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Hypoparathyreodismus?

Manu81
postoperativer Hypoparathyreodismus

Hypoparathyreodismus?

| Beitrags-ID: 250361

Dieses Thema ist eine Ankündigung für den folgenden Termin: Hypoparathyreodismus?.
Mit einem Klick auf den Terminnamen kommst du zum Termin im entsprechenden Gruppenkalender und kannst z.B. eine ICS-Datei herunterladen.

Hallo alle zusammen, :)

War aufgrund meines Hypoparathyreodismus beim Endokrinolgen in Oldenburg.
Habe zu dem Zeitpunkt L-Thyroxin 125 und Renatriol 0,5 ug eingenommen.Hatte aber trotzdem noch Krämpfe.( nur als ich beim Endo war, da gerade nicht)

Mein Bericht vom Endokrinologen:

Klinisch: SD nicht tastbar
Sonogr.:kaum Restgewebe darstellbar
Volumetrie: re.SD-lappen 1,0 ml li.SD-lappen 1,0 ml
TSH: 0,81uU/ml(0.40-4.0)
Ft3: 3.04pg/ml (1.8-4.6)
Ft4: 1.45 ng/dl (0.6-2.0)
antiTPO-AK 39.4 U/ml ( kleiner 100)
Calcitonin 2 pg/ml ( kleiner 12)

Knochenstoffwechseldaten:
Calcium i.S. 2.13 mmol/l (1.9-2.7)
Phophat 1.07 mmol/l ( 0.8-1.62)
PTH intakt 10.1 pg/ml 10-60
Knochen AP 7.3 U/l (10-30)
Alk.Phophatase 67.8 U/l ( kleiner 128)
TRAP5b 4.31 (1.5-4.0)
Deoxypyridin 3.21 nm/mol Kr (kleiner 8)
Calciurie 2.88 ( 2.5-7.0)
Phosphaturie 9.35 ( 15-40)
25 OH Vit D3 32.4 ng/ml (20)
Osteocalcin 3.19 ng/ml ( 5.0-30)

Osteosonographie
T-Score -1,17 Z-Score -1,14 Knochenprpilindex/UBPI: 0.73
mittlere Ultraschallgeshwindigkeit gemessen über den Phalangen: 2042 m/s
Beurteilung: keine Osteopenie

Zus.Beurteilung(habe das wichtigste rausgeschrieben)
korrekte SDhormonsubstitution, unter Gabe von Renatriol zeigt sich ein nachweisbares intaktes Parathormon, so dass wahrscheinlich kein persistierender Hypoparathyreodismus besteht, wurde wiederholt niedriger Calciumspiegel gemessen, Umstellung auf eins alpha Ksp. 1 ug, nochmals testen ob Behandlung überhaupt erforderlich ist.
Therapievorschlag:
Entweder Beeneden von Renatriol u.kurzfristige Kontrollen von Calcium u.Phospat, alternativ Umstellung auf Eins alpha Tropfen und allmähliche Reduktion, so dass die Therapie wieder abgesetzt werden kann.

Nachdem ich beim Endo war, habe ich meine Tabl.auf Eins alpha 1 ug umgestellt..nehme jetzt Tropfen und reduziere die Tropfen alle 2 Tage.Soll nach Absetzen der Tropfen 1 Tag warten und dann noch einmal Blut kontrollieren lassen.
Habe momentan kaum Krämpfe, aber habe ihrgendwie kein richtiges Fingergefühl.
Weiß echt nicht mehr was ich machen soll.
Mein Hausarzt macht momentan noch das was ich sage, aber wahrscheinlich, weil er sich selbst nicht richtig auskennt.
Möchte einfach, dass ich richtig eingestellt bin….bin mir einfach nicht mehr sicher, woher meine Krämpfe kommen..früher war es mit Pfötchenstellung, Panikattacken etc…heute sind es Krämpfe in den Fingern…Kribbeln..Krämpfe im Fuß
Was soll ich machen? :(
Wäre total froh, wenn mir einer von euch weiterhelfen könnte :)

GLG

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Hypoparathyreodismus?

| Beitrags-ID: 347061

Hallo Manu,

prinzipiell ist so ein Ausschleich-Versuch OK, wenn ich auch das Tempo ziemlich heftig finde. Zunächst einmal hätte man aber kontrollieren sollen, ob eine Woche nach der Umstellung alles beim alten bleibt. Das Renatriol ist nämlich erst nach etwa einer Woche ganz weg und das Alphacalcidol wirkt erst nach einer Woche richtig. Die Wirkstoffe sind verschieden und mengenmäßig oft nicht ganz 1 zu 1 ersetzbar.

Wenn man die Dosis reduziert, macht sich die abnehmende Wirkung erst nach ein paar Tagen bemerkbar. Deshalb hätte ich besser gefunden, die Dosisreduktion langsamer und mit mindestens wöchentlicher Kontrolle des Calciumwertes durchzuführen. Einen Tag nach dem kompletten Absetzen zu messen halte ich für wenig aussagekräftig, da frühstens nach einer Woche die Wirkung wirklich abgeklungen ist.

Und schließlich: Die Tatsache, dass das PTH sich am unteren Rand der Norm befindet, obwohl der Calciumwert so niedrig ist, spricht meines Erachtens nicht unbedingt für eine vollständige Erholung der Nebenschilddrüsenfunktion. Ein niedriges Calcium führt normalerweise zu einem starken Anstieg des PTH.

Gleichwohl kann sich die Nebenschilddrüsenfunktion natürlich durch die derzeitige „Herausforderung“ (vermutlich) sinkender Calciumwerte verbessern. Allerdings solltest Du weder starke Beschwerden auf Dauer „aushalten“ müssen (ein tetanischer Anfall ist nicht ungefährlich) noch über die Entwicklung des Calciumwertes im Verlauf der Dinge völlig im Unklaren gelassen werden.

Den Calciumwert kann auch der Hausarzt messen (immer morgens nüchtern!) und darum solltest Du ihn im Zweifelsfall immer bitten. Vor allem aber sollte auch 7-10 Tage nach dem kompletten Absetzen noch mal gemessen werden. (Siehe auch Beipackzettel!)

Bring den Ärzten diese Tabelle mit, wenn sie das nicht einsehen:
http://www.insensu.de/HypoparaLinks/Vitamin-D-Praeparate.pdf

Alles Gute und viel Erfolg wünscht dir
Frauke

Manu81
postoperativer Hypoparathyreodismus

Antwort auf: Hypoparathyreodismus?

| Beitrags-ID: 347062

Liebe Frauke,

danke für deine Antwort…endlich mal jemand, der sich richtig auskennt.Habe mich sehr über deine schnelle Antwort gefreut. :)
Beim Hausarzt wird man ja oft einfach abgestempelt. :(
Werde meinem Hausarzt die Tabelle auf jeden Fall zeigen.
Kannst du mir sagen, woher man weiß, welches Medikament für einen das Richtige ist ?
Die Nebenwirkungen sind ja nicht gerade harmlos…habe da immer Bedenken.Verstehe auch nicht warum ich erst Renatriol 0.5 ug nehmen mußte und dann plötzlich eins alpha 1 ug…ist doch die doppelte Dosis.
Habe eine ganze Zeit lang auch Renatriol 0.5 ug eingenommen u.3 mal täglich Vigantoletten 1000.Habe mich damit besser gefühlt…der Internist wollte aber dann das ich die Vigantoletten absetze (muß nochmal die Blutwerte dazu raussuchen) Ich meine Calcium war zu dem Zeitpkt.zu hoch.Ich hoffe einfach, dass ich endlich richtig eingestellt werde…ist einfach schrecklich..Krämpfe..Stimmungsschwankungen etc.

GLG und vielen vielen Dank

GLG Manu

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Hypoparathyreodismus?

| Beitrags-ID: 347063

Hallo Manu,

Welche Nebenwirkungen hattest du denn? Hypercalciämie ist ja keine Nebenwirkung, sondern eine Überdosierungsfolge. Als du unter doppelter Medikation zu viel Calcium hattest, hätte man lieber das Renatriol als die Vigantoletten runterfahren sollen. Wenn natives Vitamin D (Vigantoletten) solche Wirkung hat, weist das darauf hin, dass PTH produziert wird. Ohne PTH wird 25-OH-D3 nämlich nicht in die Wirkform Calcitriol (Wirkstoff im Renatriol) umgewandelt. Ein guter Vitamin-D-Spiegel hilft also, Tabletten mit Calcitriol einzusparen, wenn die Nebenschilddrüsen noch ausreichend funktionieren.

Bei Unverträglichkeit von Calcitriol-Tabletten handelt es sich meist um Allergien oder Empfindlichkeiten auf das Trägeröl (Calcitriol ist nicht wasserlöslich), auf Konservierungs- oder Farbstoffe. Eins Alpha enthält meines Wissens nicht die Konservierungsmittel BHA und BHT wie fast alle anderen Calcitriol- und Alphacalcidolpräparate. (Aktuellen Stand im Beipackzettel nachlesen!)

Dass man von Alphacalcidol oft etwas mehr braucht, als beim Calcitriol ist bekannt. Da es dazu keine genauen Daten aus Studien gibt, ist das in der Tabelle nicht so vermerkt, zumal es sich ohnehin immer nur um Durchschnittswerte handelt. Wie jeder einzelne Mensch die Sachen verstoffwechselt, kann durchaus unterschiedlich sein. Die Ernährungsgewohnheiten spielen hier ebenso eine Rolle wie der Spiegel an 25-OH-D3. Man bekommt es nur durch Ausprobieren und Messen heraus. Entscheiden ist immer der morgens nüchtern gemessene Calciumwert, der zwischen 2,1 und 2,3 mmol/l liegen sollte.

Wenn der Calciumwert im Blut (mit Medikamenten) stimmt, sollte man zur Sicherheit noch mal die Calciumausscheidung im Urin kontrollieren, die vor allem bei höheren Calciumwerten auch zu hoch sein kann was auf Dauern schädlich für die Nieren ist.

Wenn der Calciumwert ist, wo er sein soll, und trotzdem Beschwerden auftreten, hilft manchmal Magnesium.

So lange du den Calciumwert nur mit Medikamten in den gewünschten Bereich kriegst, solltest du den (vom Hausarzt gestempelten) InSeNSU-Notfallausweis bei dir haben, da mit du in Notfällen ernst genommen und nicht nur als hyperventilierend durch Stress (unzureichend) behandelt wirst:
http://www.insensu.de/Notfallausweis/

Alles Gute wünscht
Frauke

Manu81
postoperativer Hypoparathyreodismus

Antwort auf: Hypoparathyreodismus?

| Beitrags-ID: 347060

Hallo Frauke,
danke für deine Antwort. :)
ich meinte die Nebenwirkungen ohne Calcium Medikamente…da hatte ich extremste Stimmungsschwankungen, Krämpfe…
War heute morgen zum Blut abnehmen, weil ich immer weniger Fingergefühl habe u.die Krämpfe wieder anfangen.
Ganz schön blöd…wenn die einen dann nicht verstehen. :(
Bin gespannt…wie die Werte ausfallen.Würde am Liebsten wieder auf Renatriol und Vigantoletten umsteigen.

GLG Manu

Manu81
postoperativer Hypoparathyreodismus

Antwort auf: Hypoparathyreodismus?

| Beitrags-ID: 347059

Liebe Frauke,

habe jetzt meine neuen Normwerte bekommen Ca 2.23, Phosphat 4.3, Parathormon 2.0, laut deren Normwerte alles im Normbereich.
Verstehe ich nur nicht, habe trotzdem noch Krämpfe, komme mir allmählich vor wie ein Simulant 😥

glg

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Hypoparathyreodismus?

| Beitrags-ID: 347058

Hallo Manu,

wenn die Werte morgens nüchtern gemessen waren, ist Calciummangel als Ursache der Krämpfe wirklich unwahrscheinlich. Außer vielleicht, das Verhältnis zwischen freiem (ionisiertem) Calcium und gebundenem Calcium im Blut stimmt nicht. Das Messergebnis für Gesamtcalcium zeigt das nicht an.
Man muss dann entweder direkt ionisiertes Calcium messen (können meist nur Dialyse-Ärzte und Kliniken) oder das Eiweiß Albumin im Blut und anschließend Gesamtcalcium und Eiweiß in eine entsprechende Umrechnungsformel einsetzen.
siehe
http://www.labor-limbach.de/Calcium-Korrektur.322.0.html

Grund für ein erniedrigtes ionisiertes Calcium bei normalem Gesamtcalcium ist meist ein veränderter Säuregehalt des Blutes. Je weniger sauer das Blut ist, desto geringer ist der ionisierte und desto höher der gebundene Calciumanteil im Blut. Man nennt den erniedrigten Säuregehalt Alkalose.

Ein häufiger Grund für eine (in diesem Fall respiratorische) Alkalose ist unbewußte Stress-Atmung, bei der mehr ein- als ausgeatmet wird. Man nennt das Hyperventilation und die Folge Hyperventilationstetanie. Das ist (bei normalem Gasamtcalcium) nur ein vorübergehender Zustand, der sich bei Normalisierung der Atmung ebenfalls normalisiert.
Da wäre die Gegenmaßnahme also nicht mehr Calcium zu nehmen, sondern (durch Ablenkung, Entspannung oder notfalls z.B. Baldrian) ein Abklingen des Stresses und damit der Hyperventilation zu erreichen. Man kann auch in die hohlen Hände oder eine Tüte atmen, was man aber unter Anleitung eines Arztes oder Therapeuten zunächst üben sollte.

Wenn auch das ionisierte Calcium im Normbereich ist, gibt es noch ein paar andere mögliche Ursachen für Kribbeln und Krampneigung, vor allem andere Elektrolyt-Störungen, wie etwa Magnesiummangel. Wie die Elektrolyte zusammenspielen ist sehr gut hier erklärt:
http://www.bastian-werk.de/fachkreise/zentramin/pharmakologie/physiologie.htm

Elektrolyte messen kann jeder Hausarzt.

Schließlich können noch andere Ursachen Schuld an den Symptomen sein, die hier erläutert werden:
http://www.apotheken-umschau.de/kribbeln-taubheitsgefuehle

Neurologische Störungen durch die Überstreckung der Halswirbelsäule bei der Schilddrüsen-OP und Vitamin B 12-Mangel kommen in unserem Fall häufiger vor.

So lange du Beschwerden hast, sollte dies alles also geprüft und ggf behoben werden. Du bist kein Simulant sondern nur durch etwas verunsichert, dass du nicht verstanden hast, nun aber hoffentlich verstehen und dann auch klären kannst.

Viele Erfolg dabei wünscht dir
Frauke

Manu81
postoperativer Hypoparathyreodismus

Antwort auf: Hypoparathyreodismus?

| Beitrags-ID: 347064

Danke Frauke, du hilfst mir wirklich weiter….glg :D

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