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Verschreibungsfähige Calcium Kautabletten gesucht

MartinaD
Nutzerin
papilläres SD-Karzinom, Hypopara, 2006 Thoraxop wg. Thymom u.a., Mann und Tochter ebenfalls ohne SD

Verschreibungsfähige Calcium Kautabletten gesucht

| Beitrags-ID: 250983

Hallo ihr Lieben,

ich wollte eben in der Apotheke meine Kautabletten der Firma Calci-Gry abholen. Leider gibt es die Firma nicht mehr.
Ich hatte zunächst Calcimagon, mit denen ich sehr gut zurecht kam. Die waren dann leider nicht mehr verschreibungsfähig. Ich bin dann auf Calcium der Firma c’t umgestiegen, aber der angeblich schokoladige Geschmack ruft einen Brechreiz bei mir hervor. Zum Glück hat mein engagierter Apotheker dann Calci-Gry für mich aufgetrieben, die auch eher fruchtig schmecken. Jetzt gibt es die auch nicht mehr und die einzigen Kautabletten ohne Vitamin D sind die ekelerregenden der Firma c’t.
Brausetabletten vertrage ich nicht.
Wären Tabletten zum Schlucken eine Alternative?
Danke für eure Meinungen

Martina


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Ina M.
SD.OP 2002 Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Verschreibungsfähige Calcium Kautabletten gesucht

| Beitrags-ID: 349592

Liebe Martina,

auf meine Calciumbrause von Hexal verzichte ich sehr ungern, aber sollte ein Magen/Darm Problem im Anmarsch sein steige ich auf Filmtabletten um, weil die Brause dann natürlich überhaupt nicht ankommt 😉

Kautabletten sind mir ein Graus..brrrrr

Hab leider keine Packung mehr zuhause, aber ich meine sie hießen Calcium Filmtabletten Verla 600(hab ich in dieser Phase super gut vertragen)…ich kaufe sie mir dann selbst(ist ja gottseidank nicht so oft!!), deswegen weiß ich nicht ob sie verschreibungspflichtig sind(die von Dura sind nicht verschreibungspflichtig..das weiß ich)

Echt gemein…da nimmt man jahrelang zufrieden sein Zeugs und dann werden sie einfach rausgenommen 😥

wünsche dir schnell ein neues gutverträgliches Calcium

lieben Gruß Ina :flower:

Antwort auf: Verschreibungsfähige Calcium Kautabletten gesucht

| Beitrags-ID: 349593

Hallo Martina,

die Firma GRY gibt es nicht mehr? Na, da bin ja mal gespannt, was mir meine Ärztin dann für ein Caltriol Präparat aufschreibt.

Andere Kautabletten als die genannten sind mir auch nicht bekannt – zumindest nicht ohne D3.

Die von Ina angesprochenen Calcium Verla 600 sind verschreibungsfähig. Die nehme ich auch, seit Calcimagon nicht mehr auf Kasse zu haben ist. Mit nem Schluck Wasser nehmen, ist fast so gut wie die Kautabletten und ich vertrage sie auch gut.

Viele Grüße,
Dieter

Nicht die Krankheit bestimmt dein Leben, sondern Du selbst!

Jutta1
Nutzer*In
Papilläres Schilddrüsenkarzinom 1996

Antwort auf: Verschreibungsfähige Calcium Kautabletten gesucht

| Beitrags-ID: 349594

Hallo zusammen,

ich schwöre auf „Frubiase Calzium Forte 500“. Das ist ein Calzium Präparat in Ampullen mit Vitamin D3, verschreibungspflichtig wegen des Vitamin D3. (Ohne Vitamin D3 ist es frei verkäuflich, nutzt mir aber nichts.)

Leider dürfen die Ärzte es heute nicht mehr verordnen, im Sinne von – die Krankenkassen zahlen es nicht mehr. Selbst wenn 2 Nebenschilddrüsen fehlen,wie bei mir. Die Krankenkassenbestimmungen lauten sinngemäß: Calzium Kombipräparate dürfen erst verordnet werden, wenn eine Osteoporose durch einen Knochenbruch nachgewiesen ist. Bei fehlenden Nebenschilddrüsen darf unter Umständen ein reines Ca- Präparat verordnet werden.

Dumm und haarscharf am Thema vorbei, aber nicht zu ändern. Das ist die letzte Bestimmung (so viel ich weiß), die jetzt seit (ich glaube) 2008 gilt, und seither nicht noch einmal überarbeitet worden ist. Vorher war das anders.

Ich lasse mir also das „Frubiase Calzium Forte 500“ seit ein paar Jahren auf Privatrezept verschreiben. Ist nicht billig. Aber weil ich davon nicht jeden Tag eine Ampulle brauche, reichen 100 Ampullen etwa ein halbes bis dreiviertel Jahr. Und damit kann ich leben.

Es wirkt prompt und schmeckt dazu noch gut. Was will man mehr…. :D

Jutta

MartinaD
Nutzerin
papilläres SD-Karzinom, Hypopara, 2006 Thoraxop wg. Thymom u.a., Mann und Tochter ebenfalls ohne SD

Antwort auf: Verschreibungsfähige Calcium Kautabletten gesucht

| Beitrags-ID: 349595

Hallo,

mein Problem ist eben, dass ich neben dem Rocaltrol kein Vitamin D zusammen mit Calcium einnehmen möchte, um die endlich erreichte Einstellung nicht zu irritieren.
Präparate Calcium zusammen mit Vitamin D gibt es wohl massenhaft, aber eben kein verschreibungsfähiges reines Calcium mit passablem Geschmack.
Ich hab mir die Ekelpackung jetzt besorgt und schaue mal, wie ich klarkomme. Wenn das nicht geht, muss ich ein anderes Präparat eben selbst bezahlen.
Oder im Nachhinein den Arzt verklagen………..Späßchen gemacht.
Danke euch.

Martina


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InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Verschreibungsfähige Calcium Kautabletten gesucht

| Beitrags-ID: 349596

Hallo Jutta,

ist dir bekannt, dass eine Ampulle nur ca 90,2 mg Calcium enthält? 500 mg Calciumgluconat enthalten genau diese Menge reines Calcium (Ionen). Das mit dem „500“ bezieht sich wohl eher auf die Internationalen Einheiten Vitamin D. Dies liegt als Ergocalciferol darin vor (Vitamin D2, pflanzliche Form).

Eine Verschreibungspflicht besteht hier nur, weil mit der angegebenen Tagesdosis 3X2 täglich mehr als 1000 I.E. Vitamin D zugeführt werden. Hohe Dosen Vitamin D sind verschreibungspflichtig, während man Tabletten mit 500-1000 I.E. ohne Rezept kaufen kann.

Im Apothekencomputer (meines netten Apothekers hier in Schiffdorf 😉 ) ist keine Verordnungsvorgabe. Es steht da also nicht, für welche Patienten oder Indikationen man es nehmen darf – was mein Apotheker sehr verwunderlich fand. Dadurch kann es auf Rezept an jeden Patienten verkauft werden.

Im Anhang der OTC-Liste steht aber ausdrücklich, dass Vit D-Calcium-Kombinationen nur bei Osteoporose verschreibungsfähig sind. Bei Hypopara kann nur Calcium als Monopräparat verschrieben werden. Die Kasse kann sich also weigern, einem Hypopara dieses Medikament zu zahlen, auch wenn der Arzt es verschreibt.

Für Hypoparas hat es außer dem niedrigen Calciumgehalt (wenn auch in sehr gut verwertbarer Verbindung) und hohen Kosten den Nachteil, dass es Phosphorsäure enthält. Wer also wegen des Hypopara mit erhöhtem Phosphatspiegel zu kämpfen hat, ist damit nicht so gut beraten.



@Martina
:
Einen gewissen Anteil Phosphat hat leider auch meine „Hausmarke“, die Calcipot Kautabletten. Pro Tablette – auch mit Schoko-Geschmack – sind rund 78 mg Calcium als Citrat drin. Auch hier ist ein Tagesbedarf von 1000 mg schon ganz schöne teuer. :( Aber wenn es sonst auf den Magen schlägt…

Ich fürchte übrigens, dass weitere Calciumpräparate aus dem Markt oder zumindest aus den Apotheken verschwinden werden, weil es einige Veröffentlichungen gab, dass Calcium als Osteoporose-Prävention zu HerzkranzgefäßVerkalkung führt. Zwar gab es zu dieser Studie erhebliche kritische Stimmen, aber die Medien haben den neuen „Skandal“ mit Freude kritiklos verbreitet. Die Calcium-Präparate-Hersteller werden da einen deutlichen Umsatzeinbruch haben seither.

Dass bei Nebenschilddrüsen-Gesunden die leider bei Brausetabletten üblichen 1000 mg als Einzeldosis über Jahre genommen Nierensteine und wohl auch Verkalkungen andernorts machen, fürchte ich allerdings auch.

Aber auf unsere differenzierte Sicht der Dinge, also mit Verteilung auf kleine Mengen über den Tag und möglichst nicht als Carbonat wollte ja bislang kein Hersteller eingehen. Viel zu teuer und umständlich. Auch für die (ernährungwissenschaftlich weniger interessierten) Ärzte schien die ganze Dosis auf einmal für die vergesslichen alten Leute das einfachste.

Aber damit gibt es eben einen kurzen schnellen Calciumanstieg und einiges an Belastung für Verdauung und Säuren-Basen-Haushalt, was dann auch zu entsprechenden Pannen („Milch-Alkali-Syndrom“) führen kann.

Ich bin mal gespannt, ob das differenziertere Modell, mit dem ich der Pharma-Industrie und den Ärzten seit Jahren in den Ohren liege 👿 irgendwann doch noch Anhänger findet. Man kann den real existierenden Calciummangel (bei uns und auch bei Osteoporose-Kandidaten) mit vernünftigen Präparaten und Dosierungen sicher viel gefahrloser beikommen.

-Aber ehe ich meinen Blutdruck jetzt noch weiter hoch fahre 😉
gucke ich lieber noch mal wegen Alternativen. In einigen mit Calcium angereicherten Lebensmitteln (Joghurts, Säfte, meist für Kinder) sind übrigens auch gut verträgliche und aufnehmbare Calciumverbindungen. Aber vieleicht mußt du doch einfach in die Drogerie gehen, Martina…

Viele Grüße
Frauke

P.S. -Oder Du nimmst Rennie. Da ist dann neben 272 mg Calcium auch noch ein bißchen Magnesium drin… 😉

P.S.2 Für Nierenpatienten gibt es noch Calciumverbindungen der Essigsäure. Eine Filmtablette Calciumacetat-Nefro 950 mg enthält dabei 240,2 mg elementares Calcium. Inge D. hat damit wohl ganz gute Erfahrung gemacht.

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Verschreibungsfähige Calcium Kautabletten gesucht

| Beitrags-ID: 349597

Hallo Dieter,

also bei Doc Morris gibt es noch ein Calcitriol-Präparat von Gry. Ansonsten gibt es aber diverse sehr ähnlich gebaute und sogar mit weniger Farbstoffen, z.B. von Kyramed.

Nur wenn Du auf Decostriol umsteigen sollst, dürfte Vorsicht geboten sein, weil das Trägeröl da Erdnussöl ist. Das hat nach meinen Erfahrungen damals mit der Änderung beim A.T.10 (von Neutralöl auf Erdnussöl umgestiegen und nur noch die halbe Menge gebraucht!) deutlich andere Verwertbarkeit.

Viele Grüße
Frauke

Jutta1
Nutzer*In
Papilläres Schilddrüsenkarzinom 1996

Antwort auf: Verschreibungsfähige Calcium Kautabletten gesucht

| Beitrags-ID: 349598

Hallo Frauke,

1996 und in den folgenden Jahren hat man mir ärztlicherseits das „Frubiase Calzium 500 forte“ quasi fast hinterher getragen. Gar kein Problem, es zu bekommen. Eher sogar im Gegenteil.

Als dann aber die Dinge immer schwieriger wurden, habe ich bis an die gefühlten 50 anderen Präparate ausprobiert, frei verkäuflich oder auch noch verschreibungsfähig, verschreibungpflichtig – wie auch immer, und nur bei einem (Kautabletten) hatte ich nicht, wie annähernd auch bei meinem Vorzugspräparat, das Gefühl, dass ich das Calzium, so wie eingenommen, wieder ausspüle. Weder das Kribbeln in Händen und Armen, noch die Schmerzen in den Gliedmaßen und auch diese elenden Krämpfe in den Füßen ließen unter der Einnahme nach. (Dass da eine große Gefahr von Nierensteinen besteht, muss ich uns hier sicher nicht sagen, denke ich….)

Ich bin nach langem Zögern, auch wegen der Kosten, die ich jetzt ja selbst zu tragen habe, zum Wahlpräparat zurück gekehrt. Weils mir hilft, gegen das Kribbeln, gegen die Krämpfe und die Schmerzen – was alle anderen Präparate (bis auf eines, aber dieses längst nicht so effektiv) eben nicht können oder tun.

Viele Grüße
Jutta

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Verschreibungsfähige Calcium Kautabletten gesucht

| Beitrags-ID: 349599

Hallo Jutta,

nimmst du denn kein anderes Vitamin-D-Präparat, wie A.T.10 oder Rocaltrol zur Förderung der Calciumaufnahme? Das ist bei echtem Hypoparathyreoidismus eigentlich unumgänglich.

(Siehe auch Thema: Calcium mit Vitamin D und „Vitamin-D-Präparate“ )

Wie sind deine Calciumwerte mit der Medikation? Du weißt sicher, dass der Zielwert laut DGE-Empfehlungen zwischen 2,1 und 2,3 mmol/l liegt?

Viele Grüße
Frauke

Jutta1
Nutzer*In
Papilläres Schilddrüsenkarzinom 1996

Antwort auf: Verschreibungsfähige Calcium Kautabletten gesucht

| Beitrags-ID: 349600

Hallo Frauke,

die Ärzte erzählen mir seit Jahr und Tag, dass mein Calziumhaushalt in Ordnung sei. Genauso wie, dass mein Parathormon im Normbereich sei. Alles schön und gut. Aber sie messen, was das Calzium angeht, das frei verfügbare. Das heißt nicht, dass das im Knochen auch aufgenommen wird.

Wenn mein Calziumhaushalt denn in Ordnung ist – wo bitte kommen das Kribbeln und die Krämpfe her???????????

Ob die Werte auf dem Papier in Ordnung sind oder nicht, hat mich bis gestern noch nur bei der Schilddrüsenhormondosierung interessiert. Grenzwerte sind mehr oder weniger willkürlich festgelegt, was man neuerdings bei der TSH Diskussion erlebt (oder auch bei der derzeitigen Diskussion über die Cholesterienwertobergrenzen).

Das interessiert meinen Körper aber ganz und gar nicht. Der reagiert auf einen Mangel an Calzium nicht gerade positiv, um nicht zu sagen, dass er mich echt nötigt, was dagegen zu tun.

Mein Osteoporose-Orthopäde hat mir nach der letzten Knochendichtemessung vor ein paar Wochen gesagt, dass ich für die Risiken, die ich mitbringe, noch ganz ordentlich im Normbereich liege, was die Knochendichte angeht. Das reicht mir völlig, um zu wissen, dass ich in den letzten Jahren richtig gehandelt habe.

Alle Ärzte, mit denen ich in den letzten Jahren zu tun hatte, haben sowohl die Schilddrüse noch und auch alle Nebenschilddrüsen. Sie wissen nicht, wie es sich anfühlt. Sie habe ihr Wissen aus Büchern und Richtlinien. Und das ist gut so. Letztendlich aber weiß ich, wie es mir geht und was für mich am besten ist. Und wenn es kribbelt und schmerzt, brauche ich Calzium.

Und noch ein kleiner Nachtrag: Ich nehme mein Präparat nur nach Bedarf, und das schon über mehrere Jahre. So gehe ich der Gefahr aus dem Weg, den Phosphatspiegel unnötig zu erhöhen. Und das Frubiase hilft mir sogar dabei, dass Calzium aus Milchprodukten besser verwerten zu können, so dass ich es wirklich nur nach Bedarf nehmen kann.

Ach, und übrigens: Dass mein Calziumhaushalt in völliger Ordnung sei, erzählen mir die Ärzte erst, seit sie Calziumpräparate nur noch bedingt verschreiben dürfen. (Etliche wissen gar nicht, dass sie mir das Monopräparat sogar verschreiben dürften.) Davor habe ich immer wieder auch „Schimpfe“ bekommen, weil ich das Wahlpräparat nicht regelmäßig genommen hatte, was an meinen damaligen Calziumwerten eindeutig abzulesen war………. irgendwie komisch, nicht?

Viele Grüße
Jutta

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Verschreibungsfähige Calcium Kautabletten gesucht

| Beitrags-ID: 349591

Hallo Jutta,

man muss unterscheiden zwischen Calciummangel im Blut (verursacht durch Hypopara) und Calciummangel im Knochen (Osteoporose). Parathormon sorgt – wenn es denn funktioniert – dafür, dass immer genug Calcium im Blut ist, zur Not auch auf Kosten der Knochen! Bei Calciummangel im Blut „leiht“ PTH kurzfristig Calcium aus den Knochen und erhöht dann zusätzliche die Calciumaufnahme aus der Nahrung und die Calciumrückhaltung in den Nieren, um die „Schulden“ an die Knochen zurückzuzahlen.

Hypopara-Patienten haben, weil dies nicht klappt, oft eine eher hohe oder sogar erhöhte Knochendichte.

Mit Calciumtabletten und einem Vitamin-D-Präparat wird beim Hypopara nur dafür gesorgt, dass immer genug Calcium im Blut ist. Die Ausbalancierung von Calcium im Knochen und Calcium im Blut wird damit also nicht vollständig ersetzt.

Beim Gesunden führt ein Absinken des ionisierten Calciums unter einen bestimmten Wert (durchschnittlich etwa 1,1 mmol/l) zu einem STARKEN Anstieg von PTH. Ein hoher Calciumwert im Blut senkt das PTH.

Wenn also nach einer Schilddrüsen-OP sowohl PTH als auch Calcium am unteren Normrand herumkrebsen, kann sehr wohl eine Nebenschilddrüsenunterfunktion vorliegen. Zu niedrigen Calciumwerten gehören nun mal PTH-Werte im oberen Bereich.

Außerdem sind PTH und Calcium morgens nüchtern zu messen. Ist das bei Dir so gemacht worden? Wie waren denn die Werte konkret?

Die Förderung der Calciumaufnahme durch Vitamin D erfolgt über eine Umwandlung dieses Vitamins in ein Hormon. Aus Vitamin D3 wird Calcitriol, welches die Calciumresorption fördert. Das „Kommando“ für die Umwandlung des Prähormons 25-OH-D3 in die Wirkform 1,25-OH-D3 (Calcitriol) in den Nieren kommt von den Nebenschilddrüsen. Und da das beim Hypopara nicht gut klappt, nimmt man am besten das „fertige“ Hormon ein. Natives Vitamin D wirkt da nur in überphysiologisch hohen Dosierungen (etwa ab 10 000 I.E. pro Tag). Vor allem aber wirkt keine Form von Vitamin D sofort nach der Einnahme, zumal wenn noch Umwandlung erforderlich ist. Die Wirkung tritt mit Tagen bis Wochen Verzögerung ein.

Fazit: Wenn Du nur Frubiase „nach Bedarf“ nimmst, kommt nur das Calcium selbst zum Zuge. Wenn Dir diese geringe Menge ohne Vitamin D (was ja erst lange nach der Einnahme wirkt) ausreichend hilft, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Du eine Nebenschilddrüsenunterfunktion hast in der Tat sehr gering.

Beim Kribbeln könnte es sich dann um die Folgen einer Hyperventilationstetanie oder irgend einer anderen Ursache handeln.

Viele Grüße
Frauke

MartinaD
Nutzerin
papilläres SD-Karzinom, Hypopara, 2006 Thoraxop wg. Thymom u.a., Mann und Tochter ebenfalls ohne SD

Antwort auf: Verschreibungsfähige Calcium Kautabletten gesucht

| Beitrags-ID: 349601

Hallo Frauke,

das heißt aber auch, dass zusätzliches Vitamin D in den Kautabletten nichts schadet?
Es wird relativ unnütz ausgeschieden, hat also weder Vorteil noch Nachteil?
Das kann für uns aber ebenfalls so nicht verschrieben werden?

Nächste Frage: du erwähntest die erhöhte Knochendichte bei Hypoparas. Die habe ich ja nachweislich. Gibt es da inzwischen Erkenntnisse, welche Auswirkungen das haben kann?

Liebe Grüße
Martina


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Jutta1
Nutzer*In
Papilläres Schilddrüsenkarzinom 1996

Antwort auf: Verschreibungsfähige Calcium Kautabletten gesucht

| Beitrags-ID: 349602

Liebe Frauke,

vielen Dank für Deine vielen Erklärungen, über die ich sicher schon lange Bescheid weiß. Ich schrieb ja, dass ich seit 1996 eine Betroffene bin.

Und um es noch einmal speziell zu formulieren: In 01/1996 totale Entfernung der Schilddrüse wegen eines ca. 3 cm großen, auf die Schilddrüse begrenzen papillären Schilddrüsenkarzinom. Dabei sind 2 von 4 Nebenschilddrüsen mit entfernt worden, was oft nicht zu verhindern ist.

Und damit habe ich einen nachgewiesenen Hypoparathyreoidismus, auf Deutsch eine Nebenschilddrüsenunterfunktion.

Ich gehe davon aus, dass sich dieser Hypoparathyreoidismus über die vielen Jahre, über die ich schon davon betroffen bin, einigermaßen ausgeglichen hat, d.h. die beiden noch vorhandenen Nebenschilddrüsen einen Großteil der Arbeit übernommen haben, den die beiden fehlenden nicht mehr leisten können.

Aber eben nicht ganz. Ich muss im Schnitt 2 bis 3 mal in der Woche von außen unterstützen.

Ich kann, und da hast Du recht, einen Teil meines Vitamin D Bedarfs selbst bilden, und einen Teil des Calziums auf natürlichem Wege verarbeiten. Aber das reicht eben nicht.

Nicht alles im Körper wird 1:1 umgesetzt, wenn es dem Körper zugeführt wird. Vitamin D lagert sich, wenn genügend da ist, auch ins Fettgewebe ein, um dann, wenn es benötigt wird, abgerufen zu werden. Wenn ich also mein Wahlpräparat nehme, steht mir das Calzium direkt zur Verfügung, was ich beabsichtige, um das Kribbeln loszuwerden und das Vitamin D3, das in sehr reiner Form in meinem Wahlpräparat vorhanden ist, nimmt dann hoffentlich später das im Blut frei verfügbare Calzium, um es in die Knochen einzulagern. Und das tut es offensichtlich, laut meines Orthopäden, bzw. Osteoporoseexperten.

In 2 Dingen in Deinen Ausführungen hast Du leider Unrecht. Ich hab das noch einmal nachgelesen und werde Dir hier die Links dazu einsetzen.

Zum Ersten:
Nicht das Vitamin D3 dient als Ausgangsstoff für das Parathormon, sondern umgekehrt.
Zitat: „Parathormon beeinflusst in der Niere die Bildung von Vitamin D3.“
Siehe hier http://www.nebenschilddruese.com/content/view/12/

Und zum 2.
Zitat: „Menschen, die an einer Nebenschilddrüsen-Unterfunktion leiden, müssen lebenslang mit Vitamin D behandelt werden und nicht, wie man vielleicht annehmen könnte, mit Parathormon.“
Siehe hier: https://www.tk.de/tk/krankheiten-a-z/krankheiten-n/nebenschilddruesen-unterfunktion/29970

Blutabnahme findet immer morgens statt. Kennst Du das anders???

Aber ich habe da keine aktuellen Werte, weil es im Moment nicht notwendig ist, diese zu nehmen. Vor ca. einem Jahr habe ich diese große Calziumuntersuchung gemacht, die feststellt, wie das freie Calzium im Körper verwertet wird. Du weißt, die, bei der man neben der normalen Blutabnahme an 2 aufeinanderfolgenden Tagen, Urin über 24 h sammeln muss, um festzustellen, was der Körper an Calzium wirklich einlagert und was er ausscheidet. Und die Ergebnisse dieser Untersuchung waren durchaus zufriedenstellend. Werte habe ich da keine.

Ach und bevor ich es vergesse: Ich hyperventiliere nicht. 😆 😆 😆

Das was ich als Kribbeln in den Handaußenseiten fühle, nennt man hypokalzämische Tetanie. Und wenn das auftritt, ist es die allerhöchste Zeit gewesen, dem Körper Calzium zuzuführen.

Und um zu Ausgangspunkt zurück zu kommen… wenn der Körper in dieser Form schon nach Calzium schreit, sollte man ihm eines geben, das er auch verwerten kann.

In diesem Sinne viele Grüße
Jutta

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Verschreibungsfähige Calcium Kautabletten gesucht

| Beitrags-ID: 349603

Liebe Jutta,

offensichtlich drücke ich mich sehr mißverständlich aus. 🙄

Außerdem versuche ich immer alles möglichst stark zu vereinfachen, weil ich die Vorkenntnisse der jeweiligen Fragesteller nicht kenne. Damit bin ich bei dir offensichtlich ganz falsch angekommen.:(

1.

Zum Ersten:
Nicht das Vitamin D3 dient als Ausgangsstoff für das Parathormon, sondern umgekehrt.
Zitat: „Parathormon beeinflusst in der Niere die Bildung von Vitamin D3.“

Ich würde nie behaupten, dass Vitamin D3 Ausgangsstoff für PTH ist. 😯
Wenn du meine Internetseiten www.insensu.de kennen würdest, insbesondere
http://www.insensu.de/HypoparaLinks/AbbottPTH.pdf
wäre Dir das klar.
Parathormon bewirkt, dass die Nieren aus 25-OH-D3 das Hormon 1,25-OH-D3 machen.

2.

Zitat: „Menschen, die an einer Nebenschilddrüsen-Unterfunktion leiden, müssen lebenslang mit Vitamin D behandelt werden und nicht, wie man vielleicht annehmen könnte, mit Parathormon.“

Diese Aussage finde ich nicht sehr hilfreich. Eine Nebenschilddrüsenunterfunktion kann sich ja noch Monate nach der Schilddrüsen-OP komplett zurückbilden. Und Vitamin D (Cholecalciferol) ist nicht die einzige Behandlungsoption.
(siehe: http://www.insensu.de/HypoparaLinks/Vitamin-D-Praeparate.pdf )
Ich habe ja die InSeNSU u.a. genau deshalb gegründet, weil ich die derzeit üblich Behandlungsform (mit Calcium und einem Vitamin-D-Präparat) unbefriedigend finde und eine weitere Beforschung der Therapiemöglichkeiten mit PTH fördern wollte, wie man hier auch nachlesen kann:
http://www.insensu.de/

Blutabnahmen bei Endokrinologen finden (außer in der Klinik und in wenigen sehr gut mit Endos versorgten Großstädten Deutschlands) leider eher selten morgens nüchtern statt. Frag mal herum, wie weit es mancher von uns bis zum Endo hat, und ob bei Terminen nachmittags jemals einer aufgefordert wurde, nüchtern zu kommen. Viele Hausärzte wollen oder können PTH gar nicht selbst messen. Und der Ansicht, dass man Calcium nüchtern messen sollte, ist auch durchaus nicht jeder Arzt.

Das ionisierte Calcium wird – wenn überhaupt – meist nur in Kliniken gemessen. Es bildet die Situation am deutlichsten ab, weil es der (gegen Kribbeln, Krämpfe etc.)“funktionierende“ Anteil vom Gesamtcalcium ist.

Eine erhöhte Calciumausscheidung im 24-Stunden-Urin kommt leider manchmal vor, obwohl das Calcium im Blut noch nicht hoch genug ist. Dann können Thiazid-Diuretika helfen. Vor allem aber ist es wichtig, nicht zu viel Calcium auf einmal zu nehmen, also etwa eine ganze 1000er Brausetablette. Damit steigt das Calcium kurz sehr stark an (kann auch die Nierenschwelle übersteigen), reicht aber nicht lange in der Wirkung. Insofern ist es besser, z.B. 3-4 mal am Tag 250 mg (oder eben 90 mg) zu nehmen, damit nicht die Hälfte gleich mit dem Urin wieder rausgeht.

Abschließend möchte ich sicherheitshalber darauf hinweisen, dass es bei Serumcalciumwerten unter dem Normbereich auf die Dauer zu paradoxen Verkalkungen (grauer Star, Fahr-Syndrom) kommen kann. Wenn Dein Serumcalcium also so knapp bemessen ist, dass Du alle paar Tage zusätzlich Calcium nehmen mußt, wäre schon interessant, wo dein Calciumwert im Durchschnitt tatsächlich liegt.
Ein zu niedriger Calciumwert macht vielleicht nicht ständig Beschwerden, kann aber sehr wohl auf lange Sicht die genannten paradoxen Verkalkungen entstehen lassen, vor allem bei gleichzeitig erhöhtem Phosphatwert.

Viele Grüße
Frauke

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Verschreibungsfähige Calcium Kautabletten gesucht

| Beitrags-ID: 349604

Hallo Martina,

den Einfluss von kleinen Mengen Cholecalciferol auf den Calciumspiegel beim Hypopara einzuschätzen ist kaum möglich. Es kommt einmal darauf an, wie die Vitamin-D-Werte vorher sind und dann auch darauf, wie leistungsfähig die restlichen Nebenschilddrüsen sind und natürlich streng genommen auch die Nieren.

Ich kann hier deshalb nur mit Einzelerfahrungen antworten: Ich nehme seit einigen Jahren zusätzlich zu 2 x 0,25 µg Calcitriol im Winterhalbjahr (und bei schlechten Werten auch im Sommer) täglich eine 1000 er Vigantolette. Damit habe ich meinen Mangel an 25-OH-D3 inzwischen behoben, das lag zuletzt knapp über 30 ng/ml. Einen Einfluss auf meinen Bedarf an Calcitriol und Calcium hat das bislang nicht gehabt.

Obwohl Vitamin D ja auch gespeichert (und wieder freigesetzt oder nach einiger Zeit auch abgebaut) wird, würde ich gleichwohl von täglich wechselnden Mengen (z.B. bei Ensatz von Vit-D-Calcium-Kombis nach Bedarf) nicht so viel halten. So strikt ablehnen wie früher würde ich Kombis aber heute nicht mehr. – Viel Erfahrung und regelmäßige Calciumkontrolle vorausgesetzt natürlich.

Über die veränderte Knochenqualität bei Hypopara forscht vor allem Dr. Rubin (Prof. Bilezikian) in den USA:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21735476
und
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22883080

So weit ich mich erinnere ist die Dichtezunahme nicht in allen Knochen gleich. Bei Brüchen dürfte mit anderem Heilungsverhalten aber wohl u.U. zu rechnen sein.

Viele Grüße
Frauke

Jutta1
Nutzer*In
Papilläres Schilddrüsenkarzinom 1996

Antwort auf: Verschreibungsfähige Calcium Kautabletten gesucht

| Beitrags-ID: 349605

Hallo Zusammen,

ich muss ganz ehrlich sagen, dass mich Dinge hier, und auch im Forum allgemein, eher verunsichern, als dass sie mir Sicherheit vermitteln würden.

Fakt ist doch, dass man auf den Arzt seiner Wahl angewiesen ist, und wenn der des öfteren eine Parathormoneinnahme verweigert hat, weils nicht notwendig sei, dann geht man doch erstmal davon aus, dass er mit dem, was er sagt, auch recht hat.

Fakt ist auch, dass ich bis vor ca. 2-3 Jahren immer mal wieder die Verschreibungsrichtlinien für Nebenschilddrüsenunterfunktion von der Krankenkasse zum Arzt getragen habe, um zu beweisen, dass ich berechtigt bin, wenigstens auch Vitamin D verordnet zu bekommen. Seit ca. 2-3 Jahren gibt es eben auch das Vitamin D nur noch bei anderen bestimmten Krankheiten, aber eben nicht mehr für Nebenschilddrüsenunterfunktion….

Sagen wir mal so: Es ist ja nicht so, dass ich mich nicht informieren würde und nicht darum kümmern….

Dann liest man das eine, und sagt es dem Arzt….. und sitzt da wie vorher, weil er es eben nicht für notwendig hält. Und dann geht man wieder hin, und wieder das gleiche Spiel. Dann lese ich jetzt hier von den Spätfolgen einer Parathormonunterfunktion, suche meine Werte raus, die ca. 3 Monate alt sind. PHT intakt 1,9 pmol/l bei der Referenz von 1,8-7,7pmol/, und ich kriege Vitamin D verordnet. Dekristol 20000iE alle 2 Wochen, gegen die Osteopenie.

(Und ich hatte großes Glück, dass diese Ärztin wenigstens das PHT intakt mal mit abgenommen hat!!!! Calziumwerte hat sie, wie könnte es anders sein, nicht genommen….)

Hätte ich mein Mittel in den letzten Jahren nicht genommen, sähe es mit meinen Knochen heute sicher schon ganz anders aus. Denn da hätte ich nur das reine Calziun verschrieben bekommen, dass ich ja, wie beschrieben, so wieder ausspüle…

Den Ärzten gegenüber fühle ich mich oft machlos. Das, was ich für richtig halte, lehnen sie ab, und das nicht immer aus Gründen der Gesundheit. Auch das ist ein Fakt. Und die meisten lassen sich auf nichts weiteres ein, auch wenn man noch so plausible Argumente hat….

Von daher verunsichert es mich hier eher, als dass es mich sicher machen würde. Weil es utopisch ist, diese Dinge irgendwo wirklich durchzusetzen, jedenfalls für mich. Und ich habe mir über die Zeit die Ärzte hier in der Umgegend gesucht, die auf dem Gebiet die besten sein sollen. (Habe ich eben noch mal recherchiert.)

Jutta

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Verschreibungsfähige Calcium Kautabletten gesucht

| Beitrags-ID: 349606

Hallo Jutta,

es tut mir Leid, wenn unsere Informationen dich verunsichern. Das ist natürlich nicht unsere Absicht.

Das Problem mit den Ärzten haben/hatten viele von uns. Der Hypopara ist einfach zu selten. Deshalb haben wir versucht, mit den DGE-Behandlungsempfehlungen und dem Notfallausweis Hilfestellung zu geben. Da steht ja alles wichtge drauf und von ganz offizieller Seite (unterstützt).

In Detailfragen (wie niedrig darf das Calcium sein, damit es keine paradoxe Verkalkungen gibt?) gibt es mangels wissenschaftlicher Studien keine konkreten Angaben. Die Ärzte gehen nach persönlicher oder in Fachschriften dargelegten Erfahrungswerten.

Es gibt auch einen relativ guten (nur zum thema Nebenschilddrüsen!) Artikel im Ärzteblatt, dass ja für alle Ärzte Pflicht ist. vielleicht kann das noch als Argumentationshilfe gegenüber den Ärzten zum Einsatz kommen:
http://www.aerzteblatt.de/pdf.asp?id=79374

So lange es dir mit der Medikation gut geht, entscheidest Du letztlich selbst, welchen Behandlungsweg du im weiteren gehen willst. Alles Gute dafür wünscht Dir
Frauke

Jutta1
Nutzer*In
Papilläres Schilddrüsenkarzinom 1996

Antwort auf: Verschreibungsfähige Calcium Kautabletten gesucht

| Beitrags-ID: 349607

Hallo Frauke,

vielen Dank für den Link.

Mit Hilfe dieses Links hatte ich endlich Gelegenheit, zu überprüfen, was ich denn da nehme…. :-) Danke dafür.

Calziumglukonat, anstatt Calziumcarbonat, von dem ich als Chemielaborantin weiß, dass es eine sehr starke Säure braucht, um aufgeschlossen werden zu können (im Labor muss es in konzetrierter Säure gekocht werden, damit man es überhaupt aufgeschlossen bekommt), und Calziumlaktat, mit dem es sich ähnlich verhält. Beides ist leichter vom Körper aufzunehmen, als Calziumcarbonat, dass sich ja oft schon, wenn es als Brausetablette aufgelöst ist, als festes CaCO3 im Glas absetzt. (Die allermeisten Calziumpräparate enthalten CaCO3.)

Aber wichtiger ist das Ergocalciferol, dass nur eine Vorstufe des Vitamin D3 ist, in einer sehr kleinen Dosierung, so dass ich bei der Frequenz, in der ich es nehme, der Gefahr der Anreicherung aus dem Weg gehe.

Das mit dem Dikristol werde ich mir noch überlegen. Wert- und sinnvoll scheint das nicht wirklich zu sein. Eher im Gegenteil. (Aber das müsste meine Ärztin eigentlich wissen… ich war von vorherein sehr skeptisch, wegen des zweiwöchendlichen Einnahmerythmus.)

Im Moment brauche ich das zusätzliche Vitamin D3 aus dem Dikristol, eben wegen der Osteopenie, und werde es dann noch eine Zeitlang nehmen. Besser ist das. Aber ich werde das zwischendurch dann weglassen, um die Anreicherung nicht zu riskieren.

(Oder ich könnte das Ergocalcerol ein bisschen öfter nehmen, um meinen nierdrigen Vitamin D3 Spiegel auszugleichen. Aber beides zu nehmen, ist nicht wirklich gut.)

Nun fühle ich mich wieder sicherer. :-) Ganz großen Dank dafür!!!

Viele Grüße
Jutta

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Verschreibungsfähige Calcium Kautabletten gesucht

| Beitrags-ID: 349608

Hallo Jutta,

20 000 I.E. Vitamin D alle 14 Tage (davon hattest Du bislang nichts geschrieben!) würde ich in deinem Fall als Medikation in Sachen Hypopara einstufen. Dafür ist es eher zu wenig als zu viel. Wenn Du es ganz wegläßt, könnte der Calciumspiegel nach einigen Wochen deutlich fallen.

Ergocalciferol ist nicht so stark wirksam wie Cholecalciferol und wird anders verstoffwechselt, hat aber auch Langzeiteffekt.

Noch mal zum mitdenken: Vitamin-D-Präparate (Cholecalciferol hoch dosiert oder Calcitriol, o.ä.) nimmt man bei Hypopara, weil das Calcitriol für die Aufnahme von Calcium aus dem Darm ins Blut notwendig ist. Erst das sorgt für ausreichend Calcium im Blut. Bei starkem PTH-Mangel reichen auch hohe Mengen Calcium oft nicht aus, weil Calcitriol zur Förderung der Aufnahme fehlt. Man braucht zur Behandlung also beides.

Der Einbau von Calcium aus dem Blut in die Knochen wird nicht etwa vom Vitamin D allein veranlasst. Da spielt neben PTH auch Calcitonin und Östrogen u.a. eine wichtige Rolle.

Mit der Einnahme von Calcium und Vitamin D schafft man zwar die Voraussetzungen dafür, dass auch Calcium für die Knochen „übrig“ ist. Beim Hypopara nimmt man es aber vorrangig für die stete Haltung des Calciumspiegels im Blut.

Da PTH im Knochenstoffwechsel vorrangig für Umbauimpulse in Richtung Knochenabbau zuständig ist (s. oben „Ausleihe“ bei akuter Hypocalciämie), wird bei PTH-Mangel weniger Knochenmasse abgebaut im täglichen Umbauprozess. Deshalb ist beim Hypopara-Patienten die Knochendichte oft erhöht. Hypopara macht dann keine Osteoporose sondern eher Osteosklerose.

Eine Verschlechterung der Knochendichte (Osteopenie) kann bei Schilddrüsenkrebs-Patienten dadurch kommen, dass sie den TSH sehr niedrig halten und deshalb viel Thyroxin nehmen müssen. Das ist aber ein Thema, zu dem du hier an anderer Stelle mehr nachlesen kannst.

Zugegeben:Es ist alles verdammt kompliziert und vieles wie gesagt auch nicht bis ins letzte erforscht.

Änderungen deiner Medikation solltest du jedenfalls (gewappnet mit den neuen Kenntnissen) nur nach Rücksprache mit einem Arzt vornehmen. -Und vor allem erst nach einer Messung des aktuellen Calciumspiegels. Die kann jeder Hausarzt für sehr wenig Geld machen und sollte dazu auch bereit sein, wenn er die entsprechenden Informationen erhalten hat.

Viele Grüße
Frauke

Jutta1
Nutzer*In
Papilläres Schilddrüsenkarzinom 1996

Antwort auf: Verschreibungsfähige Calcium Kautabletten gesucht

| Beitrags-ID: 349609

Hallo Frauke,

das ist wirklich alles sehr kompliziert.

Ich habe mehrere Risikofaktoren für Osteoporose. Bin mit 57 weitestgehend mit den Wechseljahren fertig, war zeitlebens sehr schlank bis sogar dünn, und eben in den letzten Jahren TSH supprimiert, davon etliche Jahre sehr stark (als man noch nicht davon wußte, dass eine weniger starke Supprimierung auch reicht). Außerdem gibt es Osteoporose in der engeren Familie. Von daher habe ich eher Schwieirigkeiten mit dem Abbau der Knochensubstanz, oder besser werde den mehr und mehr bekommen, je älter ich werde.

Da möchte ich eben, so viel eben geht, dafür tun, dem vorzubauen. (Was nicht eben einfach ist, wenn man mit einer Schilddrüsenhormongabe, die den TSH auf ein vernünftiges Maß heraufbringen würde, nicht zurecht kommt.)

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, würde mir eine Parathormongabe sogar helfen, Knochensubstanz behalten zu können.

Das freie Calzium im Blut kann ich ja über meine Warnzeichen regulieren, aber den Knochenabbau merkt man ja nicht – jedenfalls erst viel zu spät.

Ich denk, ich werde beim nächsten Arzttermin versuchen, alles noch einmal ausführlich mit ihr zu besprechen. Vorausgesetzt, sie lässt sich darauf ein. Ich bin gespannt.

Ich danke Dir bis hier her. Hab noch einmal richtig viel gelernt. Vielen Dank.

Viele Grüße
Jutta

Anonym
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