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Mehr Calcium in Stresssituationen

Ramona
Nutzer*In
schilddrüsen OP 11/2009, kein Krebs, kleiner Rest vorhanden

Mehr Calcium in Stresssituationen

| Beitrags-ID: 249098

Hallo Ihr Lieben,

ich habe einen Calciumwert von 2,19 (2,15-2,65) und mein 25-OH-Vit.D liegt bei 36 (>10). Ich denke, die Werte sind soweit in Ordnung. Soweit komme ich auch an ruhigen Tagen mit mein Calcium aus. Aber wenn es mal etwas stressiger wird, geht bei mir fast gar nichts mehr. Angst und Panik steigt in mir auf, der Kopf geht richtig zu und ich bin völlig überfordert. Mein TSH liegt momentan bei 2,6 (0,3-4,0). Die freien Werte liegen mittig. Ich denke also, von der Schilddrüse selbst können die Symptome nicht kommen und ich hab auch keinerlei anderer UF-Symptome, eher ÜF-Symptome.
Kann ich in Stresssituationen einfach mehr Calcium einnehmen und habe ich dann Hoffnung, dass diese Unruhe bzw. Panikzustände nicht auftreten. Was habt Ihr da für Erfahrungen?
LG
Ramona

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Mehr Calcium in Stresssituationen

| Beitrags-ID: 341202

Hallo Ramona,

mit einem niedrigen Calciumwert hat man natürlich weniger „Reserven“, was sich z.B. bei Hyperventilation im Stress sehr schnell bemerkbar machen kann. Aber mehr Calcium gegen Stress halte ich für keine gute Dauerlösung. Wie viel Calcium nimmst du normalerweise? Auf über 2000 mg sollte man nicht häufiger kommen. Wenn man in jeder stressigen Situation zum Calcium greift, mag das mal helfen, mal vielleicht auch als Plazebo wirken, für die Nieren ist das auf Dauer aber (je nach Menge) nicht ganz ungefährlich.

Ich habe gute Erfahrung mit Autogenem Training und Atemarbeit gemacht. Anderen hilft vielleicht Jakobsche Muskelentspannung. Im Notfall nehme ich auch mal eine Baldrian Tablette. Wichtig scheint mir, dass man sich nicht hochschaukelt: mehr Stress – mehr Angst – mehr Symptome – noch mehr Angst – noch mehr Symptome usw. Manchmal hilft einfach Ablenkung.

Wenn der Calciumwert von 2,19 morgens nüchtern gemessen ist, müßtest du damit eigentlich auch die normalen Tagesschwankungen im Bedarf überstehen. Wenn es kein nüchtern gemessener Wert ist, könnte es allerdings sein, das du etwas niedrig eingestellt bist und die Angst dann erstes Symptom deutlicher Unterversorgung ist.

Im Laufe des weiblichen Zyklus kann es übrigens einmal monatlich zu deutlichem Mehrbedarf kommen. Da muss jeder seine individuellen Erfahrungswerte für die Calciumdosis finden.

Veränderungen beim Vitamin-D-Präparat sollten aber nur in Absprache mit dem Arzt vorgenommen werden.

Viele Grüße
Frauke

Ramona
Nutzer*In
schilddrüsen OP 11/2009, kein Krebs, kleiner Rest vorhanden

Antwort auf: Mehr Calcium in Stresssituationen

| Beitrags-ID: 341203

Hallo Frauke,

lieben Dank für Deine Antwort. Ich nehme momentan 4 x Calcium Sandoz D Kautabletten und zum Abend noch 300 mg Calcium extra. Ich weiß, dass das ganz schön viel ist, aber so komme ich wenigstens auf ca. 6 Stunden Schlaf.
Dazu trinke ich noch calciumreiches Wasser und auch Frischkäse etc.
Progressive Muskelrelaxation mache ich jeden Tag und auch ein paar Gymnastikübungen. Am schlimmsten ist die innere Unruhe in Stresssituationen und die entsprechenden Angstzustände.
Ich fahre nächstes Wochenende an die Ostsee und habe jetzt schon Angst vor der Autofahrt. Bei schnellen Autofahrten überkommt mich immer die Panik. Eine Therapie habe ich jetzt auch schon begonnen. Irgendwie habe ich immer Angst, wenn ich zuweit von zu Hause weg bin, dass ich eine Tetanie bekommen könnte, obwohl ich noch nie eine hatte. Ich glaube, ich beschäftige mich zu viel mit dem Thema. Irgendwie habe ich auch meine Halswirbelsäule in Verdacht, denn wenn die Probleme macht (ist leicht instabil), dann sind auch die Symptome stärker.
LG
Ramona

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Mehr Calcium in Stresssituationen

| Beitrags-ID: 341204

Hallo Ramona,

Wann wurde der Calciumwert von 2,19 gemessen? Nüchtern?

Nimmst du kein weiteres Vitamin D-Präparat, wie Rocaltrol oder A.T.10? Das braucht man bei Hypopara zur Steigerung der Calciumaufnahme in aller Regel. Vitamin D in Kombi-Tabletten reicht nicht aus. Wenn die Calciumaufnahme nicht genug gefördert wird, wird von dem vielen Calcium aus Tabletten und Nahrung sehr viel ungenutzt wieder ausgeschieden.

Wenn 2000 mg Calcium täglich (verteilt auf 4 Portionene!) als Tablette nicht reichen, um das Calcium über 2,1 zu halten, sollte man lieber Rocaltrol oder ähnliches dazu nehmen und weniger Calcium. Zu viel Calcium auf einmal führt zu erhöhter Ausscheidung im Urin und belastet die Nieren bis hin zur Steinbildung. Lass demnächst mal Calcium im 24-Stunden-Urin und den Kreatinin-Wert im Blut (Nierenfunktion) messen zu Sicherheit.

Eine richtige Tetanie kriegen die meisten Patienten wohl erst unter 1,8, obwohl das natürlich individuell verschieden ist und auch davon abhängt, wie schnell der Calciumspiegel absinkt. Die Gefahr einer Tetanie dürfte auch in deinem Fall eher gering sein, wenn du dir nicht gerade einen Magen-Darm-Virus einfängst. Und selbst dann könntes du rechtzeitig reagieren, indem du dich in eine Klinik begiebst, die dir notfalls Calcium per Tropf verabreichen kann.

Du hast wahrscheinlich Recht mit deiner Vermutung, dass du etwas zu stark auf dies Problem fixiert bist. Das wird besser, wenn du erfahren hast, dass du auch Belastungssituationen überstanden hast, ohne dass es wirklich kritisch wurde. Diese Erfahrung wirst du aber nicht machen, wenn du weiterhin bei allen Herausforderungen schnell noch mehr Calcium nimmst. Damit programmierst du dich auf dieses Verhalten, obwohl es sicher oft gar nicht sinnvoll (und für die Nieren auf Dauer gefährlich) ist.

Aber es geht vielen Hypoparas zu Anfang so. Mit den Jahren sammelt man Erfahrung und dann geht man viel entspannter damit um. Nimm den Notfallausweis mit in den Urlaub und eine kleine „Notration“ Calcium in die Handtasche und dann genieß den Urlaub. Du bist ja auch auf der Autobahn nie weit von Städten, Dörfern und Ärzten/Kliniken entfernt. Ich kenne Patienten, die sich durchaus ins Ausland und sogar bis nach Indien getraut haben, und alles gut überstanden. Bei sehr viel Sonne (z.B. Camping-Urlaub) muss man sogar manchmal aufpassen, dass der Calciumwert nicht zu hoch wird.

Viele Grüße
Frauke

Ramona
Nutzer*In
schilddrüsen OP 11/2009, kein Krebs, kleiner Rest vorhanden

Antwort auf: Mehr Calcium in Stresssituationen

| Beitrags-ID: 341205

Hallo Frauke,

ich weiß sehr wohl, dass meine Einstellung mit Calcium wahrscheinlich noch nicht so toll ist, aber meinen Arzt konnte ich bisher noch nicht davon überzeugen. Allerdings habe ich mich jetzt zu einem Endokrinologen überweisen lassen. Mein Hausarzt ist zwar auch Endo, aber so ein bisschen bezweifele ich da sein Wissen. Die meisten Informationen habe ich hier aus dem Forum. Ich glaube, mein Arzt ist eher auf dem Gebiet Diabetes zu Hause.
Ich habe bisher noch kein anderes Vit. D-Präperat bekommen. Es ist bei mir auch ziemlich schwierig, da ich eine Histaminintoleranz habe und deshalb viele Präperate gar nicht vertrage wegen der enthaltenen Öle bzw. anderer Zusatzstoffe. Ich habe aber jetzt am 11.8.11 den Termin beim Endokrinologen und hoffe, dass der mir jetzt helfen kann.
Vielen Dank für Deine Informationen. Ich bin immer froh, hier über das Forum einige Informationen zu bekommen. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt und auch ich hoffe, als Hypopara irgendwann ein erträgliches Leben führen zu können.
LG
Ramona

Anonym
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