.
Nochmals danke und auch Dir weiterhin alles Gute!
LG, Lys

BeateMitglieder-Beirat SD-Krebs 2000 (pap. + foll.)

Antwort auf: Schilddrüsenwachstum nach OP möglich?

| Beitrags-ID: 262719

Hallo !

Ich denke mal, was dir die Überfunktionssymptome bereitet, ist die Tatsache, dass Armour Thyroid, das ja aus getrockneter natürlicher Schweine-SD hergestellt wird, nicht nur T4 beinhaltet (wie vorher dein synthetisches L-Thyroxin), sondern auch jede Menge andere SD-Hormone : T3, T2, T1 … die Schilddrüse stellt ja alle möglichen Substanzen her, deren Wirkung teilweise noch gar nicht ganz erforscht ist (aber zu irgend etwas werden alle diese Sachen schon gut sein) !

Aus englischsprachigen Foren habe ich schon öfters gehört (auch im deutschen Hashimoto-Forum), dass sich viele Patienten mit diesen natürlichen Hormonen besser substituiert fühlen (obwohl wohl die Dosierung manchmal ein bisschen mehr schwankt als bei den synthetischen Pillen).

Und da ja insbesondere T3 sehr viel aktiver wirkt als das T4, das du bisher genommen hast, ist es hier einfach zu einer kleinen Überreaktion gekommen – aber ich denke, wenn du jetzt ein bisschen reduziert hast und die Dosis ganz langsam hochfährst, und dabei immer auf dein Befinden achtest, wirst du sicher genau die richtige Menge herausfinden ! Wenn du eine Dosis gefunden hast, die dir einigermassen korrekt scheint (ich weiss nicht, wieviel T4 und T3 in deinem Präparat genau enthalten ist – aber wenn du vorher 150 µg reines T4 nahmst, sollten es jetzt sicher nicht weniger als 100 µg T4 sein, eher noch ein bisschen mehr ?), würde ich sie an deiner Stelle etwa 6 Wochen nehmen und dann eine Blutanalyse machen, um zu sehen, wie deine Werte sind.

Eine REINE T3-Substitution, von der du sprichst, wäre sicher nicht das richtige, sondern würde die Überfunktionssymptome noch verstärken, und ist auch (ausser in der Wartezeit vor einer RJT oder RJD) völlig unüblich – normalerweise beträgt das Verhältnis T4:T3 im Körper so ungegefähr 10:1 (bei einer funktionierenden SD), daher nehmen die meisten Patienten ja zur Substitution entweder reines T4 (wovon der Körper selbst einen kleinen Teil in T3 umwandelt), oder ein Kombipräparat mit T4 plus einem kleinen Anteil von T3.

Hier ein Link zu einer Diskussion im Schilddrüsenforum zum Thema Schweine-Thyroxin : http://www.schilddruesenforum.de/thread.asp?threadnr=2438

Liebe Grüsse und viel Erfolg !

Beate

PS : Wie bist du eigentlich auf die Idee für den Wechsel gekommen ? Ich glaube, dieses Präparat wird in Deutschland nur ziemlich selten verordnet (in Frankreich überhaupt nicht, in den angelsächsischen Ländern hingegen sehr oft) ?

Antwort auf: Schilddrüsenwachstum nach OP möglich?

| Beitrags-ID: 262722

Hallo Beate,

vielen Dank für die ausführliche Antwort. Deine letzte Frage will ich zuerst beantworten, ich bin über die Website www.hormonhilfen.de darauf gekommen und habe es meiner Ärztin vorgetragen, die mich dann unterstützt hat.

Ich denke, meine SD spinnt ein bisschen, weil ich auch noch natürliches Progesteron nehme wegen der vorhandenen Östrogendominanz. Unter P. werden die Zellen wieder in die Lage versetzt, SD-Hormon besser verwerten zu können. Und daher kommen wohl auch meine Überfunktionssymptome, da hast Du ganz recht, liebe Beate. Was die T4/T3-Konversion angeht, so glaube ich persönlich nicht an die gängige Schulmeinung. Ich hatte eine schwere Infektionskrankheit und gleichzeitig die Pille genommen. Beides sind gute Gründe für eine mangelhafte Konversion von T4 in T3. Warum weiss (noch) kein Mensch, es gibt einfach keine Untersuchungen darüber.

Dennoch werde ich im September den Termin beim Radiologen wahrnehmen und eine komplette Diagnostik machen lassen. Bis dahin werde ich das Armour Thyroid mal langsam hochfahren. Im Moment, d. h. seit etwa 4 Tagen, nehme ich gar nichts und fühle mich sehr wohl dabei.

Ich wünsche Dir alles Gute,

Liebe Grüsse,
Lys

Anonym
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