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Gefährliche Ratschläge : SD-Hormone zum Abnehmen

BeateMitglieder-Beirat SD-Krebs 2000 (pap. + foll.)

Gefährliche Ratschläge : SD-Hormone zum Abnehmen

| Beitrags-ID: 235359

Hallo !

Beim Stöbern im Internet habe ich gerade eine Seite für „Sportler“ gefunden, die äusserst gefährliche Ratschläge gibt! Dass manche skrupellosen Ärzte solche „Wunderdiäten“ verschreiben (manchmal mit Todesfolge), hatte ich schon gehört, aber dass das einfach so im Internet stehen darf (mit genauer Auflistung aller verfügbaren SD-Medikamente und den dazugehörigen Preisen) finde ich schon skandalös! Es wird zwar in einem Nebensatz auf das Risiko hingewiesen, aber eher beiläufig …

Als „absolut maximale Dosis“ empfehlen diese Irren tatsächlich 100 (!) µg T3 und 150 µg T4 ! Das soll dann (kombiniert mit Steroiden) „qualitative Muskelmasse“ geben (wenn ich mich richtig erinnere, ist das ebenfalls empfohlene „Clenbuterol“ etwas, was man in der Kälbermast verwendet, oder?) …

Auszug :

Schilddrüsenhormone – L-Thyroxin / Triiothyronin Mißbrauch?!
Synthetisch hergestelltes Schilddrüsenhormon und die eigentlichen Schilddrüsenhormone haben prinzipiell die gleiche Wirkung, daher wird bezug auf die Schilddrüse genommen. Die Schilddrüse dient der Produktion und Speicherung von Hormonen. Es werden vor allem L-Thyroxin (Levothyroxin = T4) und Triiodthyronin (Liothyronin = T3) produziert. (Anmerkung: Die beiden Hormone leiten sich von der Aminosäure Tyrosin in Verbindung mit Jod ab) Die Schilddrüsenhormone werden von der Schilddrüse gemeinsam freigesetzt. Beide Hormone wirken durch Reaktion mit einem intrazellulären Rezeptor. Die eigentliche Wirkung muß man aber weitgehend dem Triiodtyronin (T3) zuschreiben. Im Gewebe wird L-Thyroxin (T4) zu einem hohen Prozentsatz zu Triiodthyronin (T3) deiodiert (Konversion). Dessen Funktion besteht vor allem in einer Beschleunigung der oxidativen – also sauerstoffverbrauchen- den – Stoffwechselprozesse in den meisten Zellen. Durch den gesteigerten Zellstoffwechsel ist eine Steigerung des Energieumsatzes im Gesamtorganismus zu beobachten – ein Sachverhalt der häufig mit dem Begriff vom gesteigerten Grundumsatz beschrieben wird. Da aber wie erwähnt der gesamte Grundumsatz steigt, wird ausser Fett auch Kohlenhydrate und Proteine verstoffwechselt. Während
einer Diät wird die Deiodierung von T4 in T3 reduziert, bei einer Zufuhr von Kohlehydraten < 40g/Tag wird zudem T3 zum Reversen-T3 (inaktiv) umgewandelt. Letzteres ist ein Schutzmechanismus vom Körper, damit bei Nahrungsmangel der Metabolismus gesengt werden kann und nicht Körpereigene Substanz verstoffwechselt wird, welches unter umständen lebensbedrohlich sein könnte. T3 und T4 wirken u. a. auf: Energiestoffwechsel, Protein- und Kohlenhydratstoffwechsel, Fettstoffwechsel, Herz und Kreislauf, Wachstum und Entwicklung, Muskulatur, Psyche. Durch diese Eigenschaften eignet sich das Medikament als "Schlankmacher", aber in kombination mit Steroiden auch dazu qualitative Muskelmasse zu geben.
Bei Einnahme synthestischer Schilddrüsenhormone zur Fettverbrennung oder als Proteinsynthese-Unterstützung bei Steroiden ist darauf zu achten, dass man eine niedrige Initialdosis wählt (T3 max.25mcg / T4 max 75mcg ) und diese dann langsam alle 7 Tage steigert. Die absolute maximal Dosis sollte T3 100mcg / T4 150mcg sein, obwohl wir persönlich als max. ehr T3 75mcg / T4 100mcg ansehen. Eine Einnahme von T3/T4 länger als vier Wochen sollte unbedingt vermieden werden und eine Pause zwischen zwei Einnahmezyklen sollte min. 2 Monate betragen. Die Einnahme sollte über den Tag verteilt werden, z.B. 12,5mcg morgens und 12,5mcg abends oder 25mcg morgens, 25mcg mittags und 25mcg abends. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass dieses Medikament ein- und ausgeschlichen wird, damit die natürliche Hormonproduktion keinen Schaden nimmt. Denn sollte man sich überdosieren oder ad hoc unterbrechen, kann die Schilddrüse ihre Arbeit versagen und man ist ab da, dann ewig auf so ein Medikament angewiesen. Während der Einnahme von Schilddrüsenhormonen, sollte man vermehrt Eiweiss zu sich nehmen um den Muskelabbau zu minimieren, auch Clenbuterol (Spiropent) wäre in dieser Zeit von Vorteil (1. Thermogenes / 2. Antikatabolität).
Nebenwirkungen:
Tachykardie, Heißhunger, Herzpalpitation, vermehrte Transpiration, Hitzegefühl, Wärmeintoleranz, Unruhe, Fingertremor, lebhaft gesteigerte Reflexe, Diarrhöen, Fieber, Blutdruckabfall, pektanginöse Beschwerden

Naja, um so ein paar „hirnlose Muskelprotze“ ist es vielleicht nicht SO schade, aber trotzdem … Noch dazu tarnt sich diese Seite mit einem ziemlich „seriösen“ Namen, http://www.sportmedinfo.de/Hunger-Studien.html ! Kann man eigentlich gegen solche gefährlichen Ratschläge irgendetwas unternehmen (Frage an die Juristen) ?

Liebe Grüsse !

Beate (auch nach 4 Jahren SD-Hormone immer noch kein „Muskelprotz“ :( )

Antwort auf: Gefährliche Ratschläge : SD-Hormone zum Abnehmen

| Beitrags-ID: 266890

Hallo Beate,

bei den Boddybuildern geht es nicht darum abzunehmen, sondern darum in Kombination mit anderen Zusatzstoffen Muskelmasse aufzubauen. Dass man so blöd sein kann, seinen eigenen Köprer so zuzurichten und der eigenen Gesundheit so zu schaden, ist eine Sache für sich.

Mir war die Klarstellung wichtig, weil doch einige hier im Forum, trotz leichter Überfunktion erhebliche Gewichtsprobleme haben.
Es taucht auch immer wieder die Vorstellung auf: mit noch mehr Hormonen würde man die zugenommenen Kilos wieder abnehmen – dem ist leichter nicht so.
Beim Fettstoffwechsel spielen auch andere Faktoren mit, wie z.B. Calzium (und hier wieder mein Verweis auf die Joghurt-Studie)

Viele Grüße
Harald

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