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Calcium-Infusion

Calcium-Infusion

| Beitrags-ID: 248360

Hallo, ich bin neu hier und wollte gerne mal wissen, ob es hier jemanden gibt, der eine Hypocalcämie hat oder hatte und deshalb stationär eine Infusion bekommen hat.
Wie lange muss man da im Krankenhaus bleiben und wie wurde diese Infusion von euch vertragen,zwecks der Nebenwirkungen etc.?
Ich hatte 2002 ein follikuläres SD-Carzinom und seither ständig Calciummangel. Nehme jetzt aktuell 1500mg Calcium und vom 3.3.-12.3. 7 mal Dekristol 20000i.E. und dann seit gestern nur Calcitriol 0,5mg. Calciumwert war am 1.3.2012 1,9 gewesen und ständige Tetanien sind an der Tagesordnung. Seit 3 Tagen habe ich jetzt starke Kopfschmerzen und Schwindelanfälle. Daraufhin heute Vorstellung bei Endokrinologin und die sagte halt, wenn es nicht besser wird dann wäre eine stationäre Einweisung nötig, wo ich dann eine Calcium-Infusion bekommen soll.
Die soll aber fürs Herz nicht so gut sein und deshalb jetzt meine Frage…

Vielen Dank im Voraus für eure Antworten!

LG aus Sachsen dominiki

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Calcium-Infusion

| Beitrags-ID: 337534

Hallo Dominiki,

der Calciummangel kommt von Nebenschilddrüsenunterfunktion. Darüber solltest Du dich gründlich informieren, denn nur wenn man die Krankheit versteht, versteht man auch, wie die Medikamente funktionieren und richtig eingenommen werden.

Einen Überblick findest Du hier:
http://www.insensu.de/HypoparaFuerAerzte/

Sowohl zu wenig als auch zu viel Calcium im Blut ist gefährlich. Symptome von zu viel oder zu wenig Calciumim Blut und die anzustrebenden Blutwerte findest Du hier hier:
http://www.insensu.de/Notfallausweis/Notfallausweis.pdf

Eine Infusion (Calciumglukonat und nicht -chlorid!) muss langsam verabreicht werden, weil das sonst sehr auf den Kreislauf gehen kann. Die Wirkung der Infusion hält aber immer nur ein paar Stunden an. Dauert der Calciummangel länger, müssen immer ein Vitamin-D-Präparat und Calciumtabletten genommen werden.

Dekristol und Calcitriol wirken sehr unterschiedlich schnell auf den Calciumspiegel. Vergleiche einmal die Wirkdauer und Wirkzeiten auf dieser Tabelle:
http://www.insensu.de/HypoparaLinks/Vitamin-D-Praeparate.pdf

Nach deinem Einnahmeplan kann es jetzt also in zwei bis drei Tagen zu einem starken Anstieg des Calciumwertes kommen. Calcitriol wirkt schnell. Dekristol wirkt erst nach 4-6 Wochen. Dann steigt das Calcium möglicherweise noch mal. Also Vorsicht!

Der Calciumwert im Blut sollte deshalb jetzt so oft wie möglich und auch längerfristig geprüft werden, bis er stabil im gewünschten Bereich liegt (2,1-2,3 mmol/l).

Alles Gute wünscht
Frauke

Antwort auf: Calcium-Infusion

| Beitrags-ID: 337536

Hallo,

ich möchte zu Fraukes Ausführungen noch ergänzen:
Die Calcium-Infusion dauert lange (wie Frauke schon schrieb) und danach gibt es noch eine Flasche Ringer-Lactat zum „Nachspülen“.

Die muss nicht ganz so langsam laufen; wenn die aber vergessen, die Tropfgeschwindigkeit zu erhöhen, dauert die noch mal doppelt so lange (weil mehr drin ist in der „Pulle“). Am besten was zu lesen mitnehmen… ;)

Nebenwirkungen hatte ich keine. Ich hatte aber auch einen Calcium-Wert von 1,32, also ging es mir hinterher besser.

Viele Grüße,
Dieter

Nicht die Krankheit bestimmt dein Leben, sondern Du selbst!

Antwort auf: Calcium-Infusion

| Beitrags-ID: 337537

Hallo!
Also als erstes ich war stationär zur Calcium-Infusionsgabe gewesen.War vom 16.3.-20.3. im KH. Hab denen auch gesagt,dass ich ständig Kopf- und Nackenschmerzen hab. Werte bei Einlieferung 1,9.
Hab 5x 10% Calcium infundiert bekommen in jeweils 500 ml E153, dann sollte ich nochmal eine Infusion bekommen und da habe ich mich gewehrt und habe mehrmals um eine Blutkontrolle gebeten, welche sie dann gemacht haben, da lag der Wert schon bei 2,4. Okay hab dann keine weitere Infusion bekommen und Calcitriol und Dekristol,welches ich im KH wieder tgl. bekommen habe, wurde sofort abgesetzt. Ich musste aber aufgrund meiner immernoch andauernden Schwäche,Kraftlosigkeit und Kopf-und Nackenschmerzen einen Tag noch dableiben. Am Entlassungstag wurde mir gesagt, Kopfschmerzen behandelt der HA weiter, stellen Sie sich bitte morgen dort vor. Gesagt,getan. Der meinte MRT und Vorstellung Endokrinologin. Sie hat mich auch gleich zusätzlich zum Augenarzt überwiesen. Beide Termine am Freitag. Ich nehme jetzt nur noch Calciumacetat 3x 500mg tgl. und mein L-Thyroxin.

LG dominiki

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Calcium-Infusion

| Beitrags-ID: 337535

Hallo Dominiki,

das Krankenhaus war anscheinend auch etwas überfordert…
Für alle Fälle solltest Du zum Endokrinologen diese Tabelle mitnehmen und auch selbst genau studieren:
http://www.insensu.de/HypoparaLinks/Vitamin-D-Praeparate.pdf

Wenn kein Vitamin-D-Mangel mehr vorliegt, reicht Calcitriol zur Behandlung aus. Ob es ganz ohne geht, erscheint mir zweifelhaft. Calcitriol fängt 3-4 Tage nach Einnahme an zu wirken und hört spätestens eine Woche nach dem Absetzen auf zu wirken.

Dekristol wird bei Hypopara selten noch zur alleinigen Therapie gegeben, dann aber sehr hoch dosiert. Ansonsten wird es niedrig dosiert zur Behebung von Mangel an Vitamin D (in Form von 25-OH-D3) gegeben. Zur Therapie des Hypopara wird in der Regel nur ein Präparat (Calcitriol) und nicht beide gleichzeitig gegeben.

Ich hoffe nun, dass irgendwas noch lange genug wirkt, damit du es bis Freitag, bzw. bis zum Wirkungseintritt der dann verordneten Tabletten schaffst. Ansonsten mußt du nämlich mit einer erneuten Calciumlücke rechnen, da Calciumtabletten allein bei Nebenschilddrüsenunterfunktion in der Regel nicht ausreichen. Calciumacetat enthält außerdem nur etwa 125 mg Calcium pro 500 mg. Mit den somit 375 mg Calcium am Tag ist auch nicht viel gegen Calciummangel auszurichten. Da nimmt man normalerweise 500-1500 mg in Form von Calciumcarbonat, -citrat, oder -gluconat. Das Acetat ist ein Medikament für Nierenpatienten (siehe Beipackzettel).

Sprich deinen Hausarzt darauf an!

Viele Grüße
Frauke

Anonym
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