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Calcimagon auch Phophatbinder???

Desperate Silly
Pap. SD-C pT1(1,5 cm), NX MX G1-2, R0 Stadium I

Calcimagon auch Phophatbinder???

| Beitrags-ID: 244821

Hallo und guten Morgen,
heute bin ich im Internet – da ich nach verträglichen Medis gegen zu
hohen Phosphatgehalt im Blut suche – auf Calcimagon 500 gestoßen.
Dort steht in der Beschreibung, daß dieses Medikament auch gegen
zu hohes Phophat im Blut sei. Hat damit schon jemand Erfahrung –
denn wenn das so ist, könnte man ja zwei Fliegen mit einer Klappe
schlagen, sprich: Bei Calciummangel entsteht oft (wie bei mir leider)
ein zu hoher Phosphatwert im Blut, also nimmt man Calcium bzw.
Calcimagon 500 und deckt 1. seinen Calciumbedarf, 2. drückt das
Phosphat.
Ist meine Überlegung richtig?
Vielleicht kann mir jemand helfen.
Gruß Sylvia

Weberin
1994 Strumektomie, Hypopara, 2006 Mamma Ca

Antwort auf: Calcimagon auch Phophatbinder???

| Beitrags-ID: 316594

Hallo Sylvia,

Calcimagon enthält Calcium und Vitamin D3. Solche Kombinationspräparate werden für Hypopara nicht empfohlen, weil Calcium oft nach Bedarf -z. B. bei Kribbeln oder Krämpfen – zusätzlich eingenommen wird.
Vitamin D3 wird im Körper gespeichert und wirkt lange nach. Es dauert auch lange, bis man die Wirkung spürt.
Genauer kannst du das alles bei INSENSU nachlesen.
Der Endo erklärte mir, wenn Calcium steigt, sinkt Phosphat.
Leider haben viele Lebensmittel, die viel Calcium enthalten, auch viel Phosphat, deshalb die Empfehlung: nicht übermäßig viel Milchpodukte, kein Vollkornbrot auf Sauerteigbasis, viel grünes Gemüse.

Alles Gute

Brigitte

MartinaD
Nutzerin
papilläres SD-Karzinom, Hypopara, 2006 Thoraxop wg. Thymom u.a., Mann und Tochter ebenfalls ohne SD

Antwort auf: Calcimagon auch Phophatbinder???

| Beitrags-ID: 316595

Hallo Brigitte,

ich muss dich korrigieren: es gibt auch Calcimagon ohne D3.

Im Waschzettel steht in der Tat, dass es als Phosphatbinder eingesetzt werden kann. Was das jetzt für uns bedeutet, kann ich aber nicht sagen.

Liebe Grüße
Martina

Weberin
1994 Strumektomie, Hypopara, 2006 Mamma Ca

Antwort auf: Calcimagon auch Phophatbinder???

| Beitrags-ID: 316596

Hallo Martina,

danke, ich hatte nur über Calcimagon D3 gelesen.

Jetzt habe ich den Beipackzettel von meinen Calcium-CT 500 mg Kautabletten gelesen. Da steht: „Calciumsalze verhindern die Aufnahme von Phosphat durch Bildung von schwer löslichen Salzen.“

Ich nehme an, daß sich diese Vorgänge im Darm abspielen und die „schwer löslichen Salze“ gar nicht bis ins Blut kommen.

Liebe Grüße

Brigitte

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Calcimagon auch Phophatbinder???

| Beitrags-ID: 316597

Hallo Brigitte,

was in Vollkornprodukten die Calciumaufnahme behindern kann, ist nicht Phosphat sondern Phytin. Es gilt hier aber Vor- und Nachteile von Vollkornlebensmitteln insgesamt zu sehen und nicht nur diese eine Eigenschaft:
http://www.waswiressen.de/gesund/empfehlungen_1196.cfm

Aber gerade bei Brot mit Sauerteig ist nicht so viel Phytin enthalten. Deshalb verstehe ich Deine Tipps nicht.

Viele Grüße
Frauke

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Calcimagon auch Phophatbinder???

| Beitrags-ID: 316598

Hallo Sylvia,

es ist richtig, dass die Zufuhr von Calcium den Phosphatwert im Blut in einem gewissen Maße senken kann. Deshalb kann sich beim Hypopara tatsächlich der Phosphatwert schon dadurch normalisieren, dass genügend Calcium zugeführt wird.

Viele Grüße
Frauke

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Calcimagon auch Phophatbinder???

| Beitrags-ID: 316599

Hallo zusammen,

nach einem umfassenden Austausch von Literaturstellen zum Thema mit Brigitte ist der Stand der Erkenntnis in Sachen Vollkorn bei mir jetzt dieser:

Durch die enge Bindung von Phytinsäure an Phosphat in Vollkornprodukten sind beide darin nicht so problematisch wie man zunächst denken könnte.
http://www.bfr.bund.de/cm/238/verwendung_von_mineralstoffen_in_lebensmitteln_bfr_wissenschaft_4_2004.pdf
(Seite 116)
Bei Sauerteig-Einsatz für Vollkorbrot wird Phytinsäure allerdings zerlegt, Phosphat aber dadurch wohl frei.

Verzicht auf Sauerteig-Vollkornbrot macht für phosphatarme Kost dann also Sinn. Andere Vollkornprodukte braucht man aber nicht generell zu meiden.
http://www.ugb.de/dmlc/n/2/140888

Bei allen Lebensmitteln ist eben nicht nur ein einzelner Inhaltsstoff sondern die Abwägung der Vor- und Nachteile aller Inhaltsstoffe (Mengenverhältnis!) und Eigenschaften für die gesamte Beurteilung wichtig.

Tipps zu phosphatarmer Kost (dort für Nierenkranke) gibt es hier:

http://www.nierenbuch.de/4_leben_mit_nierenerkrankung/4143_phosphatarme_kost.htm

Hier wird auch noch mal die Ausgangsfrage beantwortet:
Calciumcarbonat (wie das in Calcimagon) ist ein Phosphatbinder:

http://www.nierenbuch.de/4_leben_mit_nierenerkrankung/810_phosphatbinder.htm

Viele Grüße
Frauke

Ingrid
Nutzer*In
Basedow, Hypopara nach OP 1997

Antwort auf: Calcimagon auch Phophatbinder???

| Beitrags-ID: 316600

Hallo Sylvia,

es ist richtig, dass die Zufuhr von Calcium den Phosphatwert im Blut in einem gewissen Maße senken kann. Deshalb kann sich beim Hypopara tatsächlich der Phosphatwert schon dadurch normalisieren, dass genügend Calcium zugeführt wird.

Viele Grüße
Frauke

Der Phosphatwert wird ja deshalb niedriger, weil sich Calcium und Phosphat miteinander verbinden.
Aber führt das nicht gerade zu den bei uns Hypoparas befürchteten Kalkablagerungen in Augen, Stammganglien usw.?

Vile Grüße
Ingrid

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Calcimagon auch Phophatbinder???

| Beitrags-ID: 316601

Hallo Ingrid,

diese Bindung von Phosphat durch Calcium geschieht im Darm! Es kommt dann also nicht (leider auch nicht für das Calcium) zur Aufnahme ins Blut, so das ein Teil des eingenommenen Calciums mit dem Phosphat ungenutzt ausgeschieden wird.

Die Bildung von Gewebe-Verkalkung geschieht erst, wenn Calcium und Phosphat im Blut sind und wenn dann bestimmte Mengenverhältnisse vorliegen, bestimmte pH-Werte gegeben sind und sonstige Bedingungen erfüllt werden. Andere Elektrolyte und Eiweiß-Stoffe spiele ebenfalls eine wichtige Rolle.

Wann und warum sich Calcium-Phosphat-Ablagerungen statt im Knochen irgendwo anders bilden, ist nämlich nicht nur eine Frage der Mengen an Calcium und Phosphat. Über die sonstigen Ursachen wird derzeit geforscht und zwar u.a. in Aachen:
http://www.biointerface.rwth-aachen.de/Web-Site/Publikationen_files/BiospektrumReview2004_1.pdf

Da man dort bislang nur an Dialyse-Patienten forscht (Gefahr verkalkter Herzkranzgefäße), habe ich angeregt, auch die paradoxen Verkalkungen in Augen und Basalganglien beim mit Calcium unterversorgten Hypopara-Patienten und die Weichteilverkalkungen durch zu viel Calcium im Blut beim übertherapierten Hypopara mal zu beforschen.

Man zeigte sich sehr interessiert, ist aber noch mit der anderen Studie zu beschäftigt. Mal sehen, wann da später was möglich ist. Wir bleiben dran!

Viele Grüße
Frauke

Anonym
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