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Niedriger Tumormarker trotz Fernmetastasen

Niedriger Tumormarker trotz Fernmetastasen

| Beitrags-ID: 455762

Hallo,

Ich bin 35 Jahre alt, neu in der Gruppe und würde mich gerne mit ein paar Fragen an euch wenden.

Bei mir wurde vor 4 Jahren zufällig ein wenig suspekter Knoten (3mm) gefunden, der jährlich kontrolliert wurde. Nach meiner Schwangerschaft zeigte sich der Knoten größer (7mm) und auffälliger , sodass ich im Oktober 2023 operiert wurde: Papilläres Mikrokarzinom mit teils follikulären Anteilen, 8/16 Lymphknoten betroffen ohne BRAF Mutation.

Auf meinen Wunsch wurde vor der Jodtherapie im November ein PET-CT gemacht, indem sich zervikal rechts noch eine Metastase zeigte. Nach der Ganzkörperszintigraphie nach RJT zeigten sich leider zudem der Verdacht auf Lungenmetastasen (thorakale Anreicherungen). Da man im CT jedoch auch keine Metastasen gesehen hat, wird davon ausgegangen, dass diese recht klein sind( Mikrometastasen).

Nun zu meinen Fragen:

Mein TG-Wert lag nach der OP bei 0.29, stimuliert durch Tyrogen Spritzen bei 16 ( die TG-AK Höchstwert waren schwankend zwischen 8-15 und die Wiederfindung lag bei 73% ). Ich finde den Wert nicht so ganz passend zu Fernmetastasen; auch der Oberarzt sieht das so, schiebt den Wert aber darauf zurück, dass die Metastasen eben klein seien.

Hat jemand vielleicht ähnliche Werte bei Lungenmetastasen oder anderen Fernmetastasen von euch? Oder waren die Werte schon mal bei jemandem von euch falsch , dadurch das man Thyrogen Spritzen gegeben hat statt einen Entzug mit L-Thyroxin zu machen? Kennt jemand einen erfahrenen Nuklearmediziner, den man mir empfehlen könnte?

Vielen lieben Dank schonmal !

Liebe Grüße

Sam

Antwort auf: Niedriger Tumormarker trotz Fernmetastasen

| Beitrags-ID: 455766

Guten Morgen Sam,

erst einmal wünsche ich Dir ein gutes neues Jahr.

Wie ich das so sehe, bist du Ende 2023 operiert worden und hattest die RJT. Eine RJT wirkt Wochen und Monate nach. Bitte sei ein wenig geduldig (bis zu RJD), damit Werte wie TG, TG-AK und TSH stabiler und aussagekräftiger sind (und die Ablationswirkung der RJT abgeschlossen ist). Ich kann mir vorstellen, dass die Situation für dich beängstigend/allarmierend ist, aber Aussagen/Entscheidungen basierend auf einzelnen (vorübergehenden) Blutwerten sind nicht empfehlenswert. Bei er RJD wird ein PET/CT gemacht, was evtl. auch noch hilft deine Situation besser zu verstehen/einzuordnen.

In welcher Gegend von Deutschland lebst du (für einen guten Nuklearmediziner)? Wo wurdest du bisher behandelt (und wer macht die Nachsorge)?

Ich wünsche Dir das Beste

Gruß

Klaus

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Antwort auf: Niedriger Tumormarker trotz Fernmetastasen

| Beitrags-ID: 455792

Hallo,

Auch ich wünsche dir ein frohes neues Jahr! Erstmal vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich werde aktuell an der Uni Frankfurt behandelt. Ein PET CT wurde vor der Radiojodtherapie gemacht, da haben sich Lymphknotenmetastasen gezeigt , aber die Lungenmetastasen waren nicht zu sehen( laut Befund eher differenziert).

Gestern war ich nochmal bei der NUK in Frankfurt. Im Ultraschall sehen die Lymphknoten jetzt auch sehr auffällig aus( Im Ultraschall sahen vor der RJT vor 6 Wochen die Lymphknoten noch recht unauffällig aus). Wir haben jetzt besprochen, dass ich mich in der Uni Essen bzgl. eines PET/124 vorstelle um besser die Dosis für die nächste Radiojodtherapie zu bestimmen bzgl. der Lungenmetastasen. Außerdem sollen die Lymphknoten besser beurteilt werden und ggf. soll dann vorher erst noch eine Neck-Dissection erfolgen.

Antwort auf: Niedriger Tumormarker trotz Fernmetastasen

| Beitrags-ID: 455794

Hallo Sam_H,

Danke für die Rückmeldung.

Denke dies ist nun ein gutes Vorgehen, dann dürfte man klarer sehen, was Sache ist.

Viele Grüße

Harald

 

Antwort auf: Niedriger Tumormarker trotz Fernmetastasen

| Beitrags-ID: 455795

Hallo Sam,

Essen ist sehr gut bei den ungewöhnlichen Fällen (die hatten auch bis vorletztes Jahr den besten Pathologen der Republik). Ich wünsche Dir das Beste und dass möglichst schnell die genaue Diagnose steht (weil ich an schnell wachsende Lymphknoten und Fernmetastasen noch nicht so recht glauben will).

Gruß

Klaus

 

Antwort auf: Niedriger Tumormarker trotz Fernmetastasen

| Beitrags-ID: 456307

Hallo,

Ein kleines Update von mir. Ich war zwischenzeitlich in Köln und in Essen.

In Köln hatte ich einen Termin bei Prof. Schmidt. Er hat sich sehr viel Zeit für mich genommen und war trotz der Diagnose sehr positiv gestimmt und einfach aufmunternd… Er würde die zweite Jodtherapie mit einem Abstand von 6 Monaten machen. Ein PET -124 meinte er würde in meinem Fall nichts bringen. Die Auffälligkeiten in der Lunge würden ,weil sie so klein sind durch das Iod -124 nicht detektiert werden. Die Lymphknoten fand er nicht so dramatisch; zwei seien suspekt jedoch klein und laut PET-CT differenziert und im Szintigramm iodaufnehmend, sodass er auf jeden Fall abwarten würde was die Radiojodtherapie da reißen kann. Der TG- Wert liegt nun aktuell 2 Monate nach der Iodtherapie bei unter 0.09 (vorher bei 0.3) die AK sind aber von 15 auf 27 gestiegen ( das hielt er jedoch im Gegensatz zu mir wohl nicht für bedenklich. Anscheinend können kurz nach erfolgreicher Therapie bei frei werdendem TG die AK etwas steigen.  Hoffen wir das dies so ist!)

Eine Woche später war ich in Essen und tatsächlich wurden die gleichen Aussagen getätigt wie in Köln. Ein PET-Iod 124 sei nicht indiziert. Ich solle einfach in 6 Monaten die zweite Iodtherapie machen, die Lunge sei ja sensibel für Iod gewesen und bezogen auf die LK auch dieselbe Aussage in Köln.

Gibt es einen Tipp ob ich mich an Köln oder Essen wenden sollte für die weiteren Therapien , oder auch nach Mainz ( wo ich lebe)? Denn nach Frankfurt, wo ich behandelt wurde, möchte ich nicht mehr hin. Natürlich weiss ich, dass alle Klinken per se dieselbe Therapie durchführen. Solltet ihr diesbezüglich jedoch einen Ratschlag haben, würde ich mich sehr freuen.

Liebe Grüße

Sam

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Antwort auf: Niedriger Tumormarker trotz Fernmetastasen

| Beitrags-ID: 456317

Hallo Sam,

bezüglich der geringen Speicherung in der Lunge, bin ich im anderen Kontext (Antwort auf: Stillzeit Radiojoddiagnostik: Wie viel Wochen vorher Abstillen?) über dies gestolpert:

Grünwald F, Palmedo H, Biersack HJ. Unilateral iodine-131 uptake in the lactating breast. J Nucl Med. 1995 Sep;36(9):1724-5. PMID: 7658239. (PDF)

Grünwald und co. stellen da fest im Zusammenhang mit dem Stillen :

3. Iodine-131 uptake in der breast can cause difficulites in the evaluation of wohle-body scintigraphy in patients suffering from thyroid carcinomas, particularly if the uptake pattern is irregular (4) und mimicks lung metastases.

Wann hast du vor der Radioiodtherapie abgestillt und wurde dieser Aspekt mal angesprochen?

Viele Grüße

Harald

Antwort auf: Niedriger Tumormarker trotz Fernmetastasen

| Beitrags-ID: 456330

Hallo Harald,

Danke für deine Antwort. Im Bereich des Thorax/ Lunge sieht man eine sehr gute Iod-131 Anreicherung, da man aber im PET-CT und im normalen CT glücklicherweise nichts sieht und die Tumormarlast insgesamt gering ist, gehen die Docs von Mikrometastasen aus. Und die kann man wohl druch PET mit Iod-124 laut Köln und Essen nicht erkennen und so auch keine Dosis berechnen.

Ich hatte 6 Monate vorher abgestillt, jedoch weil ich einen ähnlichen Artikel gefunden hatte mal nachgefragt. Das wurde verneint…Es hieß das würde sich angeblich anders darstellen in der Szintigraphie und im SPECT…  Und Professor Grünwald, der den Artikel ja mitverfasst hat, ist einen Monat bevor ich meine Therapie in Frankfurt hatte in Rente gegangen 😉

 

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