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Calcium sinkt, Phosphat steigt

dolores
seit OP 01/13 Hypopara, wg.Struma multinodosa autonomie OP,

Calcium sinkt, Phosphat steigt

| Beitrags-ID: 257524

Hallo Ihr,
ich benötige von Euch ein paar Ratschläge.
Nachdem ich letztes Jahr einigermaßen mein Kalzium im Griff hatte, hat es sich dieses Jahr verschlechtert bei fast gleichbleibender Medikation. Wobei richtig unbeschwert habe ich mich letztes Jahr nicht gefühlt. Nach jeder kurzen ungewohnter Anstregung 2-3 Tage Muskelkater und hin und wieder leichtes Kribbeln überwiegend im linken Fuss
Medikation:
3 x 0,25 mikrogr.Osteotriol täglich
1 x Euthyrox 100 täglich
1 x Vitagamma D3 2000ie täglich
3 x Magnesium Verla N Dragees täglich
3 x Vitamin B12 Ratiopharm 10mikrogr. Pro Woche
Calcium wird über Molkereiprodukte aufgenommen ca, 400 ml täglich, Keine Einnahme von Calciumtabletten oder -Brause

Blutentnahme 12/15 02/16 04/16 06/16 08/16 09/16 12/16
Calcium
(2,2-2,7 mmol/l) 2,28 2,26 2,29 2,19 2,24 2,18 2,23
Phosphat
(0,8-1,45mmol/l) 1,35 1,34 1,39 1,30 1,44 1,40 1,23
Kreatinin
(0,5-1,0 mg/dl) 0,99 0,39 0,98 0,96 0,97 0,87 0,99

Dieses Jahr sehr viel Stress auf der Arbeit und in andere Abteilung versetzt worden. Nur Stehen und Gehen im Lager den ganzen Tag (ca,15000 Schritte), Häufig Krämpfe in den Füssen und vermehrt Kribbelgefühle ( Auswirkungen vom Stress und Hitze?). Muskelkater bei jeder ungewohnter Anstrengung.
In letzter Zeit Temperaturen auf der Arbeit bei 27-34 °C.
Letztes Jahr zu 90 % am Tag sitzende Tätigkeit.

Blutwerte 2017 03/17 04/17 07/17(beim Nephrologe)
Ca(2,2-2,7) 2,11 2,10 2,14
Po4S(0,8-1,45) 1,52 1,52 1,58
Krea(0,5-1,0) 0,86 0,82 0,86
07/17 24h-Kalziumausscheidung im Urin physiologisch (was immer dieses Ärztelatein bedeutet)
Medikamentenverordnung vom Nephrologe
2 Wochen lang
4 x 0,25 mikrogr.Osteotriol täglich
danach 2 Wochen lang an 3 Tagen 3×0,25 Osteotriol und an 4 Tagen 4×0,25 Osteotriol täglich
Restliche Medis.
1 x Euthyrox 100 täglich
3 x Vitagamma D3 2000ie täglich pro Woche
3 x Magnesium Verla N Dragees täglich
3 x Vitamin B12 Ratiopharm 10mikrogr. pro Woche bis 04/2017 eingenommen
Calcium wird über Molkereiprodukte aufgenommen ca, 400 ml täglich. Keine zusätzliche Einnahme von Calciumtabletten oder -Brause.
Blutentnahme Hausarzt 08/16
Ca (2,2-2,7) 1,99
PO4S (0,8-1,45) 1,73
Krea (0,5-1,0) 0,91
Danach Telefonat mit Neprhologe: Er will den Calciumspiegel mit 4 x 0,25 Osteotriol täglich anheben. Erst bei meinem Hinweis, dass ich das Calcium über Milchprodukte aufnehme hat er mir Phospahtbinder Calcet 475 2 x täglich verschrieben und weiterhin keine zusätzlichen Calciumtabletten und Blutkontrolle erst wieder in 4-5 Wochen.
Ich würde gerne die Blutkontrolle schon in 2-2,5 Wochen machen um zu sehen ob die Medikamentation schon anschlägt und nochmals in 5 Wochen bevor ich ins Ausland in meinem Urlaub fliege. Oder ist dies zu früh mit der ersten Blutkontrolle ?

Vielen Dank für Eure Geduld beim Lesen und Antworten

Viele Grüße
Dolores

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Calcium sinkt, Phosphat steigt

| Beitrags-ID: 378527

Hallo Dolores,

Calcitriol (Wirkstoff im Osteotriol) erhöht leider nicht nur die Calcium- sondern auch die Phosphataufnahme. So könnte durch die erhöhte Osteotriol-Dosis der Phosphat-Anstieg verursacht sein.

Calciumaufnahme durch „Molkereiprodukte“ ist eine zweischneidige Angelegenheit. Viele Milchprodukte enthalten nicht nur Calcium, sondern auch viel Phosphat. Genau deshalb kommt man beim Hypopara ja oft nicht ohne Calcium in Tablettenform aus.

Da Calcium und Phosphat bei gleichzeitiger Aufnahme im Darm in gewissem Umfang unlösliche Verbindungen erzeugen, die ungenutzt mit dem Stuhl ausgeschieden werden, muss ein bestimmtes Mengenverhältnis zwischen Calcium und Phosphat erreicht werden, damit genug Calcium übrig bleibt.

Calcet ist nichts anderes als eine Calciumtablette, in der das Calcium als Calciumacetat vorliegt. Allerdings enhält Calciumacetat nur etwa 25 % ionisiertes Calcium, so dass die Tagesdosis mit zwei Tabletten zu 475 mg Calciumacetat bei cirka 240 mg Calcium liegen dürfte. (Bitte im Beipackzettel nachschauen, da müßte das auch stehen.)Das ist nicht besonders viel.

Am beste schaffst du dir mal eine Nährwerttabelle an und rechnest aus, wie das Calcium-Phosphat-Verhältnis bei deinen Milchprodukten aussieht. Womöglich solltest du hier zusätzlich Veränderungen vornehmen und generell auch sonstige Phosphat-haltige Lebensmittel meiden.

Auch im Netz findet man nützliche Tabellen wie z.B. diese:
http://www.gaertner-servatius.de/merkblaetter/calciumtabelle.php

Die Blutkontrolle dürfte schon nach einer Woche zeigen, wie sich die Dosisänderungen auswirken. Ich fürchte, die gewünschte Richtungssänderung kommt bei der derzeitigen Strategie nicht zustande. Nur wo auch genug Calcium und nicht zu viel Phosphat zugeführt wird, stimmt am Ende die Bilanz. Dazu braucht es wahrscheinlich nicht mehr Osteotriol, sondern mehr Calcium meiner Meinung nach.

Also lass Calcium und Phosphat bald wieder messen und sprich mit dem Arzt über die hier erläuterten Probleme, damit du noch vorm Urlaub die richtige Strategie für gute Werte entwickeln kannst.

Viele Grüße
Frauke

ElkeM
SD OP beidseitig (Februar 2012) mit versehentlicher Entfernung zweier Nebenschilddrüsen.

Antwort auf: Calcium sinkt, Phosphat steigt

| Beitrags-ID: 378528

Hallo Dolores,

Da ich auch meist einen zu hohen Phosphatwert habe, habe ich mich lange damit befasst.
Vorab: sind deine SD Hormonwerte in einem guten Bereich? Muskelprobleme, wie du sie beschreibst, kenne ich auch durch eine für mich nicht passende Hormonversorgung. Also auch da mal messen lassen.

Phosphate sind in, neben (von Frauke bereits angesprochen) Molkereiprodukten, oft auch in anderen Medikamenten- vor allem Magnesiumtabletten-, aber auch in Nahrungsergänzungmitteln versteckt. Also auch da mal die Beipackzettel studieren.

Vitamin D, das du neben dem Calcitriolprodukt täglich einnimmst, erhöht evtl auch den Phosphatwert. Ich bevorzuge, anstatt eine Über Monate oder gar Jahre gehende Vitamin d Substitution, eine stoßweise, dann aber hochdosierte Versorgung- gerade in der dunklen Jahreszeit, oder wenn ich kaum in die Sonne komme. Es sollten aber immer auch die Werte kontrolliert werden.
Und wenn man den Wert im guten Zielbereich hat, dann genügt es meist, sich mal jedem Tag eine halbe Std draussen in der Sonne aufzuhalten.

Grundsätzlich sollte es so sein, dass man nicht permanent auf Vitamintabletten angewiesen ist. Vielleicht müsste da mal geschaut werden, warum bei dir zb. der B12 Wert ständig zu niedrig ist. Vll könntest du da mit der Ernährung gegensteuern?

Wenn du täglich die gleichen Molkereiprodukte zu dir nimmst (Du schreibst 400ml täglich), dann ist es ja ein leichtes, mal nachzusehen, wie da das Kalzium- Phophat- Verhältnis aussieht.

Ich bevorzuge nach wie vor das Kalzium über Tabletten/Brause.
Kalziumacetat (das hatte ich auch vom Nephro, um dem Phophatwert runter zu bringen) hatte bei mir leider kaum Wirkung.

Stress und vor allem körperliche Anstrengung erhöht natürlich den Kalziumbedarf. Deshalb empfinde ich die tägliche KalziumEinnahme über Tabletten oder Brause vorteilhafter, denn man kann ganz individuell auf den dann womöglich täglich wechselnden Bedarf reagieren.

Und zum guten Schluss: Achte mal darauf, was du am Tag und vor allem am Abend vor der Blutabnahme isst/trinkst. Ich habe schon beobachtet, dass der Phosphatwert höher ist, wenn ich den Tag davor Phosphatreich gegessen und getrunken habe.

Viele Grüße
Elke

dolores
seit OP 01/13 Hypopara, wg.Struma multinodosa autonomie OP,

Antwort auf: Calcium sinkt, Phosphat steigt

| Beitrags-ID: 378529

Danke Frauke und Elke
für Eure Anregungen.
Nach meinem Bauchgefühl hätte ich lieber die letztjährige Dosierung von Osteotriol beibehalten und zusätzlich Calciumbrause (zb Bsp. Calcium Sandoz forte bis 500 mg, so wenig wie möglich) eingenommen.
Ich dachte mir, dass durch verstärkte körperlicher Belastung der Kalziumbedarf steigt.
Bei der Ernährung ist mir das Müsli aufgefallen ( Haferflocken haben doch viel Phosphat) das ich zusätzlich als Zwischenmahlzeit einnehme. Sollte doch wieder als Zwischenmahlzeit auf Karotten umsteigen.
Vitamin D hatte ich einen leichten Mangel der jetzt behoben ist und bin dabei es zu reduzieren.
Werde nächste Woche wieder Blut abnehmen lassen, um die Werte zu prüfen zu lassen (leider ist mein Hausarzt im Urlaub, gibt dann wieder Diskussionen mit der Vertretung).

Viele Grüße
Dolores

Anonym
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