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Hormon-Dosis sehr vorsichtig erhöhen

Christian256
SD komplett entfernt wegen Autonomie und Knoten

Hormon-Dosis sehr vorsichtig erhöhen

| Beitrags-ID: 257123

Hallo

Ich habe bei mir selbst (siehe auch anderer Thread hier) und auch beim Lesen von manchen anderen den Eindruck bekommen, dass das Steigern der Thyroxin-Dosis sehr langsam geschehen sollte, also in Schritten deutlich unter den 25, in die die Tabletten üblicherweise eingeteilt sind.

Ansosnten fühlt man sich für ca. 2 Wochen super, rutscht dann aber in eine Überfunktion mit Panikattacken und so…gar nicht schön.
(Ich habe übrigens die ganze SD raus, vielleicht ist’s bei Hashis anders?)

– Wer kann das so bestätigen / erlebt das genauso?
– Ist das allgemein bekannt (falls ja, dann bisher nicht von mir und auch nicht von meinem Arzt :-( ) oder gibt es einfach ein paar Menschen, die da so sensibel reagieren?

Hat jemand Erfahrung wie man das am Schnellsten abstellen kann, z.B.
– Dosis trotzdem beibehalten?
– Sofort wieder den vollen Schritt runter?
– Ein paar Tage gar keine Hormone?
– Oder ein Mittelweg?
– Sonstiges (viel Trinken, viel Sport oder gerade wenig davon)
Ist wohl schwer, das allgemein zu sagen ohne die Werte zu kennen, aber ich will wirklich so schnell wie möglich davon weg. Ich glaube mein Arzt weiß da auch nicht mehr :-(

StefanFLeitungsteam NW Hypopara OP 1996, Follikuläres SD-CA, Hypopara, endokrinologisches Sonderexemplar

Antwort auf: Hormon-Dosis sehr vorsichtig erhöhen

| Beitrags-ID: 376901

Hallo Christian,
langsame Erhöhung ist eigentlich dann sinnvoll, wenn die Hormongabe leicht angepasst werden soll. Das ist dieses „langsam Herantasten“.

Wenn man aber in einer heftigen Unterfunktion ist, dann können die Schritte auch schon mal größer ausfallen. Nach einer RJT in Unterfunktion gibt es danach meist sofort die volle Dosis.

Auf die Hormongabe reagieren viele Leute unterschiedlich. Wichtig ist, das man die leicht erhöhte Dosis erstmal 6-8 Wochen durchweg nimmt. Erst dann ist der Hormonspiegel eingespielt und die Blutwerte aussagekräftig. Der Körper ist da sehr träge.
Von schnelleren Wechseln ist in der Regel abzuraten, weil dann ein Jojo-Effekt entsteht. Das heisst, das Dein Empfinden über Haupt nicht mehr zur aktuellen Dosierung passt.

Man kann auch in kleineren Schritten als die 25 anpassen in dem man täglich z.B. Zwischen 100 und 125 wechselt, oder 100/100/125 oder 100/125/125 einnimmt.

Viele Grüße
Stefan

LeeRoy
Nutzer*In
SD raus, kein Krebs, 40+

Antwort auf: Hormon-Dosis sehr vorsichtig erhöhen

| Beitrags-ID: 376902

Hallo Christian, also ich habe kürzlich in einem medizinischen Fachartikel gefunden, dass bei Erwachsenen ohne SD, bzw. bei einer Komplettsubstitution der Zielwert bei 1,5 ug/kg Körpergewicht liegt und dass man den sofort spätestens fünf Tage nach der Thyreoidektomie verabreichen kann. (siehe: Schäffler, Andreas, “Substitutionstherapie nach Operationen an der Schilddrüse und Nebenschilddrüsen”,Deutsches Ärzteblatt Int 2010.)

Ich bin im Übrigen auch ohne SD und dabei mich einzustellen. Das “An die Grenze gehen” steht mir aber noch bevor. Zur Zeit erhöhe ich mit 37,5, auch da ich gelesen hatte, dass eine Erhöhung von Thyroxin um 25 ug praktisch nicht wahrgenommen wird.

StefanFLeitungsteam NW Hypopara OP 1996, Follikuläres SD-CA, Hypopara, endokrinologisches Sonderexemplar

Antwort auf: Hormon-Dosis sehr vorsichtig erhöhen

| Beitrags-ID: 376903

Hallo LeeRoy,

Du fällst also aus einem Bericht in einer Zeitschrift eine Pauschalenpfehlung für alle SD-Patienten? Das finde ich mutig, oder soll ich das leichtsinnig und verantwortungslos finden?

Du berücksichtigst dabei überhaupt nicht den Grund einer Thyreodektomie. Bei normalen SD-Entfernungen mag das ja stimmen. Aber mit Sicherheit nicht, wenn wegen SD-KREBS, der TSH, zumindest in den ersten Jahren, unterdrückt werden soll.
Diese Einstellungen sollte man dem behandelnden Nuklearmediziner bzw. Endokrinologen überlassen. Der Zielgerichtet des TSH muss individuell bei jedem Patienten bestimmt werden.
Man kann Empfehlungen für eine Ersteinstellung geben, muss die Feineinstellung aber nach Kontrollen des TSH Schritt für Schritt durchführen.

Viele Grüße
Stefan

LeeRoy
Nutzer*In
SD raus, kein Krebs, 40+

Antwort auf: Hormon-Dosis sehr vorsichtig erhöhen

| Beitrags-ID: 376904

Hallo Stefan,
ich beziehe mich mit Nichten auf einen Bericht aus einer Zeitschrift, sondern auf einen medizinischen Fachartikel von einem renomierten Facharzt, der mittlerweile Klinikleiter in Marburg ist.

In diesem Artikel wird fein differenziert welche Aussage für wen gilt, weshalb ich das nicht nochmal extra angeführt habe.

Aus Christians Darstellung folgerte ich, dass es sich nicht um Krebs, Hashi, Basedow usw. handelte sondern schlicht um den Zustand einer fehlenden SD. Ich halte Christian für so clever eine eventuellen Krebs oder andere spezielle Diagnosen anzugeben, wenn dies die Lage wäre.

Ferner glaube ich nicht, dass es sinnvoll ist, Informationen (Fachartikel) zu unterdrücken oder Meinungen zum Sachverhalt (wenn sie als solche kenntlich sind) zu verkneifen.

Im Übrigen schildere ich in meinem Post nur Tatsachen, also die Existenz eines Fachartikels und die Existenz einer Sichtweise, die ich deutlich als subjektiv gekennzeichnet habe.

Ich finde Deine Bewertung meines Posts als nicht treffend, oder sollte ich darin den Versuch sehen, eine plötzlich aufgekommene Frustration abzuarbeiten?

Schöne Grüße
LeeRoy

Rumo
Nutzer*In

Antwort auf: Hormon-Dosis sehr vorsichtig erhöhen

| Beitrags-ID: 376905

Hallo,

ich habe auch keine SD mehr und bin jetzt nach 6 Monaten fast eingestellt. Ich hatte besonders in der ersten Woche nach der Erhöhung der Dosis (bei mir im 25er Schritt) extreme Probleme: Panik, Herzrasen, Durchfall, Schwindel etc. Das gab sich immer nach einer guten Woche wieder.

Jetzt bin ich nach 3 Monaten gleichbleibender Dosis endlich bei einem TSH von 1,5 angekommen (im Januar noch 22).

Trotzdem geht es mir machmal schlecht, angeschwollene Augen, Gliederschmerzen oder einfach nur Antriebslosigkeit. Aber ich vertraue da meinem Endo voll und ganz.

lostinspace
Nutzer*In
Multifokales pap. SD Karzinom T3

Antwort auf: Hormon-Dosis sehr vorsichtig erhöhen

| Beitrags-ID: 376906

Hallo,
ich glaube unabhängig von dem Grund für die Thyroxingabe spielt da viel der Typ Mensch an sich eine Rolle.

Ich wurde in meinem ersten Jahr oft und durchaus erheblich in meiner Dosierung geändert und kann nicht sagen, dass es mir in dieser Zeit schlecht ging. Natürlich war langfristiges Wohlbefinden oft anders, das waren aber wirklich eher Nuancen als tatsächliche Missempfindungen.
Ich bin nach meiner Total OP aufgrund Pap CA und der anschließenden Unterfunktion für die Radiojod-Therapie direkt mit 150 angefangen (mein Arzt meinte, ich sei jung, habe ein gesundes Herz, das wird schon ;-) und er hatte Recht behalten. Es dauerte einige Zeit, bis die UFO nachließ, dann ging es mir gut. Ich habe nie dramatische Zustände erlebt, trotz z. T. Umdosierungen von 150 auf 175 oder 175 auf 137,5…
Die kleinen 12,5 Schritte haben wir erst in Angriff genommen, als sich von den Blutwerten her abzeichnete, dass wir „in der richtigen Richtung sind und nur noch ein bisschen fehlt“.

Ich denke wirklich, die Dosierung, Umdosierung etc. ist eine ganz persönliche Sache und kann schwierig pauschalisiert werden. Jeder Jeck ist anders ;-)

LG

Antwort auf: Hormon-Dosis sehr vorsichtig erhöhen

| Beitrags-ID: 376907

Ich bin neu auf dieser Seite, habe aber schon viele Einträge gelesen und mich entschieden mich auch hier zu Wort zu melden.

Hatte letzte Woche eine totale SD Entfernung. Alles gut gelaufen. (Ich hatte Riesenangst vor der Vollnarkose, mehr als vor dem Eingriff selbst): Einer der unzählig vielen kalten Knoten die ich hatte war bösartig. Es war ein papillares Mikrokarzinom von 0.6 cm Größe. Damit hatte ich nicht gerechnet und es war ein ziemlicher Schock für mich. Muss mich damit noch auseinandersetzen. Wird dauern.
Bin jetzt auf 100mikrogramm L-Thyroxin. Mir ist immer kalt und meine Muskeln vor allem in den Arme, Beinen und Schultern fühlen sich wie Blei an. Manchmal fällt es mir schwer die Finger zu bewegen. Kennt Ihr das? Bei der Vorstellung, dass ich demnächst so arbeiten soll, wird mir flau…..Das ist schon anstrengend genug.
Calcium ein Tag nach OP war ok, deshalb wurde auf weiter Calciumüberprüfung verzichtet. Erster Blutcheck in drei Wochen.
Mein SD Wert vor der OP war 0.6 also nicht so weit von der Überfunktion entfernt. Sollte ich diesen Wert mit den Hormonen anstreben wieder zu erreichen oder eher auf 1 oder höher gehen?. Ich habe ziemlich hohen Ruhepuls und man sagte mit das könnte nach der OP besser werden. Auch bin von meinem vegetativen Nervenkostüm eher einer von der temperamentvollen Sorte. Wäre schön, wenn das besser werden würde. Aber Zunehmen will ich auch nicht. Trau mich gerade kaum was zu essen, nachdem ich gelesen habe welche Probleme viele Patienten damit haben. Meine erste Amtshandlung nach der OP war der Kauf einer Waage.
Noch eine Frage zu diesem TSH Wert den es zu „unterdrücken“ gilt bei Krebs. Dazu gehöre ich ja denke ich nun auch (schluck…). Ist er auch allein von der L-Thyroxingabe abhängig oder muss man da noch andere Medikamente nehmen um ihn einzustellen?
Lieben Dank Euch für Antworten und Infos.

Rumo
Nutzer*In

Antwort auf: Hormon-Dosis sehr vorsichtig erhöhen

| Beitrags-ID: 376908

Liebe Josefine,

bei mir war es ähnlich, auch wurde ein Mikrokarzinom festgestellt. Mach dir bewusst, dass es sich dabei um einen Zufallsbefund handelt und du nun, nach der OP, eigentlich als geheilt geltest. Ich kenne das flaue Gefühl nur zu gut.

Bist du bei einem Endokrinologen in Behandlung? Der kann dir deine medizinischen Fragen sicherlich gut beantworten. Pauschal kann man sicherlich nicht sagen, ob 0,6 auch jetzt für dich OK ist, es gibt ja auch sowas wie einen Wohlfühl- TSH.

Über eine Zunahme würde ich mir jetzt mal keine Gedanken machen.

Bei mir dauerte die Einstellung gute 6 Monate und man wird immer wieder justieren müssen. Lass deine Werte überprüfen, auch den TG Wert und das Calcium, ggf D3, und achte einfach auf dich. Ruhe dich aus, wenn du es nötig hast.

Alles Gute!

Antwort auf: Hormon-Dosis sehr vorsichtig erhöhen

| Beitrags-ID: 376909

Vielen Dank Rumo! Danke auch für den Hinweis, dass ich auch auf den TG Wert, Calcium und D3 achten soll. D3 ist bei mir immer im Keller. Ich werde das ansprechen.

Meine Hausärztin hat mir auch empfohlen einen Endokrinologen aufzusuchen, weil sie merkte, dass mich die Situation sehr verunsichert. Beim ersten Blutcheck werde ich sie fragen, ob sie mir einen guten Endokrinologen empfehlen kann. Ich habe keinerlei Erfahrung damit. Wohne in der Nähe von München. Hat jemand hierzu eine Info?
Ich hoffe auch sehr, dass da nichts mehr nachkommt. Habe gerade eine schlimme Zeit hinter mir, weil meine Familie 5 Wochen um das Leben meines Vaters nach einem Unfall gebangt hat. Langsam geht mir die Puste aus.

Ja es war ein Zufallsbefund. Nach dem Verzehr eines Apfels, auf den ich irgendwie (allergisch?) reagiert habe, konnte ich kaum mehr schlucken, hab schlecht Luft bekommen und hatte ein Kloßgefühl. Bin daraufhin zur Hausärztin, die ein Ultraschall gemacht hat (Uihh sind das große Knoten) und sie hat mich gleich zur Szinthi geschickt und mir ein Krankenhaus empfohlen.

Viele Grüße,
Josefine

Rumo
Nutzer*In

Antwort auf: Hormon-Dosis sehr vorsichtig erhöhen

| Beitrags-ID: 376910

Josefine, woher kommst du denn (gerne auch per PN), ich bin auch
in der Nähe von München, vielleicht kann ich dir ja einen Arzt empfehlen?
Nördlich oder südlich von München? LG

Antwort auf: Hormon-Dosis sehr vorsichtig erhöhen

| Beitrags-ID: 376911

Danke Rumo für Deine nachricht.
Ich wohne im Würmtal, das ist südwestlich von München und arbeite in Schwabing. Aber ich fahre gerne auch weiter, wenn ich dadurch einen Endokrinologen finde zu dem ich Vertrauen haben kann.
Vielen Dank!
Josefine

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