Hallo Jutta !
Dass deine erste RJT nicht gerade lustig war, kann ich mir gut vorstellen ! Aber nur deswegen würde ich die zweite nicht absagen, es ist ja schon wichtig, sicher zu sein, dass wirklich KEINE Zellen mehr übrig sind !
Aber bist du denn sicher, dass es beim 2. Mal wirklich von vorneherein eine RJT ist, d.h. eine hochdosierte RadiojodTHERAPIE, mit mehreren Tagen Isolierung ? Oder erstmal nur eine RadiojodDIAGNOSTIK (RJD), ca. 20x geringer dosiert (OHNE Isolierung), mit Ganzkörperszintigramm, um zu sehen, ob überhaupt noch speichernde Zellen übrig sind – und daran anschliessend eine THERAPIE nur in den (seltenen) Fällen, wo man noch etwas sieht ??
Die Abführprozedur war übrigens nicht direkt „wegen dem Szintigramm“ (das geht auch ohne Abführmittel, nur sieht man dann die gesamte Darmregion ziemlich „strahlend“), sondern vor allem, um die ganze überflüssige Radioaktivität möglichst schnell wieder auszuscheiden – da man ja in der Unterfunktion sowieso meist unter Verstopfung leidet, bleibt das Zeug sonst oft tagelang im Bauch und verstrahlt dort munter alle Organe (Eierstöcke, Leber, Nieren, Gebärmutter, Blase …), ist schon besser, wenn man das so gut wie möglich vermeidet ! Hier in Frankreich bekommt man KEIN Abführmittel (nur ein Klistier), aber nachdem ich bei meiner ersten RJT wirklich tagelang total „blockiert“ gewesen war und mir der Gedanke an die viele Radioaktivität im Bauch sehr unheimlich war, habe ich bei den beiden RJDs selber Abführmittel (Glaubersalz) dabei gehabt und es am Abend vor dem Szintigramm (d.h. mehr als 36 Std. nach dem Schlucken der Kapsel, so dass alles, was die eventuell noch vorhandenen SD-Zellen aufnehmen konnten, lange absorbiert war) eingenommen – war zwar eine etwas unruhige Nacht, aber der Nuklearmediziner war beim Anblick des Szintigramms selbst ganz überrascht, wie schön „sauber“ es war – und ich konnte dann so gut wie „unverstrahlt“ nach Hause, weil die ganze Radioaktivität bereits in den „Atomklos“ des Krankenhauses verschwunden war !
Wegen den Nebenschilddrüsen : ich hatte nach der OP auch ein paar Monate lang Probleme, dann haben sich die drei verbliebenen jedoch wieder erholt – und jetzt komme ich schon seit 3 Jahren ganz ohne Medikamente (Kalzium, D3) klar !
Kannst du die RJD (oder RJT) eventuell unter Thyrogen machen, statt mit Hormonentzug ? Denn ich denke, dass du so „halbtot“ warst, war vermutlich nicht nur der Kalziummangel, sondern gleichzeitig auch die Unterfunktion, das war ja genau der allertiefste Punkt – und vermutlich hast du durch die radikale Abführkur auch noch viele Salze usw. verloren, ist ja auch ziemlich ungesund ! Am besten versuchst du, bereits vorher ein Gespräch in der betreffenden nuklearmedizinischen Abteilung zu führen und deine Probleme beim ersten Mal zu erklären, dann kann man sicher darauf achten, dass es beim nächsten Mal besser läuft !
Aber mach auf jeden Fall die Kontrolle – das ist sozusagen der „krönende Abschluss“ des Kapitels Krebs, denn in den allermeisten Fällen erfährt man dann, dass NICHTS mehr zu sehen ist, und kann sich als geheilt betrachten ! Und das ist schon besser, als ständig mit dem Gedanken im Hinterkopf herumzulaufen, dass da ja doch noch was sein könnte …
Liebe Grüsse !
Beate
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